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Das Regime in Teheran setzt Europa ein Ultimatum

18. Juni 2019, 00:04 Uhr
Das Regime in Teheran setzt Europa ein Ultimatum
Behrouz Kamalvandi Bild: Reuters

TEHERAN. Wird das Atomabkommen nicht gerettet, wird die unbegrenzte Urananreicherung wiederaufgenommen.

Es war eine passende Kulisse für eine möglicherweise denkwürdige Veranstaltung: Mehr als 100 Journalisten hatte die iranische Atomenergiebehörde (AEOI) zum Schwerwasserreaktor von Arak gebracht, um den Beginn des Ausstiegs aus dem 2015 geschlossenen Atomabkommen zu verkünden: "Heute hat der Countdown begonnen." Bereits in zehn Tagen werde man mehr leicht angereichertes Uran auf Lager haben, als es das Abkommen zulasse, erklärte Behrouz Kamalvandi, der Sprecher der AEOI.

300 Kilogramm beträgt die erlaubte Bestandsobergrenze für niedrig angereichertes Uran. Weil in den letzten Wochen viermal so viel Uran angereichert worden sei wie zuvor, werde "in zehn Tagen das Limit überschritten", sagte er.

Doch damit nicht genug. In einem zweiten Schritt "könnte man" Uran auf über die im Atomabkommen festgelegte Höchstgrenze von 3,67 Prozent anreichern. "Ein Szenario", so der AEOI-Sprecher, "ist eine Anreicherung auf fünf Prozent für eine Verwendung im Atomreaktor von Bushehr." Ebenfalls möglich wäre eine Anreicherung bis auf 20 Prozent. Der Iran wäre in diesem Fall nur noch einen technischen Schritt von der Herstellung von waffenfähigem Uran mit 90 Prozent entfernt. Doch Kamalvandi räumte ein: Es bestünde noch immer genügend Zeit, das Abkommen zu retten.

Ausgelöst worden war der sich nun zuspitzende Streit um das Atomabkommen mit dem Iran von Donald Trump. Der US-Präsident stieg vor mehr als einem Jahr einseitig aus dem Vertragswerk aus. Um die Europäer und den Rest der Welt daran zu hindern, mit dem Iran wieder Handel zu treiben, verhängte die Trump-Administration sogenannte Sekundär-Sanktionen gegen alle nicht-amerikanischen Firmen, die mit dem Iran Geschäfte machen. Verstoßen sie gegen die Zwangsmaßnahmen, dürfen sie auf unabsehbare Zeit keine Geschäfte mehr mit den USA machen.

Für den Iran haben die Sanktionen verheerende Folgen. Eine De-facto-Kapitulation kommt für Teheran jedoch nicht in Frage. Da die USA aus dem Abkommen ausgestiegen seien und die Europäer ihren Pflichten nicht nachkommen wollten, sei es nur logisch, dass man auch selbst über einen Ausstieg nachdenke, argumentiert das iranische Regime. Mit dem inzwischen begonnenen schrittweisen Ausstieg aus dem Vertragswerk soll der Druck auf die Europäer sukzessive erhöht werden; dies in der Hoffnung auf Maßnahmen, die es dem Iran erlauben, den überlebenswichtigen Export von Rohöl wieder zu steigern. (wrase)

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8  Kommentare
8  Kommentare
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Astroherwig (116 Kommentare)
am 18.06.2019 20:34

Die eu will zwar den Deal retten, kann und traut sich aber nicht, mit dem Iran Handel zu betreiben. Der Iran hat der eu eine relativ lange Chance gegeben, den guten Willen auch zu beweisen. Das Abkommen gilt einfach nicht mehr. Aufgekündigt willkürlich und ohne verstoss des Irans durch usa. Erpressung der welt durch eine kriegsgeile nation

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 18.06.2019 05:42

Israel wird nicht tatenlos zusehen, wie der Erzfeind in Ruhe eine Atombombe baut, um den Einfluss und die Macht weiter zu festigen.. Von einem Präventivschlag, wie damals gegen den Irak, kann ausgegangen werden.

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Christian090676 (2.112 Kommentare)
am 18.06.2019 03:45

Die EU wird wahrscheinlich nichtstun. Somit liegt der Ball wieder bei den USA, und Trump will absolut keinen Krieg und darum wird der Iran weiter provozieren bis sie die Atombombe haben.

Dann glaubt der Iran in einer besseren Verhandlungsposition zu sein, wenn sie den Gott der Festungen haben.

Trump ist ein Angsthase, wenn es um Kriege geht, er glaubt alles mit Strafzöllen und Sanktionen zu erreichen. Seine Achillesferse.

Er wird bald vor Entscheidungen stehen, die er nicht entscheiden will.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 18.06.2019 05:30

....darum wird der Iran weiter provozieren....

Haben Sie eine invertierte Sichtweise?

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metschertom (8.061 Kommentare)
am 18.06.2019 05:42

Trump ist ein machtbesessener Irrer der nicht in der Lage ist über den Tellerrand hinaus zu blicken! Er wäre sogar bereit für seine Interessen einen Krieg herauf zu beschwören. In diesem Fall wären die Dummen wieder die Europäer. Stichwort Erdöl und Flüchtlinge....

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gerald160110 (5.612 Kommentare)
am 18.06.2019 05:48

Trump ist der einzige US Präsident seit langem, der keinen militärischen Konflikt begonnen hat und durch andere Mittel versucht dies zu lösen. Er poltert zwar laut und vermittelt damit gerne einen ungehobelten Eindruck, aber er ist nicht darauf aus, einen neuen Krieg zu beginnen, wie seine Vorgänger.

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Rufi (4.739 Kommentare)
am 18.06.2019 06:19

Kennst du ihn persönlich, hast du mit ihm gesprochen? Aus der Ferne bietet sich mir ein gänzlich anderes. Bild.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 18.06.2019 07:48

METSCHERTOM

da steckt wohl ein Stück Wahrheit dahinter.

Aber Trump kann nicht anders als Israel gehörig zu sein ,da sie Ihn andauernd sekkieren etwas GEGEN Iran zu unternehmen .
Trump ist dem Staat Israel und seine Juden in USA ausgeliefert denn er braucht sie zum Wahlerfolg !

Ausserdem wird sich Israel bemühen die Software zu blockieren, wie sie es schon mal getan haben.

Was sich als gefährlich anhört ist die Versendung von Tausenden US Soldaten .

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