Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Der Kampf der Großmächte USA und China um Platz eins

Von Eike-Clemens Kullmann, 31. Juli 2021, 00:04 Uhr
Der Kampf der Großmächte USA und China um Platz eins
Egal welcher Art (hier eine kulturelle Darbietung) auch immer: In China thront der starke Mann Xi Jinping über allem. (AFP) Bild: APA/AFP/NOEL CELIS

Verbale Töne werden immer rauer, droht bald ein Militärkonflikt?

2021 und 2049. Das sind für die Führung in China die wichtigsten Daten in diesem Jahrhundert. Erst vor wenigen Tagen feierte die Kommunistische Partei mit viel Pomp ihren 100. Geburtstag – in 28 Jahren soll dies dann zum runden Geburtstag der Volksrepublik stattfinden. Dann, so die Ansage der Einheitspartei um Staats- und Parteichef Xi Jinping, will das Reich der Mitte führende Industrienation der Welt sein.

Was die Wirtschaftsdaten betrifft, so sind sich Experten sicher, dass dieses Überholen der USA nicht erst 2049 der Fall sein wird, sondern noch in diesem Jahrzehnt. Für die Weltgemeinschaft nicht minder bedeutend sind die chinesischen Bestrebungen, auch politstrategisch den Vereinigten Staaten den Platz an der Spitze abzujagen.

Und so nehmen die Spannungen kontinuierlich zu – verbal holen beide Seiten derzeit in immer kürzeren Abständen zu kräftigen Attacken aus. Die jüngsten stammen von US-Präsident Joe Biden auf der einen, vom chinesischen Vizeaußenminister Xie Feng auf der anderen Seite. "Ich denke, es ist mehr als wahrscheinlich, dass wir in einem Krieg enden werden – einem echten Krieg mit einer Großmacht – als Folge eines Cyberangriffs von großer Tragweite, und die Wahrscheinlichkeit nimmt exponentiell zu", warnte Biden und meinte damit Russland und China. Xie Feng sprach in seinem Konter von einer "feindlichen Rhetorik" der USA und einem "schlecht getarnten Versuch, China einzudämmen und zu unterdrücken".

Souveränität und Schutz

Die Regierungen beider Staaten pochen gleichermaßen darauf, dass sie ihre jeweiligen strategischen Interessen in den umstrittenen Territorien (Taiwan, Spratly-, Paracel- und Diaoyu- bzw. Senkaku-Inseln im Ost- und im Südchinesischen Meer) entschlossen verteidigen werden. Für Peking geht es hier um die beanspruchte Souveränität, für die USA nicht zuletzt um den Schutz ihrer von den chinesischen Ansprüchen betroffenen Partnerstaaten, etwa Japan und Taiwan.

Beide Seiten provozieren daher immer öfter nicht nur mit starken Worten, sondern mit in anderen Regionen noch wenig beachteten militärischen Provokationen, bis hart an die Schwelle offener Kriegshandlungen. Und so steigt die Gefahr einer Kettenreaktion mit desaströsen Folgen.

China versus USA 2020

Bruttoinlandsprodukt:
Volksrepublik China: 14,7 Billionen US-Dollar
USA: 20,9 Millionen US-Dollar

BIP pro Kopf:
China: 10.582 US-Dollar (seit 1980 fast vervierzigfacht)
USA: 63.000 US-Dollar

