Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Die Angst in der Ukraine wächst: Dreht Russland jetzt den Strom ab?

20. August 2022, 00:04 Uhr
Die Angst in der Ukraine wächst: Dreht Russland jetzt den Strom ab?
Das größte AKW Europas soll offenbar vom Netz genommen werden, befürchtet man in Kiew. Bild: AFP/Andrey Borodulin

KIEW/MOSKAU. Russische Truppen halten das AKW Saporischschja schon seit Anfang März besetzt.

Die Ukraine befürchtet, dass Russland das größte Atomkraftwerk des Landes vom nationalen Stromnetz trennen will. Es gebe Hinweise darauf, dass russische Truppen das Abschalten der noch betriebenen Reaktoren im AKW Saporischschja vorbereiteten, teilte der staatliche Energieversorger Energoatom mit. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, sich beim russischen Präsidenten Wladimir Putin für eine Lösung des Streits um das AKW einzusetzen.

Ein Ausfall der Stromlieferungen aus der riesigen Anlage – Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas – würde vor allem den Süden der Ukraine treffen. Das Land bereitet sich angesichts von Krieg und Verknappung der Energieversorgung auf den schwierigsten Winter seit Erklärung der Unabhängigkeit vor. "Das russische Militär sucht derzeit Treibstofflieferanten für Dieselgeneratoren", teilte Energoatom mit. Mit den Dieselgeneratoren sollen die Kühlsysteme für die hoch radioaktiven Kernbrennstoffe nach dem Herunterfahren des Atommeilers am Laufen gehalten werden. Das Unternehmen bekräftigte den Vorwurf, Russland bereite eine "Provokation großen Ausmaßes" vor. Umgekehrt hatte die Regierung in Moskau der Ukraine genau denselben Vorwurf vorgehalten.

OÖNplus Außenpolitik

Der Vermittler

Heidi Riepl

Erdogan spielt gerade seine Lieblingsrolle.

von Heidi Riepl

International wird ein besonderes Augenmerk auf Saporischschja gelegt, denn ein Beschuss der Reaktoren könnte eine Nuklearkatastrophe ähnlich wie in Tschernobyl 1986 auslösen. Auch der Chef der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO), Rafael Grossi, warnte vor einem "Spiel mit dem Feuer, mit möglichen katastrophalen Folgen". Am Freitag beschwichtigte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow: Die militärische Präsenz Russlands sei Garant dafür, dass sich Tschernobyl nicht wiederholen werde.

Der türkische Präsident Erdogan kündigte unterdessen an, er werde mit Putin über Saporischschja sprechen. Der ukrainische Präsident Selenskyj habe ihm gesagt, Russland müsse alle Minen in der Gegend entfernen. "Wir werden diese Fragen mit Putin erörtern und ihn ausdrücklich darum bitten, dass Russland das tut, was es als wichtigen Schritt für den Weltfrieden tun muss", erklärte Erdogan.

Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron griff gestern zum Telefon, um mit Putin über das AKW Saporischschja zu reden.

UN-Generalsekretär Antonio Guterres ist traurig

Im Rahmen seiner Ukraine-Reise hat sich UN-Generalsekretär Antonio Guterres gestern in der Hafenstadt Odessa ein Bild vom kürzlich wieder aufgenommenen Getreideexport gemacht. Er lobte das dafür abgeschlossene Abkommen der Kriegsparteien, betonte aber, es sei noch viel zu tun, um Getreide aus der Ukraine und aus Russland auf den Weltmärkten zugänglich zu machen.
Entwicklungsländer bräuchten massive und großzügige Hilfen, um an diese Grundnahrungsmittel gelangen zu können.
Obwohl der nach dem Getreide-Deal wieder aufgenommene Export von Nahrungsmitteln ein Grund zur Freude sei, empfinde er auch Traurigkeit, „wenn ich in diesen wunderbaren Hafen und in diese Terminals schaue, die praktisch leer sind“, sagte Guterres. In weniger als einem Monat seien bisher über 600.000 Tonnen Getreide in 25 Schiffen aus der Ukraine ausgefahren.

mehr aus Außenpolitik

Spionage für China? AfD-Mitarbeiter in Haft

Spionageverdacht: Mitarbeiter von AfD-EU-Abgeordnetem festgenommen

Ukraine hofft mit US-Hilfe auf Sieg: Was die Milliarden Kiew bringen

Parlament genehmigt Ruanda-Pakt: Sieben Fragen zum britischen Asylplan

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen