Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

EU-Parlament: Wölfe sollen leichter geschossen werden können

Von nachrichten.at/apa, 24. November 2022, 16:23 Uhr
Wolf
Symbolbild Bild: (APA/HANS KLAUS TECHT)

STRAßBURG/WIEN. Nicht nur in Österreich lässt der Wolf die Wogen hochgehen, auch auf EU-Ebene.

Das EU-Parlament hat am Donnerstag im Plenum in Straßburg eine rechtlich nicht-bindende Resolution zu dem umstrittenen Tier verabschiedet, in der die Mehrheit der EU-Abgeordneten unter anderem eine "Abschwächung des Schutzstatus" fordert. Während die Konservativen und Rechten sich zufrieden zeigten, kam seitens der Grünen scharfe Kritik.

Nach Wunsch der EU-Abgeordneten soll es einfacher werden, den Wolf zu schießen. Dies würde der Erhaltungszustand des Wolfs auf gesamteuropäischer Ebene rechtfertigen, wie das EU-Parlament mitteilte. Die EU-Mandatare fordern die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten außerdem auf, "wissenschaftlich zu ermitteln, welche Präventivmaßnahmen am besten geeignet sind, um Angriffe zu reduzieren". Auch pochen sie auf ausreichende Gelder für Präventivmaßnahmen und Schadensbegrenzung.

Freude herrschte unter den EU-Abgeordneten der ÖVP. Von einem "klaren Erfolg für die heimische Landwirtschaft" sprach ÖVP-Landwirtschaftssprecherin Simone Schmiedtbauer in einer Aussendung. "Damit hat die Stimme der Vernunft und der Wissenschaft gesiegt." Ihren Angaben nach nahmen die Wolfsattacken im vergangenen Jahr um 230 Prozent zu: "Die damit einhergehenden Verluste, emotionalen Belastungen und das große Tierleid durch Wolfsangriffe werden in dem heute beschlossenen Text endlich anerkannt", so Schmiedtbauer.

Der freiheitliche EU-Abgeordnete Roman Haider begrüßte die Entschließung." Zusammen mit der Aufforderung der 17 Mitgliedsstaaten bei der letzten Ratssitzung, die in die gleiche Richtung geht, steigt damit der Druck auf die Kommission, endlich tätig zu werden", betonte Haider in einer Aussendung. Erfreut reagierte auch der Verband Jagd Österreich, dessen Präsident Josef Pröll sich zuversichtlich zeigte, dass die EU-Kommission den absoluten Schutzstatus des Wolfes überdenken wird.

Grüner: "Schwächung von Naturschutz"

Kritik an der Resolution übte der grüne Europaabgeordnete Thomas Waitz. "Es geht der ÖVP und den konservativen Parteien nicht um eine gemeinsame Suche nach Lösungen für die Bergbäuer*innen und die Almwirtschaft, sondern um Panikmache und eine Schwächung von Naturschutz", kritisierte Waitz in einer Mitteilung. Ein Aufschnüren der entsprechenden Richtlinie "gefährdet nicht nur den Schutzstatus vieler Tierarten in Europa, sondern auch andere Naturschutz-Errungenschaften wie die Natura 2000 Gebiete".

Auch Tierschutz Austria ist mit der Resolution nicht einverstanden. Der Abschuss von Problemwölfen sei faktisch nicht umsetzbar, so Tierschutz-Austria-Präsidentin Madeleine Petrovic. Kein Wolf hätte ein Schild mit "Problemwolf" umgehängt. Der Wolf befinde sich in der EU großteils immer noch in einem "ungünstigen Erhaltungszustand" und sei gefährdet, ganz besonders in Österreich, wo die Art "weiterhin vom Aussterben bedroht" sei. Kritik kommt auch vom WWF: "Luchse, Wölfe und Bären sind wichtig für die Artenvielfalt und spielen eine Schlüsselrolle für gesunde Ökosysteme", so WWF-Ökologe Christian Pichler, der betonte, dass der Schutz dieser Tierarten verbessert, nicht ausgehebelt werden müsse.

