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Donald Trumps Weg zur Wiederwahl wird schwierig

Von Thomas Spang, Washington, 07. Juli 2020, 00:04 Uhr
Der Demokrat Joe Biden
Der Demokrat Joe Biden Bild: Reuters

USA: Der Demokrat Joe Biden führt in allen wichtigen "Swing States" vor dem Amtsinhaber.

Arizona, Georgia und Texas gehören gewöhnlich nicht zu den Bundesstaaten, in denen republikanische Kandidaten Wahlkampf machen müssen. Dass Donald Trump vier Monate vor den US-Präsidentschaftswahlen in den konservativen Hochburgen zurück oder gleichauf mit Joe Biden liegt, illustriert nach Ansicht von Analysten den zunehmend schwierigen Pfad des Präsidenten zu einer Mehrheit im Wahlmänner-Kollegium.

Dort braucht der künftige Präsident mindestens 270 Stimmen, die in den 50 Gliedstaaten vergeben werden. Der Wahlkampf konzentriert sich in der Regel auf ein Dutzend "Swing States", deren Wähler Demokraten und Republikanern wechselnde Mehrheiten bescheren. Dazu gehören Florida, North Carolina sowie mehrere Staaten im Rostgürtel und Mittleren Westen.

Basierend auf dem Mittelwert der von "Real Clear Politics" minutiös verfolgten Umfragen in den Bundesstaaten, hat der Amtsinhaber gerade einmal 125 Wahlmännerstimmen sicher. Im Gegensatz zu Biden, der 222 Stimmen in der Bank hat. In nicht einem einzigen "Swing State" liegt Trump vorn. In Michigan hinkt er Biden 7,5 Punkte hinterher, in Pennsylvania 7, in Wisconsin 6,5, in Florida 5, in New Hampshire 4,3, in North Carolina 3,0, in Ohio sind beide gleichauf.

Verliert er hier, ist es vorbei

Das Vorhersage-Modell des "Economist" gibt dem Präsidenten eine 11-prozentige Chance, im November wiedergewählt zu werden. Der Einbruch Trumps erklärt sich mit der Abwanderung weißer, älterer, religiös motivierter Wähler, die ihm 2016 den Vorzug vor der wenig beliebten Hillary Clinton gaben. Wie unter einem Brennglas verdichtet sich das Problem Trumps an seinem neuen Hauptwohnsitz Florida, das mit seinen 29 Wahlmännerstimmen in den vergangenen 13 von 14 Präsidentschaftswahlen für den Sieger stimmte.

"Wenn er hier verliert, ist es vorbei", sagt der republikanische Stratege Ford O’Connell. "Das Virus, die Pandemie-bedingte Schwäche der Wirtschaft und die sozialen Unruhen haben bei seinen Umfragewerten Spuren hinterlassen." Zumal in Florida die Zahl der Covid-19-Neuerkrankungen geradezu explodiert. Am Wochenende meldeten die Gesundheitsbehörden rund 11.500 Infizierte an einem einzigen Tag. Verantwortlich dafür machen Experten die übereilten Lockerungen der Schutzmaßnahmen, auf die Trump den republikanischen Gouverneur Ron DeSantis gedrängt hatte.

Der demokratische Stratege Les Francis mahnt seine Parteifreunde, keine voreiligen Rückschlüsse zu ziehen. Er erinnerte an Michael Dukakis, der im Sommer vor den Wahlen 1988 mit 17 Punkten vor George H. W. Bush gelegen und dann im November verloren habe. "Das kann passieren."

Für wahrscheinlich halten das hingegen wenige. Der ehemalige Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, meint, bisher verfolge Biden eine Bilderbuch-Strategie. "Er überlässt Trump die Bühne, auf der er sich selber zerstört."

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5  Kommentare
5  Kommentare
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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.07.2020 10:05

Für wahrscheinlich halten das hingegen wenige. Der ehemalige Gouverneur von New Mexico, Bill Richardson, meint, bisher verfolge Biden eine Bilderbuch-Strategie. "Er überlässt Trump die Bühne, auf der er sich selber zerstört."

genau das richtige !

ich habe mich schon gewundert warum Biden nicht auf Bühnen auftritt und es der Pandemie geschuldet ist , aber es ist anscheinend anders gedacht ..😉😉

Trump's Lügen wurden längst aufgedeckt , ebenso seine Unfähigkeit zu regieren.

aber es bleiben noch 4 Monaten um FAKES zu verbreiten .

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boris (1.939 Kommentare)
am 07.07.2020 10:53

Wenn Richardsons Ansicht zutrifft, ist es eine kluge Strategie und kostet auch kaum Geld. Man denke nur an Österreich, wo Gudenus und Strache die besten Gratis-Wahlhelfer der Grünen bei der letzten NR-Wahl waren (war das nicht verdeckte Wahlhilfe?)
Es scheint wohl so zu sein, das viele der Ami's (auch Republikaner) kapiert haben, welchen Trump(el) sie sich da bei der letzten Wahl "eingetreten" haben.
Entgegen der Ansicht von JOE216 denke ich, dass "Wahlhilfen" aus Russland, Ukraine oder China eher kontraproduktiv - weil zwischenzeitig vielen bekannt - sind. Auch haben die USA eine doch ziemlich lange Tradition an "checks and balances" (Trumps Wunsch auf Einsatz der Armee gegen die "Black Lives Matter" Demonstranten wurde kurzerhand abgedreht), sodass ich denke, dass Trump zwar widerwillig aber doch im Falle seiner Nichtwahl Leine ziehen wird.
In diesem Zusammenhang anhörenswert: https://www.youtube.com/watch?v=TkU1ob_lHCw

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jago (57.723 Kommentare)
am 07.07.2020 12:52

> das viele der Ami's (auch Republikaner) kapiert haben,

Der Trump hat die Republikanerpartei zerstört. Da ist es nebensächlich, ob er wieder gewählt wird.

Die wollten ihn ja vor 4 Jahren nicht und jetzt mussten sie ihn sogar beim Impeachment-Verfahren unterstützen. Der Trump vertritt nur Trump und ein wenig Antidemokraten aber nichts von dem, was republikanisch ist. Nicht einmal das Pentagon vertritt er.

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( Kommentare)
am 07.07.2020 06:32

Wenn der orange im herbst noch immer schlechte umfragewerte hat, dann wird es am 3.11. keine wahl geben.

Und selbst nach einer wahl-niederlage würde der qanon-könig das weiße haus nicht freiwillig verlassen, soviel scheint sicher.

Zudem weiß man nicht, was die wahlhilfe aus moskau noch auf lager hat.

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jago (57.723 Kommentare)
am 07.07.2020 12:57

> die wahlhilfe aus moskau

Die Iden des August halte ich für kritisch, besonders für uns in Mitteleuropa.

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