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EU bereitet vorerst keine neuen Russland-Sanktionen vor

Von nachrichten.at/apa, 19. April 2021, 16:11 Uhr
BELGIUM-EU-DIPLOMACY
Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell Bild: FRANCOIS WALSCHAERTS

BRÜSSEL/KIEW. Die EU kommt Forderungen nach der Vorbereitung neuer Sanktionen gegen Russland vorerst nicht nach.

Es gebe keine Bewegung in diese Richtung, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell laut dpa am Montag nach einer Videokonferenz der Außenminister der Mitgliedstaaten. Die Dinge könnten sich ändern, dies sei aber der derzeitige Stand der Dinge. Nach Erkenntnissen der EU hat Russland mittlerweile mehr als 150.000 Soldaten an der Grenze stationiert.

Ukraine forderte Sanktionen

Der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba hatte zuvor den Wunsch geäußert, dass die EU zur Abschreckung Russlands im Rahmen eines Stufenplans zusätzliche Wirtschaftssanktionen vorbereiten solle. Er war der EU-Videokonferenz zeitweise zugeschaltet gewesen.

Schallenberg: "Deeskalation und Dialog ankurbeln"

"Unser Hauptaugenmerk muss momentan darauf liegen, dass wir zur Deeskalation beitragen und den Dialog wieder ankurbeln", sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) im Vorfeld. Man sei "extrem besorgt" über den Bruch der Waffenruhe an der Kontaktlinie und über die russischen Truppenbewegungen entlang der Grenze und auf der Krim, so Schallenberg weiter. "Das ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, jeder falsche Schritt könnte einen Sturz ins Unglück zur Folge haben." Österreich appelliere daran, alle bestehenden Gesprächsformate zu nutzen und auf die OSZE zurückzugreifen.

Maas fordert von Moskau mehr Kooperation

Auch der deutsche Außenminister Heiko Maas fordert von Russland mehr Informationen und Gesprächsbereitschaft über den Militäraufmarsch entlang der Grenze zur Ukraine. "Noch besteht die Chance, dass Russland seine selbst eingegangenen Verpflichtungen zur Truppentransparenz respektiert", sagte Maas laut am Rande der Videokonferenz. "Moskau sollte von Provokation auf Kooperation umschalten."

Der litauische Außenminister Gabrielius Landsbergis hatte dagegen vor den Beratungen gemeint, er hoffe, dass Europa bei der Überschreitung von roten Linien Sanktionen in Erwägung ziehen werde. Ähnliche Töne waren zuvor bereits aus Länder wie Polen gekommen.

Angesichts eines starken russischen Truppenaufmarsches entlang der Grenze zur Ukraine gibt es derzeit große Sorgen, dass der Konflikt erneut eskalieren könnte. Nach Schätzungen der USA hat Russland zuletzt 15.000 bis 25.000 Soldaten auf die annektierte Halbinsel Krim und in Richtung der ukrainischen Grenze bewegt. Laut Borrell stationiert Russland "mehr als 150.000 Soldaten" an der Grenze. Dies sei "der größte russische Militäraufmarsch an ukrainischen Grenzen, den es je gab", sagte Borrell laut der Nachrichtenagentur Reuters. Damit sei "das Risiko einer weiteren Eskalation offensichtlich".

Borrell sorgt mit Zahl zu russischem Truppenaufmarsch für Verwirrung

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell sorgte mit einer Angabe zur Stärke des russischen Truppenaufmarsches entlang der Grenze der Ukraine und auf der Halbinsel Krim für Verwirrung. Der Spanier sprach nach der Videokonferenz mit den EU-Außenministern von "mehr als 150.000 russischen Soldaten", die dort zusammengezogen worden seien.

Diplomaten berichteten im Anschluss allerdings, dass in der Videokonferenz nur von rund 120.000 russischen Soldaten die Rede gewesen sei. Eine Sprecherin Borrells bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Abend, dass die Angabe von "mehr als 150.000" ein Fehler gewesen sei und erklärte, dass man von "mehr als 100.000" russischen Soldaten sprechen solle.

Borrell hatte in der Pressekonferenz nach den Beratungen Angaben zur Herkunft der Zahl verweigert. "Ich kann ihnen nicht sagen, woher diese Zahl kommt", erklärte er. Es sei der bisher größte russische Armeeeinsatz an der ukrainischen Grenze und eine "sehr besorgniserregenden Situation". Das Risiko einer weiteren Eskalation liege auf der Hand.

Sorge wegen geplantem russischem Manöver

Ende der vergangenen Woche hatten zudem Berichte für Aufregung gesorgt, nach denen Russland im Schwarzen Meer ein Manöver abhalten und dafür bis zum 31. Oktober bestimmte Seegebiete absperren will. Ein ranghoher EU-Beamter sprach am Freitag von einer "äußerst besorgniserregenden Entwicklung". Seinen Worten zufolge ist davon auszugehen, dass die im Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen verankerten Durchfahrtsrechte eingeschränkt und die internationale Schifffahrt behindert werde.

Die Regierung in Moskau weist die Vorwürfe zu dem Truppenaufmarsch zurück. Verteidigungsminister Sergej Schoigu bezeichnete die Verlegung Tausender Soldaten zuletzt als Übung.

Aktuelles Thema bei den Beratungen der Außenminister war auch der jüngste Konflikt Russlands mit dem EU-Land Tschechien. Hier sei es wichtig, "ein ganz klares Signal der Solidarität mit Tschechien" zu setzen, sagte Schallenberg am Montag gegenüber Journalisten. Insgesamt zeigen sich eine Gesamtgemengelage, die leider bestätige, "dass wir einen russischen Partner haben, dem es offensichtlich kein Anliegen ist mit uns einen modus vivendi zu finden, der tragfähig ist."

Weitere Themen bei der Videokonferenz waren die Bemühungen um die Rettung des Wiener Atomabkommens mit dem Iran sowie die jüngsten Entwicklungen in den Ländern Georgien, Indien, Myanmar, Mosambik und Äthiopien sein. Zudem geht es auch um den Gesundheitszustand des inhaftierten, russischen Regimekritikers Alexej Nawalny, der sich seit mehr als zwei Wochen in einem Hungerstreik befindet.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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henrymorgan (380 Kommentare)
am 19.04.2021 21:22

was bist den du fuer ein seltsamer Joshik??? die eu hat endlich mal das richtige gemacht . wenn es auch nicht viel, war nichts zu machen. zumindest ein kleiner hinweis das doch ein bisschen intelligenz vorhanden ist. ( was man bei manchen kommentatoren nicht sagen kann)

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Joshik (2.949 Kommentare)
am 19.04.2021 19:45

Jozep Borrell (Spanien) hatte keinerlei Erfahrung in der Aussenpolitik - wurde aber im Dezembrer 2019 "Hoher Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik"
.
ein aussenpolitischer Amateur - genau so wie schon zuvor Catherine Ashton (GB) und Federica Mogherini (Italien)
.
über Schallenberg etwas zu sagen, ist überflüssig. die Aussenpolitik Österreichs wird von der Wirtschaftskammer bestimmt - und unser Aussenminister bleibt da nichts anderes übrig, als Sanktionen zu blockieren - indem Konsens auf der EU-Ebene von der österreichischen Seite verweigert wird. auf Europäische Werte sowie auf universelle Werte wie Menschenrechte wird vom Österreichischen Aussenminister mit hohlen Phrasen geschi**en - wieder einmal. Wie jämmerlich..

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