Milliardäre:
China: 455
USA: 614

Verteidigungsbudget:
China: 252 Mrd. US-Dollar
USA: 778 Mrd. US-Dollar

Atomares Potenzial:
China: 350 Sprengköpfe
USA: 5550 Sprengköpfe

Chinas neuer Botschafter in den USA
Qin Gang Bild: APA/AFP/CNS/-

Chinas neuer Botschafter in den USA

Es ist einer der heikelsten Jobs, den die Spitzendiplomatie zurzeit zu vergeben hat: Mitte dieser Woche traf Qin Gang in Washington ein, Chinas neuer Botschafter. Im Gegensatz zum langjährigen Vertreter der Volksrepublik in Washington, Cui Tiankai, gehört der 55-Jährige einer anderen Generation an. Für manche dieser Diplomaten, die mit aggressiven Tweets und herablassenden Statements arbeiten, hat sich der Ausdruck „Wolfskrieger“ eingebürgert. Der Name geht auf eine Serie ultrapatriotischer chinesischer Rambo-Filme (engl. „Wolf Warrior“) zurück, in denen eine hochgerüstete Spezialeinheit Pekings Interessen vertritt. Und so war es etwa Qin, der während des europäisch-chinesischen Sanktionsabtausches im März 2020 den EU-Gesandten in Peking einbestellte und der Union ausrichten ließ, sie solle „das Ausmaß ihres Fehlers“ erkennen und korrigieren.

Sein künftiger US-Kollege in Peking soll übrigens der Karrierediplomat Nicholas Burns werden.

Mehr zum Thema
"Man spielt auf einem schiefen Fußballfeld bergauf"
OÖNplus Außenpolitik

"Man spielt auf einem schiefen Fußballfeld bergauf"

WIEN. Wifo-Experte Klaus Friesenbichler über den harten Wettbewerb zwischen Europa und China

Pekings Attacke an die Marktmacht der Tech-Konzerne

Die Marktmacht chinesischer Tech-Konzerne beschränken: Dieses Ziel verfolgt die Führung in Peking seit Monaten. Als erstes hatte es den Internet-Riesen Alibaba getroffen. Die Wettbewerbshüter verhängten eine Rekordstrafe von 18 Milliarden Yuan (2,4 Milliarden Euro). Schon zuvor hatte die Firma kurzfristig auf Anordnung der Behörden den Börsengang seiner Finanztochter Ant Group absagen müssen. Monatelang verschwand zudem Alibaba-Gründer und Milliardär Jack Ma von der Bildfläche. Er hatte sich in einer Rede über die Finanzaufsicht des Landes beschwert und ihr eine Pfandhausmentalität unterstellt, die Innovationen behindere. Seit Anfang Juli steht auch der Fahrdienst-Vermittler Didi Chuxing unter Druck. Kurz nachdem das Unternehmen an die New Yorker Börse gegangen war, ordneten die Behörden in China die Löschung der App aus allen Stores an.

mehr aus Außenpolitik

Biden kündigt neues Paket mit Militärhilfe für die Ukraine an

Sunak bei Scholz: Antrittsbesuch nach 18 Monaten

Ist Trump immun gegen Strafverfolgung?

Offensive in Rafah: Zu Beginn mehrwöchige Evakuierung

Autor
Eike-Clemens Kullmann
Redakteur Außenpolitik, Weltspiegel
Eike-Clemens Kullmann
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

13  Kommentare
13  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
kave84 (3.048 Kommentare)
am 31.07.2021 20:51

Die vertrottelten Politiker im Westen haben unter dem Druck der Konzerne und Großkapitalisten, den Weg für die Chinesen aufbereitet. Diese brauchen nicht einmal
Waffen um uns zu überrennen, es würde allein schon genügen, uns keine Medikamente und Vormaterialien für die Industrie mehr zu liefern, um uns zu endgültig zu ruinieren.
Aber solange wir noch brav alles aus China kaufen was billig ist, auch wenn’s dort die Umwelt und die Menschen umbringt, lassen sie uns am Leben. Denn, wer schlachtet schon die blöde Kuh solange sie Milch gibt?

lädt ...
melden
Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 31.07.2021 14:18

was nie erwähn wird, die USA ist in China mit zig Billionen Dollar verschuldet, und sie wollten sogar mal China gefälschte Goldbarren andrehen 😁😁😁

lädt ...
melden
bravespferd (4.628 Kommentare)
am 31.07.2021 10:07

5550 Atomare Sprengköpfe. Keine Frage, my Prestident is Mr. Boombastic Biden! 🇺🇸

lädt ...
melden
reibungslos (14.485 Kommentare)
am 31.07.2021 09:10

Alle werden letztlich an ihrer Größe scheitern.

