Debatten über Holocaust-Aussagen von AfD-Chefin Weidel
BERLIN. Die Chefin der rechtspopulistischen deutschen AfD, Alice Weidel, hat mit Aussagen über eine Instrumentalisierung des Holocaust Debatten im Netz ausgelöst.
Weidel sagte am Sonntagabend in einer ARD-Sendung, ihre Lehre aus dem Holocaust sei, dass so etwas nicht noch einmal passieren dürfe. "Ich finde es auch andererseits recht (...) verstörend, wenn der Holocaust für eine politische Instrumentalisierung genutzt wird", sagte Weidel.
Die Moderatorin hatte die AfD-Politikerin zuvor auf eine Gedenkstunde an die Opfer des Nationalsozialismus im deutschen Bundestag angesprochen. Anschließend folgte ein Schlagabtausch. Sie fragte Weidel: "Warum verdrehen Sie die Augen?", was diese bestritt.
Aufregung über "historisch grundfalsche" Hitler-Aussagen im Jänner
Die Moderatorin sprach die AfD-Politikerin darauf an, diese habe in der Vergangenheit von "Schuldkult" in Bezug auf den Holocaust gesprochen. "Schuldkult mag ich vor Jahren mal gesagt haben und ich glaube, dass letztendlich die deutsche Politik nicht aus einer Schuld heraus getrieben sein sollte, sondern aus einem Selbstbewusstsein heraus, aus einer Verantwortung für die Zukunft, aus einer Verantwortung für die deutsche Bevölkerung und für die Familien und vor allem für die jungen Menschen in diesem Land."

Weidel hatte bereits Anfang Jänner für Aufregung gesorgt, weil sie den Nationalsozialisten Adolf Hitler in einem Gespräch mit dem US-Tech-Milliardär Elon Musk als "Kommunisten" bezeichnete. Hitler habe Unternehmen verstaatlicht und hohe Steuern verlangt, sagte sie damals. "Und der größte Erfolg nach dieser schrecklichen Ära in unserer Geschichte war, Adolf Hitler als rechts und konservativ zu bezeichnen." Der Leiter des Münchner Instituts für Zeitgeschichte, Andreas Wirsching, bezeichnete diese Behauptung als "historisch grundfalsch". Es handle sich um eine Behauptung, die in der rechtsextremen Szene immer wieder auftauche, sagte er im Jänner.
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