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"Das war ein Angriff auf die Zukunft Afghanistans"

10. Mai 2021, 00:04 Uhr
"Das war ein Angriff auf die Zukunft Afghanistans"
Große Trauer in Kabul Bild: APA/AFP

KABUL. Bei einem Bombenanschlag vor einer Mädchenschule in der Hauptstadt Kabul starben 58 Menschen.

Große Trauer und Entsetzen in Afghanistan: Bei einem Bombenanschlag vor einer Mädchenschule im Westen der Hauptstadt Kabul starben am Samstag 58 Menschen, mehr als 150 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Mehrheit der Opfer sind junge Schülerinnen. Die Opfer wurden gestern auf dem schiitischen "Friedhof der Märtyrer" in Kabul beigesetzt.

Das Attentat wurde in einem mehrheitlich von Schiiten bewohnten Stadtteil verübt, während die Bewohner ihre Einkäufe für das Eid-al-Fitr-Fest zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan erledigten. Nach Angaben des Innenministeriums detonierte eine Autobombe vor der Schule. Als die Schülerinnen in Panik aus dem Gebäude liefen, seien zwei weitere Sprengsätze explodiert.

Es war der schwerste Anschlag seit über einem Jahr. Der Stadtteil Dasht-e-Bartshi war bereits mehrfach Ziel von Anschlägen sunnitischer Extremisten. Vor einem Jahr hatten bewaffnete Angreifer dort ein Krankenhaus gestürmt und 25 Menschen getötet, darunter 16 Frauen auf einer Geburtsstation.

Regierung beschuldigt Taliban

Staatspräsident Ashraf Ghani machte die radikal-islamische Taliban-Terrormiliz für den "brutalen und barbarischen Anschlag" verantwortlich. Die Islamisten bestritten allerdings eine Beteiligung an der Tat, zu der sich zunächst auch keine andere Gruppierung bekannte. In der Vergangenheit hatte allerdings die radikal-islamische Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) Anschläge auf die Minderheit der Schiiten im selben Gebiet im Westen Kabuls für sich reklamiert.

Papst Franziskus sagte beim Sonntagsgebet gestern auf dem Petersplatz, er bete auch für die Opfer des "unmenschlichen Terroranschlags" von Kabul. Die EU-Delegation in Afghanistan bezeichnete den Anschlag als "verachtenswerten Terrorakt". Ein Angriff auf junge Schülerinnen, die zur Entwicklung ihres Landes beitragen wollten, sei zugleich "ein Angriff auf die Zukunft Afghanistans". Die UNO-Mission für Afghanistan (UNAMA) bekundete ihre "tiefe Abscheu" über den Anschlag.

US-Abzug bis 11. September

US-Präsident Joe Biden hat einen vollständigen Truppenabzug aus Afghanistan bis zum 11. September 2021 angekündigt – dem 20. Jahrestag der Terroranschläge in den Vereinigten Staaten, die den Einmarsch der US-Armee in Afghanistan zur Folge hatten. Im Anschluss beschloss dann die gesamte NATO das Ende ihrer Afghanistan-Mission bis spätestens zu diesem Zeitpunkt.

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8  Kommentare
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jack_candy (7.852 Kommentare)
am 12.05.2021 20:41

Das kommt davon, wenn man das Land den islamistischen Höhlenmenschen der Taliban oder des IS überlässt. Wie krank muss man sein, um ein Attentat auf Schulkinder zu verüben?

Jeder einzelne Tote der letzten 20 Jahre, egal ob Afghane, Amerikaner, Deutscher oder sonstwer, war umsonst, wenn jetzt die Taliban oder die IS-Horden Afghanistan kontrollieren.

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jamei (25.499 Kommentare)
am 10.05.2021 12:15

WOZU ZAHLTE Österreich dann 18 MILLIONEN Euro?

siehe Artikel
http://www.nachrichten.at/nachrichten/politik/aussenpolitik/Afghanistan-Oesterreich-zahlt-18-Millionen-Euro;art391,891169

"Afghanistan: Österreich zahlt 18 Millionen Euro"...

„Österreich ist daher bereit, seinen Beitrag für diese Anstrengungen von regionaler und globaler Bedeutung zu leisten.“ Österreich will sich mit 18 Millionen Euro am Aufbau der afghanischen Polizei beteiligen.

Faymann, der die Kooperation Österreichs mit der NATO als „großen Erfolg“ wertete, sieht darin keine Einschränkung der Neutralität. „Wir – wie dies auch schon Finnland und Schweden erwähnt haben – beweisen jeden Tag mit unserem Engagement, dass Neutralität nicht bedeutet, ein passiver Beobachter der Weltgeschehnisse zu sein, sondern aktiv an der Gewährleistung von Stabilität mitzuarbeiten.“

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 10.05.2021 09:54

Abertausende gescheite und hochgebildete EuropäerInnen waren ausser den Militärs die letzten 20 Jahre lange in Afghanistan und hatten enge Kontakte mir den dortigen BewohnerInnen. Abermilliarden wurden dafür ausgegeben. Berühmte FeministInnen haben sich engagiert. Ob uns die jemals irgendwelche zusammenhängende Analysen und Sachberichte über die desaströsen Erfahrungen schenken werden?

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 10.05.2021 07:53

Kann man solch extrem radikale Individuen überhaupt noch Menschen nennen? Es ist egal ob es die Taliban oder der IS war, bewusst junge Mädchen aus dem Leben zu reißen, weil sie in die Schule gingen, was geht in solchen Köpfen vor?

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 10.05.2021 08:05

Eine Frage an die Menschen mit islamischen Glauben: Wo bleibt der Aufschrei der Abscheu gegen solche Taten und wo bleiben Aktionen, auch militärische, gegen solchen Abschaum der Menschheit?

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penunce (9.674 Kommentare)
am 10.05.2021 03:53

Kann man verstehen,
dass die amis ihre Kampfmaschine NATO abzieht, oder nicht?

Die amis hinterlassen eine verbrannte Erde, wie an unzähligen Orten dieser Welt und in ganz Afghanistan, sie wollen wohl das ganz Europa mit Flüchtlingen aus Afghanistan überschwemmt wird und erfreuen sich beim Zusehen!

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denkabisserl (3.205 Kommentare)
am 10.05.2021 07:57

Penunce wer hat die Erde vorher verbrannt, waren das nicht die Russen?

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jack_candy (7.852 Kommentare)
am 12.05.2021 20:48

Die Russen haben damit gar nichts zu tun.

Das waren "ganz normale" Besatzer, wie ein paar Jahrzehnte vorher die Engländer. Und sie wurden vertrieben wie die Engländer.

Das Perverse ist, dass die Vorläufer der Taliban, die Mujaheddin, im Kampf gegen die Russen von den Amerikanern so stark aufgerüstet wurden, dass sie nicht nur die Russen vertreiben konnten, sondern es danach auch noch mit den Amis aufnahmen.

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