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Ein Jahr nach Khashoggi-Mord ist Riad um besseres Image bemüht

Von Clemens Schuhmann, 18. November 2019, 00:04 Uhr
Ein Jahr nach Khashoggi-Mord ist Riad um besseres Image bemüht
Die außenpolitische Bilanz von Kronprinz Mohammed bin Salman ist dürftig. Bild: REUTERS

RIAD. Saudi-Arabien verhandelt mit den Huthis, um den Jemen-Krieg zu beenden, und plant ein Fußball-Freundschaftsspiel gegen den Iran.

Vor etwas mehr als einem Jahr fabrizierte Saudi-Arabien einen diplomatischen Totalschaden, an dem das wahhabitische Königreich bis heute laboriert: Der regierungskritische Journalist Jamal Khashoggi wurde am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem kurzfristig eingeflogenen Agententeam aus Saudi-Arabien getötet.

Ermittler der Vereinten Nationen fanden Hinweise darauf, dass die Blutspur bis in den Königspalast in Riad reicht – zum mächtigen Kronprinzen Mohammed bin Salman, auch "MBS" genannt. Erst nach wochenlangem internationalen Druck musste die Führung in Riad zugeben, dass der Kolumnist der US-Zeitung "Washington Post" von extra angereisten Agenten des Königreichs getötet wurde. Eine direkte Verwicklung von MBS wurde und wird jedoch kategorisch und vehement zurückgewiesen.

Der Kronprinz hat allerdings nicht nur im Fall Khashoggi eine unglückliche Figur gemacht. Der 34-Jährige, der sich gerne als Reformer gibt, trägt auch eine Mitverantwortung für den Krieg und die furchtbare humanitäre Katastrophe im Jemen sowie für die erfolglose wirtschaftliche Blockade gegen das Emirat Katar. Dazu kommt der permanente Konflikt mit dem schiitischen Erzfeind Iran um die Vorherrschaft in der Region.

Riad übernimmt Vorsitz der G20

Doch zuletzt hat das sunnitische Königreich gleich mehrere Entspannungssignale ausgesandt – das liegt einerseits am Börsegang des Erdölmultis Saudi Aramco (siehe Bericht oben) und andererseits daran, dass Saudi-Arabien im kommenden Jahr den Vorsitz der G20, also der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, übernimmt.

Saudi-Arabien führt nach eigenen Angaben Gespräche mit den vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen, um ein Ende des blutigen Dauerkonflikts zu erreichen. "Wir hatten seit dem Jahr 2016 einen offenen Kanal mit den Huthis und setzen diese Gespräche für Frieden im Jemen nun fort", sagte ein ranghoher saudischer Beamter vergangene Woche. Das war zugleich die erste offizielle Bestätigung eines Dialogs zwischen beiden Seiten.

Um die politischen und militärischen Spannungen mit dem Iran zu reduzieren, planen die Fußballverbände Saudi-Arabiens und des Iran erstmals seit sieben Jahren wieder ein Freundschaftsspiel ihrer Nationalmannschaften – und zwar noch im November.

Neuer Außenminister ernannt

Schlüsselfigur im Bemühen um ein neues Image ist der Ende Oktober neu ernannte saudische Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al-Saud. Der 45-Jährige, der bis dahin Botschafter in Deutschland war, ersetzt nach nur zehn Monaten den bisherigen Chefdiplomaten Ibrahim Al-Assaf, der zum Staatssekretär degradiert wurde.

Faisal bin Farhan Al-Saud ist übrigens bereits der dritte saudische Außenminister seit 2015.

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Clemens Schuhmann
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2  Kommentare
2  Kommentare
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Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 18.11.2019 20:54

Ein Fussball-Freundschaftsspiel gegen den Iran - na, jetzt steht die Welt sicher nimmer lang! Als nächstes führen die dort noch einen zeitgenössischen Islam ein, um damit ihre Steinzeit-Gesellschaft zu reformieren.

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Gugelbua (31.900 Kommentare)
am 18.11.2019 10:48

Die Saudis stecken Millionen in westliche Sport Veranstaltungen um sich beliebt zu machen, mir waren die gekrönten Ziegenhirten schon immer suspekt

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