Ihre Meinung interessiert uns:

Der Umgang mit dem Wolf in der EU ist seit 30 Jahren in der sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH), die den Artenschutz gewährleisten soll, geregelt. Der Wolf ist darin als "streng zu schützende Tierart von gemeinschaftlichem Interesse" gelistet und darf damit nur in ganz wenigen Ausnahmen abgeschossen ("entnommen") werden. Für eine Änderung der FFH-Richtlinie bedarf es der Zustimmung aller 27 EU-Staaten, zuständig dafür sind die Umweltminister, somit Ressortchefin Leonore Gewessler (Grüne). In Österreich liegt der Vollzug der EU-Richtlinie bei den Ländern.

Hierzulande wurden laut dem "Österreichzentrum Bär Wolf Luchs" mit Stand August 31 Wolfsindividuen nachgewiesen - Tendenz steigend. Gerissen wurden demnach bis zum Sommer insgesamt 489 Schafe und Ziegen sowie ein Rind. Laut Landwirtschaftsministerium gab es 2021 rund 680 Risse von Nutztieren und 2020 rund 330 Risse. In Europa liegt die Zahl der Wölfe bei schätzungsweise 17.000.

mehr aus Außenpolitik

EU: Weniger Bürokratie, mehr Kooperation

Konservative gewinnen Parlamentswahl in Kroatien

Sabotage-Pläne in Deutschland: Zwei russische Spione festgenommen

Warum Sanktionen gegen Iran ihre Wirkung verfehlen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

11  Kommentare
11  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
demeter (928 Kommentare)
am 24.11.2022 19:23

Toter Wolf = Guter Wolf

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.11.2022 19:50

So drastisch würde ich es nicht sehen.

Das Rudel in Allentsteig macht beispielsweise keine Probleme, weil es dort genug "natürlichen" Lebensraum hat und es kaum mit Haustieren in Berührung kommt.

Leider gibt's halt nur ein "Allentsteig" in Österreich.

Auch dürften sich sich, ähnlich wie die Biber viel zu schnell, viel zu stark vermehren....

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.11.2022 19:50

....sie sich....

lädt ...
melden
Gugelbua (31.906 Kommentare)
am 24.11.2022 18:59

Ich hab mehr Angst vor Politikern als vor Wölfe🥺

lädt ...
melden
hasta (2.848 Kommentare)
am 24.11.2022 17:49

Hoffentlich wird der Wolf in Mitteleuropa zur Ausrottung freigegeben.

lädt ...
melden
LASimon (11.244 Kommentare)
am 24.11.2022 18:48

Aber erst nachdem sich die Menschheit selbst ausgerottet hat ...

lädt ...
melden
zlachers (7.929 Kommentare)
am 24.11.2022 17:13

Was hat der Wolf böses getan, das er auch noch aus-sterben muss! Seinen natürlichen Jagd Instinkt befolgt- ja das verdient wohl die Todesstrafe!
Böser Wolf! Böser Wolf!
Guter Mensch! Guter Mensch! 👎🤢🤮

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.11.2022 17:39

Was er böses getan hat?
Gar nichts, denn ein Wolf hat kein Unrechtsbewusstsein.
Böse sind halt manchmal die Folgen eines Angriffes.
Wer sowas noch niemals gesehen hat, sollte sich nicht äußern zu diesem Thema.

Ich würde jedem "G'scheithaferl" einmal den Anblick nach einem nächtlichen Gemetzel "gönnen".
Und nicht die getöteten Schafe und Lämmer sind das Schlimmste!

Grundsätzlich liebe ich den Wolf, wie fast jedes andere Tier auch (meinen Hund könnte man fast mit einem verwechseln), aber ein intelligenter Abschussplan heute verhindert die totale Ausrottung morgen.

lädt ...
melden
zlachers (7.929 Kommentare)
am 24.11.2022 18:19

aber ein intelligenter Abschussplan heute verhindert die totale Ausrottung morgen.

Genau wie bei den anderen 150 Tierarten die täglich ausgerottet werden!

Sie sind ein Genie!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.11.2022 19:42

Und Sie scheinen es nicht zu begreifen.

Macht nichts....

lädt ...
melden
betterthantherest (33.933 Kommentare)
am 24.11.2022 16:43

Endlich wird der Tierquälerei ein Ende gesetzt.

Sehr erfreulich.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen