Entscheidet Streit mit Freundin May-Nachfolge?
LONDON. Boris Johnson, Favorit im Rennen um das Amt des britischen Premiers, nach Polizeieinsatz unter Druck.
Im Rennen um die Nachfolge der britischen Premierministerin Theresa May bereitet Ex-Außenminister Boris Johnson ein nächtlicher Polizeieinsatz Probleme. Ein Streit mit seiner Lebensgefährtin Carrie Symonds rief in der Nacht auf Freitag die Polizei auf den Plan und beherrschte am Samstag die Titelseiten der britischen Zeitungen.
Tags darauf versuchte Johnson bei einem Auftritt vor der Parteibasis, das Gespräch vom Privatleben auf die Politik zu lenken. "Ich glaube nicht, dass die Leute von solchen Dingen hören wollen", sagte er in Birmingham, wo er sich neben dem amtierenden Außenminister Jeremy Hunt den Mitgliedern der Konservativen präsentierte.
Mehrere Sonntagszeitungen titelten gestern allerdings mit der Weigerung des 55 Jahre alten Tory-Politikers, zum Vorfall Stellung zu nehmen. Selbst konservative Boulevardzeitungen wie die "Sun", die hinter dem Bekanntwerden des Vorfalls eine "linke Verschwörung" sahen, schlossen sich der Kritik an. Der "Sunday Express" titelte: "Warum sagt uns Boris nicht, was passiert ist?"
In der Nacht auf Freitag war es Medienberichten zufolge zu einem heftigen Wortgefecht zwischen Johnson und Symonds gekommen. Demnach war zu hören, wie Symonds den früheren Londoner Bürgermeister anschrie, er solle sie "in Ruhe lassen" und "aus meiner Wohnung verschwinden".
In der Wählergunst gesunken
Seither hat Johnson gegenüber seinem innerparteilichen Rivalen Jeremy Hunt an Boden verloren: Noch am Donnerstag galt Johnson unter konservativen Wählern mit 55 Prozent als der beste Parteichef und Premierminister, während 28 Prozent Hunt unterstützten. Gestern stand es plötzlich nur noch 45 zu 34 Prozent.
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> und beherrschte am Samstag die Titelseiten der britischen Zeitungen.
DAS IST ES!
Die Medien haben ausnahmsweise der ihnen gewohnten Zanklust nachgegeben und nicht auf die übliche Schweigepflicht bei der Obrigkeit geachtet.
WER HAT DA WOHL die Fäden gezogen im Königreich?