Ein eingefrorener Konflikt im Kaukasus eskaliert
Nach Artillerie-Gefechten um die Enklave Berg-Karabach droht offener Krieg zwischen Armenien und Aserbaidschan.
Zwei Panzer kriechen durch die Steppe, hinter ihnen gehen Soldaten. Dann schlägt eine Rakete ein, eine Explosion ist zu sehen – und einer der Panzer verschwindet in einer Qualmwolke. Das Video, das aserbaidschanische Truppen unter Beschuss zeigt, veröffentlichte das armenische Verteidigungsministerium gestern.
Der seit Jahrzehnten ungelöste Konflikt zwischen den Kaukasusstaaten Armenien und Aserbaidschan um die Enklave Berg-Karabach droht wieder ein offener Krieg zu werden. Armenien rief gestern die Generalmobilmachung aus. Alle Wehrpflichtigen hätten sich bei ihren Militärkommissionen zu melden.
Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew berichtete in einer TV-Ansprache von Kampfhandlungen und getöteten aserbaidschanischen Soldaten und Zivilisten. "Ihr Blut bleibt nicht ungesühnt."
Propagandistisch ist der Krieg im vollen Gang. Armenische Militärsprecher verkündeten den Abschuss von zwei gegnerischen Hubschraubern, drei Panzern und 14 Drohnen. Die Gegenseite gab nur den Verlust eines Hubschraubers zu, meldete seinerseits die Einnahme von sechs Dörfern und die Vernichtung von 12 Flak-Raketenwerfern der Armenier.
Karabach von Armenien besetzt
Schon im Juli hatte es Grenzgefechte gegeben. Jetzt konzentrieren sich die Kämpfe wieder auf Berg-Karabach. 1988 war in dem mehrheitlich armenischen Bezirk der damaligen Sowjetrepublik Aserbaidschan ein blutiger Kleinkrieg ausgebrochen. Nach Gemetzeln auf beiden Seiten vertrieben die christlichen Armenier außer den aserbaidschanischen Kämpfern auch die muslimische Zivilbevölkerung. Seitdem fordert Baku die Rückgabe Berg-Karabachs und eines Landkorridors.
Mehrere Verhandlungsrunden unter Vermittlung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und Moskaus scheiterten.
Für einen offenen Krieg hätte Aserbaidschan an der Grenze zwei Drittel seiner Streitkräfte versammeln müssen, schreibt die Moskauer Zeitung "Nesawissimaja Gaseta" unter Berufung auf Militärexperten. "Davon ist nichts zu sehen." Aber das durch Öl- und Gasexporte reich gewordene Aserbaidschan rüstet seit Jahrzehnten auf. Sein Militärhaushalt beträgt laut dem Portal "Global Firepower" 2,8 Milliarden Dollar, jener Armeniens nicht einmal die Hälfte. Die Armee Aserbaidschans umfasst 126.000 Soldaten und 570 Panzer, der Nachbar hat 45.000 Mann und 110 Panzer.
Armenien besitzt laut Global Firepower praktisch keine Kampfjets, gehört aber zum russisch geführten Bündnis OVKS. Moskau unterhält zudem in der Stadt Gjumri einen Militärstützpunkt, wo auch MiG-Jets stationiert sind. "Wenn es Krieg gibt", sagt der Moskauer Politologe Aschdar Kurtow, "wird sich Russland nur schwer heraushalten können." Ein OVKS-Sprecher rief gestern zu einer friedlichen Lösung auf.
Ob in Syrien, im Mittelmeer im Bereich der griechischen Inseln oder im Kaukasus, steckt immer ein Land mit seiner Politik dahinter. Im Hintergrund agiert Erdogan, der mit seiner Politik nirgends reüssiert hat und nunmehr mit einem Krieg im Kaukasus versucht bei seiner Bevölkerung zu punkten. Bereits das alte Russland hat sich in diesem Gebiet behaupten können. Russland betreibt aber auch eine freundschaftliche Politik gegenüber Aserbeidschan mit umfangreichen Waffenlieferungen. Die Türkei wartet darauf in Armenien einmarschieren zu können und wollte dies bereits einmal....!
Ich denke, Europa treibt auf dieselben internen Kriege zu. Die politmedial Herrschenden haben die Verwandlung Europas in ein stark orientalisch-islamisch geprägtes Mischgebilde durchgesetzt. Die 99,99%ig islamische und expansive Türkei unterstützt die Glaubensbrüder in Aserbeidschan und in Europa. Mit Ariel Muzicant erwarte ich den "Kampf der Kulturen in Europa, mit Gewalt!.
Ein Diktator, der seine Felle davon schwimmen sieht und einen Putsch fürchtet, kann nur eins tun: seine Generale in den Krieg schicken.
Weder die Zeitungen noch die Fernsehstationen und die Politiker auch nicht - dürfen sagen, wer den Streit und das Feuer eröffnet hat.
Auch das Progrom an den Armeniern vor 100 Jahren kommt nirgends vor, auch in den Wikipedia-Beschreibungen nicht.
Ein Diktator, der seine Felle davon schwimmen sieht und einen Putsch fürchtet, kann nur eins tun: seine Generale in den Krieg schicken.
Warum drücken Sie sich so kryptish aus, Jago? Sprechen Sie doch bitte Klartext!
> kryptish
da habe ich mich DOCH ganz DEUTLICH ausgedrückt: alle öffentlichen Medien UNTERDRÜCKEN die NACHRICHTEN über die ZUSAMMENHÄNGE. Stattdessen schwelgen sie in der Zankerei zwischen Erdogan und Putin, als ob es sich da nur um eine Wirtshausrauferei zwischen den beiden drehen würde.
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