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Ein Impfplan mit vielen Fragezeichen

Von Sylvia Wörgetter, Brüssel, 27. Jänner 2021, 00:04 Uhr
Ein Impfplan mit vielen Fragezeichen
Die Briten impfen mit AstraZeneca, die EU muss noch warten. Bild: AFP

Bis zum Sommer sollen 70 Prozent der erwachsenen EU-Bürger gegen Corona geimpft sein. Das ist das Ziel. Die Realität sieht derzeit allerdings anders aus.

Zu wenig Impfstoff, zu schlechte Vorbereitung – die Kritik an schleppenden Impfungen in der Europäischen Union reißt nicht ab. Nun hat auch noch Hersteller AstraZeneca massive Produktionsengpässe behauptet. Der Versuch einer Klärung.

Wo liegt die EU beim Impfen? Während in Israel rund 45 von 100 Menschen zumindest eine Teilimpfung erhalten haben, sind es in der EU im Schnitt knapp zwei. Großbritannien hat mehr als zehn von hundert zumindest eine Dosis verabreicht. Auch die USA liegen vor der EU: Dort sind es knapp sieben von 100 Einwohnern.

Hat die EU falsch eingekauft? Das sagen viele. Der Leiter der Impfkommission am deutschen Robert-Koch-Institut, Thomas Mertens, widerspricht. Die EU-Kommission "musste mehrere Katzen im Sack kaufen, weil man nicht wusste, welcher Impfstoff zuerst zur Zulassung kommt". Die Kommission hat seit August Lieferverträge mit sechs aussichtsreichen Herstellern geschlossen. Sie bezahlte ihnen 2,8 Milliarden Euro für Forschung und Produktionsausbau. So sicherte sie sich Zugriff auf 2,3 Milliarden Dosen, genug für alle 450 Millionen EU-Bürger.

Welche Impfstoffe gibt es? Derzeit in der EU zugelassen sind erst die Produkte von Biontech/Pfizer und Moderna. Die Zulassung eines dritten Serums des britisch-schwedischen Konzerns AstraZeneca wird am Freitag erwartet.

Warum liefert Pfizer weniger? US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am 8. Dezember ein Dekret. Demnach haben die USA in den nächsten Monaten Vorrang, wie das deutsche Gesundheitsministerium bestätigte. Die Pfizer-Fabriken in den USA haben ausschließlich für den dortigen Bedarf zu produzieren. Das Pfizer-Werk in Europa, es liegt in Belgien, baut daher seine Kapazitäten aus. Dadurch kam es vorübergehend zu einem Lieferengpass von Pfizer und BionTech aus Mainz. Der französische Pharmakonzern Sanofi kündigte unterdessen an, er wolle Biontech/Pfizer beim Abfüllen des Impfstoffs unter die Arme greifen

Warum kürzt AstraZeneca? Am Freitag kündigte die in Cambridge produzierende Firma überraschend an, ihre vertraglich zugesagte EU-Lieferung bis Ende März um 60 Prozent zu verringern: von 80 Millionen Dosen auf 31 Millionen. Grund: Ein Zulieferer in Belgien habe Lieferprobleme.

Warum haben die Briten genügend Impfstoff von AstraZeneca? In Brüssel verdächtigt man AstraZeneca, Großbritannien zu bevorzugen. Dort ist der Impfstoff bereits zugelassen und im Einsatz. "Die fadenscheinige Begründung, dass es in der EU-Lieferkette Probleme gibt, woanders aber nicht, trägt nicht", sagt CDU-Europaabgeordneter und Arzt Peter Liese. Es sei kein Problem, den Impfstoff vom Werk in Großbritannien auf den Kontinent zu bringen, sagt er.

Wie reagiert die EU? Die Kommission will Einsicht in die Produktionsunterlagen. Sie will wissen, wie viele Dosen im letzten Quartal 2020 in welche Länder geliefert wurden. Die EU hat angeblich 336 Millionen Euro an AstraZeneca überwiesen, um Produktionskapazitäten aufzubauen, damit der Konzern seine Verpflichtungen erfüllen kann. Sie pocht auf Gegenleistung in Form der Impfdosen. Heute ist eine weitere Krisensitzung mit AstraZeneca. Eine Klage steht im Raum.

Was kann AstraZeneca? Der Impfstoff muss nicht tiefgekühlt werden, ist also leichter verwendbar – und deutlich billiger als die bereits zugelassene Konkurrenz. Allerdings wird man erst am Freitag wissen, ob er für alle Altersklassen zugelassen wird.

Medienberichte legen nur eine Wirkung von acht bis zehn Prozent bei Senioren nahe. Stimmt das? Hier dürfte es sich um ein Missverständnis handeln. AstraZeneca versichert, dabei handle es sich um die Testpersonen, die es in dieser Altersgruppe gegeben habe. Das sieht man auch im deutschen Gesundheitsministerium so.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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Mensch_Hannes (83 Kommentare)
am 27.01.2021 14:38

Da gibt's auch noch andere Probleme...
In Deutschland gab es nach Corona-Impfungen massenhaft positive Tests in Pflegeheimen!
https://snanews.de/20210122/corona-impfung-pflegeheime-615878.html

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( Kommentare)
am 27.01.2021 12:24

Welcher Impfplan ??????????????????

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JoachimGrill (518 Kommentare)
am 27.01.2021 09:38

Welche Impfprobleme? Sie alle werden doch nicht wohl vom Glauben an den Christuskanzler und sein Beiwagerl Rudi Ratos abfallen? So was aber auch! =:)

Die EU hat noch nie recht viel auf die Reihe gebracht, einzige Ausnahme ist die seit Jahrzehnten völlig überbordende Agrarförderung die selbst im 21. Jahrhundert noch den größten Budgetanteil in der EU hat und die armen Bäuerlein am Leben hält, die ja angeblich alle am Rande des Bankrotts marschieren, viel zu viel einer Gattung produzieren, sich aber über fallende Preise dafür beschweren worauf die EU und zusätzlich Österreich gleich noch mehr Förderungen in den Sektor pumpen. Absurd!

Es gibt für A allerdings keine Alternative, wir können uns einen Exit aus wirtschaftlichen Gründen absolut nicht leisten.

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BuergerderMitte (976 Kommentare)
am 27.01.2021 08:44

In jeder Krise versagt dieser unsinnige Moloch. Europa ist keine Chance mehr sondern eine Belastung. Ein Austritt ist für Österreich aufgrund der geographischen Lage keine Option, daher müssen wir die EU von innen verändern. Berufspolitiker die sich mit EU Töpfen einen schönen Lebensunterhalt verdienen und unkritisch jeden Unsinn mitmachen, müssen wir abwählen (Karas und Konsorten).

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betterthantherest (33.978 Kommentare)
am 27.01.2021 08:51

Bürgerdermitte

Warum ist ein Austritt keine Option?
Die geografische Lage Österreichs mitten in Europa ist eine Lage der Stärke.
Auch in EFTA Zeiten hat Österreich einen Aufschwung erlebt.

Eine Veränderung von innen heraus wird nie und nimmer passieren. Das verhindern alle jene, die vom Moloch direkt profitieren.

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BuergerderMitte (976 Kommentare)
am 27.01.2021 09:09

Das erlaubt unsere wirtschaftliche Verflechtung nicht mehr. Die Efta hat inder Vergangenheit funktioniert würde uns heute aber massiv wirtschaftlich zurücksetzen und schaden. Wir sind von einer möglichst effizienten Exportwirtschaft und einer stabilen starken Währung für Energieimporte abhängig. Daher wäre ein Austritt Selbstmord. Es hilft daher nur die EU-Sekte abzuwählen und die Kritiker und Veränderer zu stärken.

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RobertReason (3.014 Kommentare)
am 27.01.2021 08:33

TOTALVERSAGEN der EU:

2.8 Mrd EUR für 450 Mio EU Bürger entspricht 6 EUR pro Kopf und Nase für die Impfstoffbeschaffung.

Hätte die EU mehr Geld in die Hand genommen, dann hätten wir jetzt BionTech Impfstoff.

LÄPPISCHE 2.8 Mrd EUR.

Man hätte 28 Mrd, 100 Mrd mit Leichtigkeit zahlen können.

Die Kosten der lockdowns gehen in die 5-10 Billionen.

Der AZ Impfstoff ist bei weitem nicht so gut wie Biontech.

Die EU zerstört Europa!

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betterthantherest (33.978 Kommentare)
am 27.01.2021 08:48

RobertReason
"Die EU zerstört Europa!"

