Der Brexit-Krimi spitzt sich weiter zu
Chef der britischen Handelskammer in Brüssel hält einen Vertrag für möglich.
Diese Woche könnte entscheidend werden im Brexit-Drama – wieder einmal. Die Gespräche über einen Handelsvertrag zwischen der EU und Großbritannien gehen in die nächste Runde. Von heute, Dienstag, bis Freitag reden die Verhandlungsteams wieder miteinander. Bisher war kaum Fortschritt zu sehen. Dabei tickt die Uhr, am 31. Dezember endet die Übergangsphase. Einigt man sich bis dahin nicht, droht ein harter Brexit.
Einer, der beide Seiten kennt, sagt: "Ich bin noch immer der Ansicht, dass ein Deal wahrscheinlich ist." Daniel Dalton ist Chef der britischen Handelskammer in Brüssel. Er vertritt also britische Firmen auf dem Kontinent und berät Unternehmen aus der EU, die in Großbritannien Fuß fassen wollen. Dalton hatte den Brexit nicht gewollt, 2016 stimmte er für den EU-Verbleib. Zu der Zeit war er noch EU-Abgeordneter der Torys.
Das größte Problem für die Verhandlungen seien weder die schwierige Frage um die Fischereirechte in der Nordsee noch die nach britischen Staatsbeihilfen, meint Dalton. "Das größte Problem ist, dass die beiden Seiten einander immer noch nicht verstehen."
- Video: In Brüssel gehen am Dienstag die Gespräche zwischen Großbritannien und der EU über die künftigen Handelsbeziehungen weiter.
Beiderseitige Missverständnisse
So verstehe die britische Seite nicht die Sorgen der Europäer um die Integrität des EU-Binnenmarktes. Und umgekehrt missverstehe die EU noch immer die Brexit-Gründe. "Der Brexit ist eine tiefere Frage der Identität und nicht einfach eine populistische Reaktion."
Dalton ist überzeugt, dass der Streit um das Binnenmarktgesetz überwunden werden kann. Für Streit- und Interpretationsfragen im Zusammenhang mit dem Austrittsabkommen sei das "Joint Committee" zuständig, ein von der EU und Großbritannien gemeinsam beschicktes Gremium. Dort solle das Thema behandelt werden.
Unternehmen brauchen Klarheit
Die Unternehmen dies- und jenseits des Kanals wollten jedenfalls nur eines, betont Dalton: einen Deal. "Für Unternehmen ist Unsicherheit das Schlimmste."
Sie bräuchten Berechenbarkeit und klare Regeln. Auf jeden Fall müssten sich alle darauf vorbereiten, dass mit oder ohne Handelsabkommen die Dinge am 1. Jänner anders sein würden als bisher. "Es wird Zölle geben und Grenzen, Papierkram und Kosten."
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Ich denke, die Briten haben es noch immer nicht verstanden, dass man sich nicht nur die Rosinen herauspicken kann.
Volle Handel-Freiheit und gleichzeitig die Regeln der EU nicht einhalten und eigene Verträge eingehen zu wollen, das spielt es sich einfach nicht - so hoffe ich doch!
Irland ist EU-Mitglied, Nord-Irland nicht da Teil von GB - irgendwo dazwischen muss es eine Grenze geben!
Vielleicht sollte doch Great Britain Nordirland an Irland verkaufen - wäre nicht das erste Mal in ihrer Geschichte.
Die ehemalige Kolonialmacht hats noch immer nicht überwunden, kein GlobelPlayer mehr zu sein.
In einem Verein in dem ich Mitglied bin, hätte ich trotzdem lieber einen Nettozahler als eine balkanesische Beitrittsschlange. (Selbst wenn die zu allem ja sagen, zumindest bis Subventionen fließen.)
Es gibt keine Missverständnisse bezüglich der Briten und der EU, die Briten werden so lang verhandeln wollen, bis die SED-Merkel-EU übern Jordan geht und sie nichts zahlen müssen, in den unnötigen Verein Namens EU!
Sollte diese EU noch länger Bestand haben, werde die Briten, so wie die Griechen, sehr langsam zahlen wollen wie die Griechen, natürlich OHNE Zins und Zinseszins!
Viel Säbelrasseln und ein Revolver auf dem Verhadlungstisch.
Letztlich wird man sich einigen müssen, denn Europa kann sich das gar nicht leisten hier falsch zu spielen.