lädt ...
melden
vinzenz2015 (46.286 Kommentare)
am 31.07.2021 13:43

Small is beautiful!!
Wann hat Popper diese Einsicht formuliert??

lädt ...
melden
mitreden (28.669 Kommentare)
am 31.07.2021 08:37

Die Amirambos unter dem Kriegstreiber hl.Biden rüsten sich schon für einen Krieg gegen China.
Vorher werdens aber noch im Iran neue Waffen ausprobieren.

Da war ja Trump noch ein Waisenknabe gegen diesen Kriegsverbrecher!

lädt ...
melden
redniwo (1.429 Kommentare)
am 31.07.2021 08:00

man sollte nicht nachdenken. man sollte einfach glauben, was uns politikerInnen und medien sagen. usa gut, russland und china böse.

lädt ...
melden
Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 31.07.2021 07:57

Die aggressive Rhetorik und Strategie der USA sollte längst dem naivsten Gutgläubigen zeigen wer in diesem weltweiten Spiel der wahre Aggressor ist.

lädt ...
melden
reibungslos (14.485 Kommentare)
am 31.07.2021 09:08

Sie kennen die Chinesen nicht. Das Imponiergehabe der USA und Chinas folgt unterschiedlichen kulturellen Traditionen. Uns in Europa ist nur das Muster der USA vertraut. China erscheint uns als der nette Onkel, der eben nur etwas grantig ist. Wenn einmal China so auftreten wird wie die USA jetzt, hat es bereits gewonnen. Und dann werden wir auch in Europa wesentlich braver sein müssen als von den USA gewohnt.

lädt ...
melden
Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 31.07.2021 07:33

5550 Atomare Bomben besitzt die USA!
Wie oft kann man damit die Welt und die Menschen die auf ihr wohnen vernichten!
10 x oder noch öfter!
Dieses USA und ihre Politiker sind eine Plage und auch sehr gefährlich für den friedlichen Fortbestand der Menschen auf dieser Welt!
Wie schaut die Zahl der Kriege aus, die die USA schon geführt hat und wieviele hat China oder Russland bisher geführt?
Was hat die USA im asiatischen Raum verloren?

lädt ...
melden
reibungslos (14.485 Kommentare)
am 31.07.2021 09:00

Russland hat 6255 Atomsprengköpfe. 1989 hatte Russland 40.000 Atomsprengköpfe, Die USA hatten 1965 mit ca. 31.000 am meisten. Frankreich hat übrigens auch 290 Atomsprengköpfe.

lädt ...
melden
Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 31.07.2021 09:20

Anscheinend war Hiroshima, Nagasaki, Tschernobyl, Fukushima nicht abschreckend genug für die Militärschädeln!
Das ist nur mehr ein Wahnsinn, an den man gar nicht denken darf, wenn da einmal einer die Nerven verliert und die falschen Knöpfe drückt!
Da hat hat sich der Klimawandel, Corona, Schwule und Lesben, usw. dann erledigt!

lädt ...
melden
pinkpaul (379 Kommentare)
am 01.08.2021 09:49

...nicht zu vergessen: es sind Atomsprengköpfe auch schon verloren gegangen (gesunkene U-Boote) und es kann in politisch weniger gefestigten Ländern mit Atomwaffen (Pakistan) durchaus eines Tages passieren, daß Atomwaffen in die Hände von terroristischen Gruppen gelangen. Auch Nordkorea mit einem nicht berechenbaren Führer besitzt Atombomben und Langstreckenraketen. Meiner Einschätzung nach ist es nur eine Frage von Jahren, vielleicht auch Jahrzehnten, bis irgendwo auf der Welt eine gegen Menschen gerichtete Atombombe hochgehen wird.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen