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Europas klimaneutrale Vision

Von Sylvia Wörgetter, 12. Dezember 2019, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Greta bei der Klimakonferenz: "Es gibt Hoffnung"
Bild: (REUTERS)

Green Deal: Für Ursula von der Leyen ist das "Europas ,Mann auf dem Mond‘-Moment"

Als US-Präsident Franklin D. Roosevelt in den 1930er Jahren seinen New Deal durchsetzte, half er den Vereinigten Staaten aus einer der schwersten Wirtschaftskrisen. Heute sehen sich Europa und die ganze Welt mit der Klimakrise konfrontiert. Eine Herausforderung, der sich die neue EU-Kommissionspräsidentin stellen will. Bei der Präsentation ihres Green Deal zieht Ursula von der Leyen am Mittwoch einen Vergleich mit einem nicht minder großen Projekt: der amerikanischen Mondlandung vor 50 Jahren.

Auch Europa könne seinen "Mann auf dem Mond"-Moment erleben, sagt sie. Und zwar, wenn es dem alten Kontinent gelinge, weltweiter Vorreiter im Klimaschutz zu werden. Dazu müsse die gesamte Wirtschaft bis 2050 so unabhängig von Öl, Gas und Kohle werden, dass mindestens ebenso viele Treibhausgase eingespart wie ausgestoßen werden.

Eine Billion Euro für Klimaschutz

Einen Investitionsplan für den Klimaschutz hat die EU-Kommission am Mittwoch vorgestellt.

Deal umfasst 50 Maßnahmen

Erreichen will von der Leyen dieses Ziel mithilfe des Green Deal. Gemeinsam mit ihrem Vizepräsidenten Frans Timmermans, der für das Projekt verantwortlich zeichnet, stellt sie das Vorhaben vor. Und zwar nicht in einer Pressekonferenz, sondern in einer Sondersitzung des EU-Parlaments. Das ist mehr als eine höfliche Geste gegenüber dem Souverän. Von der Leyen weiß und sagt das auch: "Wir sind hier, weil wir Ihre Unterstützung brauchen."

50 auf Jahre verteilte Maßnahmen umfasst der Deal. Und für jede einzelne ist die Zustimmung von 27 Staats- und Regierungschefs und des Parlaments nötig.

Herzstück des grünen Deals ist ein Klimaschutzgesetz, das die Kommission bereits 2020 vorlegen will. "Da wird es klare Regeln geben, damit Investoren und innovative Unternehmen langfristig die Investitionen planen können." Ebenfalls vorgesehen: ein Plan, um die Emissionen zu senken.

In einer ersten Etappe soll der CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent sinken, damit die Klimaneutralität 2050 erreicht werden kann. Doch auf dieses Ziel konnten sich die Staaten bisher nicht einigen. Gelegenheit dazu haben die Staats- und Regierungschefs beim heutigen Gipfel in Brüssel. Polen, Ungarn und Tschechien legen sich noch quer. Von der Leyen wird versuchen, sie mit dem 120-Milliarden-Euro-Übergangsfonds zu überzeugen. Fraglich dabei ist, ob Mittel daraus auch der Atomkraft zugutekommen dürfen. Österreich und Luxemburg sagen nein.

Die Kommissionschefin muss viel Überzeugungsarbeit leisten. Befürchtungen, wonach Staaten mit weniger strengen Klimaschutzauflagen den Markt mit Billigimporten überschwemmen könnten, versucht sie mit einer CO2-Grenzsteuer zu entkräften. Und zudem muss von der Leyen die Nettozahler der EU-Staaten davon überzeugen, dass es Klimaschutz nicht zum Nulltarif gibt.

 

Greta bei der Klimakonferenz: "Es gibt Hoffnung"
Greta Thunberg wurde von der Times als Persönlichkeit des Jahres gekürt und ziert das Titelblatt. Bild: (REUTERS)

Thunberg: „Das ist nicht führen, das ist in die Irre führen“

Die Versprechen, Emissionen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft „um so und so viele Prozent“ zu reduzieren oder irgendwann klimaneutral zu sein – wie es EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen für die EU 2050 anstrebt –, mögen auf den ersten Blick beeindruckend klingen, sagte am Mittwoch die Klimaaktivistin Greta Thunberg bei der Klimakonferenz in Madrid. „Aber null Emission 2050 bedeutet nichts, wenn hohe Emissionen auch nur für ein paar Jahre weitergehen.“ Dann werde das verbleibende Emissions-Budget aufgebraucht sein. „Das ist nicht führen, das ist in die Irre führen.“

„Kein Gefühl der Dringlichkeit“

In einer auf wissenschaftliche Daten zu CO2-Emissionen und die Erderwärmung gestützten Rede legte die 16-Jährige die Fakten zu den Folgen dar, sollten die Ziele des Pariser Abkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad verfehlt werden. „Jeder Bruchteil eines Grades zählt.“ Sie monierte scharf, dass die Verhandlungen in Madrid so schleppend vorankämen. „Es gibt überhaupt kein Gefühl der Dringlichkeit.“

Die eigentliche Gefahr sei nicht die Untätigkeit der für die Krise Verantwortlichen, „sondern die Tatsache, dass Politiker und Konzernchefs es so aussehen lassen, als würden sie etwas tun“. Der Klimagipfel sei dazu da, ganzheitliche Lösungen zu finden – stattdessen werde „kreative PR“ betrieben.

Guterres: „Sonst sind wir verloren“

Auch UN-Generalsekretär António Guterres fordert die großen Wirtschaftsmächte zu ehrgeizigeren Zielen zur Senkung der Treibhausgasemissionen auf. „Wir müssen die großen Emittenten verstehen lassen, dass ihre Rolle von wesentlicher Bedeutung ist. Denn wenn die großen Emittenten scheitern, wird alles scheitern“, sagte Guterres in Madrid. „Wenn wir einfach so weitermachen wie bisher, sind wir verloren.“ Die Weltgemeinschaft hat zwar zugesagt, die Erderwärmung deutlich unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu halten. Doch die Temperatur ist schon jetzt um mehr als ein Grad angestiegen.

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Autorin
Sylvia Wörgetter
Brüssel-Korrespondentin

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 13.12.2019 22:02

Das sind keine Visionen sondern Halluzinationen. Die USA waren wieder mal schlauer und sind rechtzeitig ausgestiegen. Die Briten auch.
Nur doofe CO2-hysterische Europäer lassen sich in die Armut besteuern, verpflichten sich zu horrenden Strafzahlungen, Mobilitätsverzicht, Kraftwerksschließungen, Deindustrialisierung etc., derweil wird in China und Indien jede Woche ein neues Kohlekraftwerk in Betrieb genommen. Die Aussies verdienen sich mit Kohleexport eine goldene Nase.

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Flachmann (7.158 Kommentare)
am 12.12.2019 14:15

Könnte durchaus möglich sein das bald der Wähler einige der Ilusionistinnen auf den Mond schiesst.

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 12.12.2019 07:58

Greta und Ursula retten das Klima!

kann man das Klima schützen!

es hat nie und nimmer einen Klimawandel früher gegeben...

Überbevölkerung gibt es nicht und wer das meint ist ein rechter Nazi!

im Mittelalter waren Ursula und Greta heilig gesprochen worden...

wo darf Ursula jetzt abschreiben...

wer verwehrt Greta die Schule? .........

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u25 (4.941 Kommentare)
am 12.12.2019 07:23

Ich verstehe die Briten immer besser

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ECHOLOT (8.804 Kommentare)
am 12.12.2019 06:49

WARUM hat man das wort KLIMASCHUTZ installiert u nicht UMWELTSCHUTZ?
weil man für umweltschutz umgehend was machen könnte aber dafür eben kein big money absahnen kann, außerdem ist es sofort überprüfbar!
aber bei "klimaschutz" kann man die ziele auf 30 jahre ausdehnen, die atomlobby kommt zum zug (ATOMKRAFTWERKE kann man als klimaneutral verkaufen aber NICHT UMWELTSCHUTZTAUGLICH) die automobilindustrie jubelt , denn nun muss jeder früher oder später auf ein e auto umsteigen ( egal wo u wie die batterien erzeugt u entsorgt werden) usw
die "klimagretl" wurde erfolgreich von atomlobby, autokonzernen ec installiert u gehypt, u die smartphonegeneration hat sich dafür vor den karren spannen lassen!

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( Kommentare)
am 12.12.2019 06:07

Atomkraft ist angeblich klimaneutral, meinen einige EU-Staaten. Herr im Himmel! lol

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Ramses55 (11.126 Kommentare)
am 12.12.2019 06:23

Auf das läuft ja der ganze Schwachsinn hinaus. Die Atomlobby steht schon in den Startlöchern.

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ECHOLOT (8.804 Kommentare)
am 12.12.2019 06:52

war von anfang an klar dass es natürlich nicht um höhere ziele geht, abgesehen von einer handvoll idealisten, sondern ums geld u zwar ums ganz große geld!
ebenso interessant ist die hetze gegen die raucher u auch die "dampfer" dazu ein interessaneter artikel aus dem spiegel "der kampf gegen den dampf"
da werden dann wieder wunderbar vor augen geführt die macht der pharmaindustrie u die milliarden!! schweren geschäfte die damit gemacht werden mit einem rauchverbot!
aber solange es noch leute gibt die glauben e auto werden erfunden für die umwelt u irgendeinem politiker in brüssel interessiert es ob er krank wird vom rauchen oder nicht, der ist in der realtität noch nicht angekommen!
MONEY MAKES THE WORLD GO ROUND!

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tourrabe (643 Kommentare)
am 12.12.2019 06:06

Schöne neue Welt:
Wir besteuern den CO2-Ausstoss ausgiebig, die Industrie kündigt wegen Konkurrenzunfäehigkeit Millionen Arbeitnehmer und die Landwirschaft streicht die Segel. Dafür haben dann z. B. die Chinesen Millionen neue Arbeitsplätze, der billige Zucker und der von den Grünen verlangte beizumischende Biosprit kommt aus Südamerika und das Palmöl aus Südasien. Millionen Hektar Regenwald werden dafür verbrannt. Dann haben wir das billige Steak nicht mehr vom heimischen Landwirt (dem Klimaverschmutzer), sondern aus Argentien. Aber unsere CO2-Bilanz verbessert sich, weil in einer de-industrialisierten Gesellschaft weniger Geld für Konsum vorhanden und die Landwirtschaft als Klimaschädling weitgehend verschwunden ist. Hurra !!!
Und die ganze restliche Welt (v. a. China, USA und Konsorten) ausserhalb Europas lacht sich über unsere Klimawandelhysterie einen Holzfuss und nimmt die kommenden 10 Jahre mind. 400 neue Kohlekraftwerke in Betrieb. Amen.

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Atasta (621 Kommentare)
am 12.12.2019 05:22

Hauptsache wir fahren weiter fröhlich mit dem Auto durch die Gegend!

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 12.12.2019 06:11

Dann gehen sie halt zu Fuß

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mape (8.846 Kommentare)
am 12.12.2019 08:06

Wer hindert Sie, das nicht zu tun ?

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