Evo Morales: Asyl in Mexiko, Chaostage in Bolivien
LA PAZ/MEXIKO-STADT. Mexikos Außenminister Marcelo Ebrard: Morales’ Leben wäre in Bolivien in Gefahr.
Nach dem Rücktritt des bolivianischen Präsidenten Evo Morales treiben marodierende Banden in dem südamerikanischen Land ihr Unwesen – jetzt wollen die Militärs dem Spuk ein Ende bereiten. "Die Soldaten werden gemeinsam mit der Polizei Operationen durchführen, um Blutvergießen und Trauer zu verhindern", sagte der Kommandant der Streitkräfte, Williams Kaliman.
Morales machte sich Montagabend auf den Weg ins Exil nach Mexiko. "Schwestern und Brüder, ich breche nach Mexiko auf", twitterte er. "Es schmerzt mich, das Land aus politischen Gründen zu verlassen, aber ich werde in Kontakt bleiben. Bald komme ich mit mehr Kraft und Energie zurück."
Die mexikanische Regierung bestätigte den Vorgang. "Evo Morales ist in dem Flugzeug der mexikanischen Regierung, das geschickt wurde, um seinen sicheren Transport in unser Land zu gewährleisten", twitterte Außenminister Marcelo Ebrard. Er postete dazu ein Foto, das Morales mit einer mexikanischen Flagge an Bord zeigt. Mexiko hatte am Vortag beschlossen, Morales aus humanitären Gründen Asyl zu gewähren. Das Leben von Morales sei in Bolivien in Gefahr.
Gewalttätige Zusammenstöße
Aufgebrachte Morales-Anhänger plünderten Geschäfte, errichteten Barrikaden und legten Feuer. Im Regierungssitz La Paz und der Schwesterstadt El Alto wurden bei gewalttätigen Zusammenstößen mindestens 20 Menschen verletzt. Der bei den Wahlen unterlegene Präsidentschaftskandidat Carlos Mesa twitterte: "Viele Leute warnen mich, dass ein Mob zu meinem Haus zieht, um es zu zerstören. Ich bitte die Polizei, das zu unterbinden." Auch Morales beklagte, dass seine Häuser in La Paz und in Cochabamba von Anhängern der Opposition angegriffen worden seien.
Auf Twitter rief der Ex-Präsident seine Landsleute zur Mäßigung auf. "Mit viel Liebe und Respekt bitte ich mein Volk, sich nicht auf die Gewalt jener Gruppen einzulassen, die den Rechtsstaat zerstören wollen. Wir bolivianischen Brüder dürfen uns nicht bekämpfen. Ich rufe alle dringend dazu auf, die Differenzen mit Dialog und Einigung zu überwinden", schrieb er.
Bolivien steht jetzt ohne Regierung da. Neben Morales traten der Vizepräsident, die Präsidentin des Senats und der Präsident der Abgeordnetenkammer zurück, die nach der Verfassung eigentlich die Amtsgeschäfte übernehmen müssten. Lediglich die zweite Senatsvizepräsidentin Jeanine Áñez erklärte sich bereit, die Präsidentschaft vorübergehend zu übernehmen und Neuwahlen anzusetzen.
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Zum Glück ist der Spuk vorbei. Die Rechten haben die Wahl klar verloren.
Leider wird zu wenig gezeigt, was die betroffenen zu sagen haben... vor allem Morales....
https://youtu.be/PasmTLU_bNE