Eurobarometer zeigt hohes EU-Vertrauen: Rekord für Euro
WIEN/EU-weit. Das Vertrauen in die Europäische Union ist so hoch wie schon seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr.
Das zeigt eine aktuelle Eurobarometer-Umfrage, die am Freitag veröffentlicht wurde. Demnach vertrauen 51 Prozent der Unionsbürger der EU. Das ist der höchste Wert seit 2007. Österreich liegt diesbezüglich genau im EU-Durchschnitt. Der Euro ist überhaupt so beliebt wie seit seiner Einführung nicht mehr. Hier ist Österreich aber mit Kroatien Schlusslicht der Eurozone.
Der Europäischen Union vertrauen mehr Österreicherinnen und Österreicher als der eigenen Regierung (48 Prozent). Allerdings zählt die österreichische Bundesregierung im EU-Vergleich zu den beliebteren. Nur in Luxemburg (76 Prozent), Dänemark (58 Prozent), Polen (51 Prozent) und Belgien (50 Prozent) äußert ein größerer Prozentsatz der Befragten Vertrauen in die eigene Regierung als in Österreich.
Österreicher stehen Euro besonders skeptisch gegenüber
Großen Zuspruch hat laut der im Oktober und November in den 27-Mitgliedsstaaten durchgeführten Umfrage auch die Gemeinschaftswährung Euro. 74 Prozent aller Unionsbürger sind für die Währungsunion mit einer Gemeinschaftswährung, in den bereits bestehenden Euro-Staaten - das sind 20 der 27 EU-Mitglieder - sind es sogar 81 Prozent. Dies ist der höchste Wert seit der Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002. Die Österreicher sind diesbezüglich skeptischer: 73 Prozent Befürwortung und 24 Prozent Gegnerschaft markieren den zweitniedrigsten Wert der Eurozone. Lediglich in Kroatien, das erst im Vorjahr den Euro eingeführt hat, ist die Zustimmung noch geringer.
Während es in Ungarn und Rumänien annähernd Zwei-Drittel-Mehrheiten für die Gemeinschaftswährung gibt, sind die Bürger der restlichen Nicht-Euromitglieder skeptisch. In Bulgarien gibt es ein Patt der beiden Lager. Polen, Schweden, Dänen und Tschechen lehnen den Euro mit teils deutlichen Mehrheiten ab.
Krieg in der Ukraine immer noch größte EU-Herausforderung
Als größte Herausforderung für die Europäische Union sehen die Unionsbürger weiterhin Russlands Krieg in der Ukraine mit 31 Prozent (minus vier Prozentpunkte), knapp vor der Migration mit 28 Prozent (plus vier Prozentpunkte). In Österreich wird die Migration als wichtigstes Thema gesehen (29 Prozent, Ukraine: 28 Prozent). Als größtes einheimisches Problem wird sowohl auf EU-Ebene als auch in Österreich die Teuerung gesehen.
Die EU-Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine haben weiterhin große Unterstützung. So stehen 71 Prozent der Befragten hinter den Russland-Sanktionen (Österreich 69 Prozent) und 58 Prozent sind für Waffenlieferungen (Österreich: 49 Prozent).
Zwei Drittel der Österreicher für gemeinsame Verteidigungspolitik
79 Prozent der Befragten sind für eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union. Im neutralen Österreich beträgt die Unterstützung nur 66 Prozent, wobei das NATO-Mitglied Portugal sowie die neutralen Staaten Irland und Malta schwächere Werte aufweisen.
Bezüglich der künftigen inhaltlichen Prioritäten der Europäischen Union zeigen sich deutliche nationale Differenzen. In fünf Staaten (Dänemark, Schweden, Niederlande, Frankreich, Malta) wird das Klima als Topthema genannt, in acht Staaten (Slowakei, Litauen, Finnland, Polen, Dänemark, Lettland, Estland, Tschechien, Luxemburg) Sicherheit und Verteidigung, in sieben Staaten Wirtschaft bzw. Arbeit (Griechenland, Ungarn, Kroatien, Bulgarien, Italien, Spanien, Rumänien). Mit Belgien und Zypern bildet Österreich jene Staatengruppe, wo die jeweiligen Bürger Migration am häufigsten als Priorität nennen. In Österreich sind dies 37 Prozent.
Als Nettoempfänger, welche nur fordern wäre ich auch zufrieden!
Machen die Umfragen dieselben die die Wahlbefragungen durchführen
😇
Meinen Sie die Nach-Wahl-Befragungen, in denen Menschen ua nach Ihren Wahlmotiven befragt werden?
Eigenlob stinkt bekanntlich😁😁😁
Ich will nicht als Verschwörungstheoretiker bezichtigt werden.
Aber in meinem Umfeld sieht das komplett anders aus.
Was sagt das über Sie oder Ihr Umfeld aus?
Brüssel ist eine einzige Katastrophe!
Die EU hat 450 Millionen Einwohner. In Brüssel sitzen ungefähr 40.000 Beamte und Bedienstete. Die EU ist zu bürokratisch und die EU-Verwaltung zu teuer. Das wird niemand bestreiten.
Jetzt können wir die EU-Verwaltung mit unseren Bundesländern vergleichen. Wie viel Personen braucht Oberösterreich mit 1,5 Millionen Einwohnern für die Landesverwaltung und Landesregierung? Wer nach diesem Vergleich noch nicht unter Schnappatmung leidet, kann den Vergleich mit dem Burgenland mit 0,3 Millionen Einwohnern anstellen.
So wie es aussieht gibt es Katastrophen, aber auch Mega- und Giga-Katastrophen. Vielleicht sollten wir uns zuallererst an den Katastrophen in unserer unmittelbaren Nähe abarbeiten. Dort könnte man sehr schnell sehr große Verbesserungen erreichen, wenn die Betroffenen nur wollten.
Allerdings ist die Landesverwaltung auch für die Vollziehung der Gesetze zuständig. Das macht die EU nicht.
Wer wurde da befragt? Oder wurde die Excel Tabelle falsch befüllt/berechnet?
Diese Frage ist berechtigt.
Für solche Umfragen wird immer ein repräsentatives Sample (nach Geschlecht, Alter, Bildung usw) befragt.
was ist mit ausreichender Gesundheitsversorgung, oder darf man das nicht fragen?
Wir kennen die abgefragten Themen nicht (Hinweis an die Redaktion!). Sollte "ausreichende Gesundheitsversorgung" unter den Themen sein, ist es in keinem Mitgliedsland das wichtigste.
nachdem das Versprechen einer besseren Gesundheitsversorgung das Top-Thema zB in GB schlecht hin ist und Brüssel ständig fordert dort zu sparen, würde mich das sehr wundern!
Die Ausgaben für unsere Gesundheitsversorgung sind extrem hoch und steigen immer noch deutlich stärker als unsere Wirtschaftsleistung. Wir brauchen dringend eine höhere Effizienz. Immer noch höhere Gesundheitsausgaben können wir uns auf Dauer nicht leisten.
Dass Brüssel von Österreich Einsparungen in der Gesundheitsversorgung fordert, ist bestimmt nicht richtig. In Brüssel tut das niemand weh, wenn wir im Gesundheitswesen schlecht wirtschaften.