Die EU hat Europa schon zerstört.

Das Totalversagen beim Coronamanagement ist nur ein Einzelaspekt, die dilettantische Impfstoffbeschaffung ein einzelner Mosaikstein.

Viel gravierender ist die Geld- und Schuldenpolitik der EU in den letzten beiden Jahrzehnten.
Der Euro ist eine Fehlkonstruktion besonders für die südeuropäischen Länder.
Die Vergemeinschaftung der Schulden ruiniert auch die fleißigen nordeuropäischen Staaten.
Die Negativzinspolitik - und damit die schleichende aber dauerhafte Enteignung bestraft alle solide wirtschaftenden Bürger und Unternehmen.
Der Greendeal wird viele Menschen in Armut und Not stürzen.
Ein jahrzehntelanges Versagen beim Grenzschutz runden das Gesamtbild ab.

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glingo (4.974 Kommentare)
am 27.01.2021 12:24

BETTERTHANTHEREST (17.596 Kommentare)

das Einzige was sie in den 17596 Beiträgen geschrieben haben

ist jammern und noch mehr jammern

Die geografische Lage Österreichs mitten in Europa ist eine Lage der Stärke

wenn ich so etwas lese kommen bei mir nur?????

wenn die Grenzen um uns dicht sind ist ende Gelände kein Import oder Export!

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betterthantherest (33.978 Kommentare)
am 27.01.2021 08:21

Was der Herr Mertens nicht dazusagt:

Die EU hat zwar viel für Entwicklung und Forschung bezahlt.
Sie hat aber keine Liefergarantien für den Fall der Zulassung eingebaut.

Noch schlimmer: Die EU hat ebenso wie Deutschland in Produktionsstätten inbestiert. Und kann jetzt nicht sagen, was mit dem Geld passiert ist.

Und das Allerschlimmste:
Die EU hat an AstraZeneca 336 Mio. Euro bezahlt und sich anstatt von Liefergarantien einen Best Effort Vertrag aufs Aug drücken lassen.

Unglaublich welche Dilettanten Europa lenken.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.01.2021 20:31

Dieser Impfstoff von AstraZeneca soll für Personen über 65 Jahren nicht geeignet sein.
Das sage nicht ich, das haben die Studien ergeben.

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lucky890 (2.143 Kommentare)
am 27.01.2021 07:11

Solange man gescheiterte Politiker, wie bspw. die deutsche Kronprinzessin und Ex- Verteidigungsministerin, nach Brüssel weglobt, sollte man sich keine Hoffnung über deren Arbeit in der EU machen.
Jetzt belegen die Zahlen die schlechteste Performance weltweit

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.01.2021 20:28

Gestern gab es die Meldung, dass die EU in der Gestalt von VDLeyen Druck auf "AstraZeneca" machen soll. Als ob, ......
Das ist schon "witzig", denn bisher wurde uns immer erzählt, dass GB viel mehr von der EU abhängt als umgekehrt.
Eine Verbraucherinformation dazu: "AstraZeneca" ist ein britisch- schwedischer Konzern. Schweden ist KEIN Mitglied der Währungsunion und GB ist NICHT mehr Mitglied DIESER EU.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.01.2021 20:40

Zuerst wurde der Regionallegist Martin Schulz in das EU- Parlament "entsorgt" uns später von dort wieder abgezogen, weil sie dort mit ihm nichts anfangen konnten und er die Gabe hatte, die Leute gegeneinander aufzubringen.
Die Wahl mit dem CSU- Weber und der fliegende Wechsel zu VDL, die aus dem Hut gezaubert wurde, war der nächste Coup.
Es wurde uns von ihr ein "Green Deal" von ihr vom Himmel versprochen bzw. angedroht.
Ich übersetze "Green Deal einmal auf Deutsch - das bedeutet:
Abwracken der deutschen Autoindustrie, Stilllegung der deutschen Stromversorgung (zumindest zeitweise - wir müssen alle sparen), die Gelddruckmaschine anwerfen, Schuldenberge weiter ausbauen, außengrenzen wieder auf - hereinspaziert! ....
Die Schuldenunion ist das Merkelsche Abschiedegeschenk - auch Hinkelstein genannt, der uns ungefragt um den Hals gebunden wird.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 27.01.2021 20:41

Regionalligist

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