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Experten: Putin ordnete Rückzug aus Lyman selbst an

Von nachrichten.at/apa, 02. Oktober 2022, 18:38 Uhr
Wladimir Putin
Wladimir Putin

KIEW/MOSKAU. Die Militärexperten des renommierten Institute for the Study of War sehen in dem Rückzug russischer Truppen aus der strategisch wichtigen Stadt Lyman in der Ostukraine "mit ziemlicher Sicherheit" eine bewusste Entscheidung von Russlands Präsident Wladimir Putin.

Nicht die Militärkommandos hätten entschieden, dass die Frontlinien nahe der Städte Kupjansk oder Lyman nicht verstärkt werden, sondern der Präsident selbst, hieß es in einer ersten Analyse. Es deute darauf hin, dass sich Putin vielmehr um die Sicherung strategischer Gebiete in den Regionen Cherson und Saporischschja kümmern wolle. Lyman liegt in der Region Donezk.

Russland hatte nach international nicht anerkannten Scheinreferenden am Freitag die vier Regionen Cherson, Donezk, Luhansk und Saporischschja annektiert - obwohl es sie nur teilweise kontrolliert. Im Norden des Gebiets Donezk musste der Kreml am Samstag mit dem Verlust von Lyman eine weitere militärische Niederlage hinnehmen. Ukrainische und russische Quellen wiesen übereinstimmend darauf hin, dass die russischen Streitkräfte ihre Stellungen in den Regionen Cherson und Saporischschja weiter verstärkten, schrieben die Experten des Institute for the Study of War weiter.

Sie berichteten zudem von einem "gescheiterten Bodenangriff" russischer Truppen auf den Ort Kosatscha Lopan im nördlichen Gebiet von Charkiw. Ukrainische Soldaten hätten den Angriff laut Generalstab nahe der russischen Grenze abgewehrt. Solche Angriffe deuteten darauf hin, dass Putin wahrscheinlich weiter das Ziel verfolge, die Kontrolle über Gebiete jenseits der von ihm rechtswidrig annektierten Regionen zurückzugewinnen - anstatt Soldaten gegen die ukrainische Offensive im Donbass einzusetzen.

Der Militärhistoriker Phillips P. Obrien twitterte, dass der ukrainische Erfolg von Lyman "beeindruckender" als der Erfolg in der Region Charkiw sei. "Die Ukrainer werden womöglich nie wieder eine Gegend finden, die (von den Russen) so schlecht verteidigt wird wie Charkiw", so Obrien. Lyman dagegen sei von den Russen vor ihrer Niederlage zu einem wichtigen Standpunkt gemacht worden, "es scheint, als hätten sie viele Truppen dort gehabt". Nach Einschätzung des britischen Geheimdienstes hat Russland beim Rückzug aus Lyman hohe Verluste erlitten.

Die Stadt sei zuvor mutmaßlich von unterbesetzten russischen Einheiten sowie Reservisten verteidigt worden, berichtete das britische Verteidigungsministerium am Sonntag. Beim Rückzug über die einzige Straße aus der Stadt, die noch unter russischer Kontrolle sei, seien wohl viele Soldaten gefallen. Russland hatte am Samstag in einer herben Niederlage gegen die ukrainische Armee die Stadt Lyman aufgegeben. Die Streitkräfte sind nach Angaben des russischen Militärs wegen der Gefahr einer Einkesselung abgezogen worden. Zuvor hatten ukrainische Behörden von rund 5.000 eingekesselten russischen Soldaten gesprochen. Über die Anzahl der Gefallenen und Gefangenen gab es jedoch bisher keine konkreten Angaben.

Der Rückzug habe in russischen Regierungskreisen eine Welle an öffentlicher Kritik an der Militärführung ausgelöst, hieß es von den Briten. Weitere Niederlagen in den Regionen der annektierten Gebiete dürften dies weiter verstärken und den Druck auf hochrangige Kommandeure erhöhen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine am 24. Februar unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.

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21  Kommentare
21  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
nichtschonwieder (8.254 Kommentare)
am 03.10.2022 10:15

Immer wenns zum angeblichen Nachteil der Russen ist, darf kommentiert werden. Sehr interessant.

