Erneut Gewalt zwischen Indien und China an Grenze im Himalaya
NEU-DELHI/PEKING. Zwischen chinesischen und indischen Truppen im Himalaya-Gebirge ist es erneut zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen.
Sie ereigneten sich in der vergangenen Woche am Naku-La-Pass im indischen Unionsstaat Sikkim im Nordosten des Landes, teilte die indische Armee am Montag mit. Eine chinesische Patrouille habe versucht, die Grenze zu überschreiten. Indische Soldaten hätten sie aufgehalten. Vier indische und eine unbekannte Zahl chinesischer Soldaten seien verletzt worden. Es handelte sich nach indischen Angaben um eine "kleine Auseinandersetzung". Diese sei von den örtlichen Kommandanten gemäß vorgegebener Verfahren gelöst worden. Im vergangenen Jahr waren in dem Konflikt zwischen den beiden Atommächten erstmals seit vier Jahrzehnten dutzende Menschen getötet worden. Im Juni starben bei Auseinandersetzungen in der Region Ladakh 20 indische Soldaten. Auch auf chinesischer Seite gab es Tote, jedoch nannte Peking keine Zahlen. Beide Länder beschuldigten sich gegenseitig und verlegten Zehntausende zusätzliche Soldaten in die Grenzregion.
China und Indien versicherten anschließend, dass sie den Konflikt auf diplomatischem Wege entschärfen wollen. Es folgten Treffen zwischen ranghohen Offizieren beider Seiten. Das bisher letzte Deeskalationsgespräch fand am Sonntag statt.
Die Beziehungen zwischen Indien und China sind wegen der Territorialstreitigkeiten seit langem angespannt. Peking beansprucht etwa 90.000 Quadratkilometer eines Gebiets für sich, das sich unter indischer Kontrolle befindet. Im Jahr 1962 führten die beiden Atommächte einen kurzen Krieg um die Grenze im Himalaya. 1967 kam es erneut zu tödlichen Zusammenstößen.
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