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GunterKoeberl-Marthyn (17.939 Kommentare)
am 03.10.2022 10:06

Die vielen Opfer dieses Krieges auf beiden Seiten ist eine Tragödie. Die vielen Familien die um ihre Mitglieder weinen, die Bomben die alles zerstören, wahllos wird auf Menschen geschossen und im Gegensatz kümmern sich die Ärzte und Schwestern um die täglich schwer verletzten Menschen, die gerade in einer Sekunde zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Das ist ein schizophrener Zustand, dabei funktioniert die Zusammenarbeit auf der IS Weltraumstation so vorbildhaft. Diesen ersten Rückzug von Präsident Putin finde ich als kleinen Schritt der Möglichkeit, jetzt ist die Diplomatie gefragt! Russland ist die Haube der Welt, aber nur mit 145 Millionen Einwohner und ich vermute, Putin will die Herrschaft über mehr Menschen haben, denn mit der Ukraine hätte er um 40 Millionen mehr an Menschen unter seinen Kommando! Daher müssen dem Diktator Putin die Schranken, so wie bei Napoleon und Hitler, gezeigt werden, aber mit unserer gesamten Intelligenz die uns zur Verfügung steht und wir gewinnen!

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ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 02.10.2022 21:53

Den Geflügelten fäult das Ganze schon an, glaube ich.

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 02.10.2022 21:18

Wenn Putin von der politischen Bühne abgetreten ist oder wurde (wann wissen wir nicht) werden Milliarden (!) Menschen die Folgen seines verbrecherischen Tuns noch lange spüren bzw. darunter leiden.
Sogar "Die Bürgschaft" ist gegenwärtig zur Utopie geworden.

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 02.10.2022 20:54

Man braucht sich nur die Stellungnahmen der politischen Vertretungen anhören um zu wissen, wo die stehen:
FPÖ
MFG
ÖVP Stelzer, Mahrer, Hörl, …
BZÖ Grosz
Krone: Wallentin
KPÖ: Kahr

So einfach ist das.

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ersterkarli (4.670 Kommentare)
am 02.10.2022 21:50

Was jetzt?

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redniwo (1.427 Kommentare)
am 04.10.2022 11:41

sagen sie ameise, meinen sie dass es eine besondere erkenntnis ist, man müsse sich aussagen anhören um beurteilen zu können, was der aussagende meint?
tatsächlich?
ich war der meinung das sei klarerweise schon immer so gewesen!
aber halt! - sie haben recht, solcherart methode um jemanden zu beurteilen ist ja schon längst unmodern geworden.

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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 02.10.2022 20:24

Nachdem die Kreml-Truppen ohnehin bereits eingekesselt waren, blieb wohl keine andere Wahl als den Rückzug anzuordnen. Da war kein Spielraum mehr für hintergründig-schlaue Schachzüge.

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oliverh (274 Kommentare)
am 02.10.2022 20:17

Der Grund

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Berkeley_1972 (2.267 Kommentare)
am 02.10.2022 20:14

Was sagt Leitl, der Ober-Putin-Versteher?? Sieht er in Putin noch immer den genialen Schachspieler, den er hofiert und in schrecklich peinlicher Manier den Speichel leckt?

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redniwo (1.427 Kommentare)
am 04.10.2022 11:45

ich erlaube mir, sie mit ihrer aussage als basher und frontenmacher zu beurteilen. denn: leitl ist niemals ein putin fan oder sowas. er ist vielmehr ein österreich fan und natürlich ein wirtschafts fan. seine aussagen waren immer dahingehend, nur maßnahmen zu setzen die nicht uns, sondern nur dem putin clan schaden.

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Peter2012 (6.179 Kommentare)
am 02.10.2022 19:44

Warum ist Russland noch bei der UNO???

Russland gehört von der UNO ausgeschlossen!!!

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reibungslos (14.455 Kommentare)
am 02.10.2022 20:05

Dann hätte man aber mit der Zeit schon mehr als die Hälfte aller UNO-Mitglieder raus werfen müssen. Dann wäre die UNO ein Plauderklub des westlichen Kulturkreises. Man könnte sie abschaffen.

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zeroana (1.503 Kommentare)
am 02.10.2022 20:06

Wieso?

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Linz2013 (3.195 Kommentare)
am 02.10.2022 20:16

Russland ist hat wie andere Großmächte ein Vetorecht. Das ist momentan so, als könnte ein Mörder vor Gericht ein Veto einreichen. Das klingt absurd, hat aber historische Gründe.

Trotzdem hat die UNO ihre Berechtigung. Es ist die letzte Ebene, wo sich sogar verfeindete Staaten noch diplomatisch austauschen.

Außerdem hat die UNO zahlreiche hilfreiche Institutionen. Das Ernährungsprogramm z. B. ernährt zig- Millionen Menschen auf der ganzen Welt, die z. B. von Dürre bedroht sind.

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mynachrichten1 (15.433 Kommentare)
am 02.10.2022 19:42

Frage an die Experten und neugierige Journalisten: was, wenn Putin kleine atomare Waffen einsetzt, wie funktioniert das genau, dass die eigenen in den Krieg geschickten russischen Zwangsverpflichteten oder Freiwilligen oder Söldner, das unbeschadet überstehen. Und wie lange wirkt ein kleine Atomwaffe bzw. wie nachhaltig verseucht ist dann das Gebiet? Darüber sollten Zeitungen berichten und Militärexperten Rede und Antwort stehen. Dass Krieg immer ein Verbrechen an der Menschlichkeit ist, sollte auch jenen bewusst sein, die irgendeinen Gewinner sehen, außer den Kriegsgewinnlern. Es gilt für Alle die Unschuldsvermutung.

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reibungslos (14.455 Kommentare)
am 02.10.2022 20:07

Bei heutigen Kriegen gibt es nur Verlierer.

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Linz2013 (3.195 Kommentare)
am 02.10.2022 20:21

Taktische Atombomben sind "kleiner" aber auch das bedeutet heutzutage etwa eine Sprengkraft wie damals Hiroshima.

Alles Leben im Umkreis von einigen Kilometern würde sofort ausgelöscht - Soldaten, wie Zivilisten. An den Randgebieten werden viele Menschen verstrahlt und leiden Jahre noch darunter.

Die radioaktiven Partikel können per Wind weit getragen werden - auch nach Europa. Das ist ähnlich wie bei einem AKW Unfall. Beispielsweise sind bei uns noch manche Schwammerl wegen Tschernobyl nicht zu empfehlen. Vor Ort ist die Region über Jahrzehnte, wenn nicht sogar viel länger unbewohnbar.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.182 Kommentare)
am 02.10.2022 19:25

Möge die Ukraine weiterhin die Oberhand über ihre Gebiete haben!

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il-capone (10.369 Kommentare)
am 02.10.2022 19:57

Oder völlig neutrale Gebiete zwischen Putin und der Ukraine. Genau solch Zonen will der Warlord ja haben, damit die westl. Grenze nicht zu nahe ist.
Allerdings hat er mit Finnland und dem Baltikum ja auch ihm " feindlich gesinnte " Staaten an der Westseite.
Diktatorische Autokraten können eben mit demokratischen Werten nix anfangen.
Hat in der Geschichte noch nie funktioniert.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 07.10.2022 12:10

Hm man braucht kein Prophet zu sein um zu sehen, dass die russischen Truppen weiter verstärkt und wahrscheinlich besser ausgebildet werden -auch ausrüstungsmäßig wird wahrscheinlich nachgebessert werden. Die russische Armee wird neue praktische Erfahrungen sammeln bis hin zum Drohnenkrieg........
Nebenbei ist dieser Krieg auch eine Belastung der Bevölkerung - also ein kalter Winter ohne Fenster in den Häusern, das macht nicht nur Soldaten mürbe.
Übrigens werden kaum Opferzahlen von Seiten der Ukraine veröffentlicht. Was haben diese Offensiven eigentlich gekostet?
Das wird nicht veröffentlicht - das passt offenbar nicht in die Kriegspropaganda.

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