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Covid-19 wirbelt Brexit-Gespräche durcheinander

21. März 2020, 00:04 Uhr
Covid-19 wirbelt Brexit-Gespräche durcheinander
Der britische Premier Boris Johnson schließt eine Verlängerung der Gespräche über 2020 hinaus nicht mehr kategorisch aus. Bild: APA/AFP

BRÜSSEL. Die Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien müssen wohl verlängert werden – und zwar um bis zu zwei Jahre bis Ende 2022.

Die Covid-19-Pandemie wirbelt den Zeitplan der Gespräche zwischen der EU und Großbritannien über die künftigen Beziehungen gewaltig durcheinander. Ein Abschluss der Verhandlungen bis Ende des Jahres – wie von London mehrfach ultimativ gefordert – ist mittlerweile völlig unrealistisch.

Michel Barnier, der Chefverhandler der EU, ist mit dem Coronavirus infiziert. Die Gespräche sollen laut EU-Kommission zwar "ungeachtet der gegenwärtigen Umstände fortgesetzt werden", aber an echte Verhandlungen ist im Moment ohnehin nicht zu denken.

Und: "Man kann nicht alles via Videokonferenzen machen. Viele dieser Gespräche passieren auf Korridoren oder in Kaffeepausen", sagte dazu Melanie Sully, eine britische Politologin, die in Wien lebt.

Es braucht "persönliche Ebene"

2019 etwa, als die Brexit-Verhandlungen völlig festgesteckt seien, habe erst ein persönliches Treffen zwischen dem irischen Premier Leo Varadkar und seinem britischen Amtskollegen Boris Johnson hinter verschlossenen Türen Bewegung in die Sache gebracht. "Diplomatie muss auf einer persönlichen Ebene funktionieren, und wenn das nicht möglich ist, weil überall Barrieren aufgebaut werden und Leute krank werden, dann geschieht das nicht", sagte Sully.

Die Zeichen stehen daher wohl auf Verlängerung der Übergangsfrist, die Stand jetzt per 31. Dezember 2020 endet. Diese Frist kann einmal um ein oder zwei Jahre verlängert werden.

EU für Verlängerung offen

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich gestern offen für eine Verlängerung der Verhandlungen über die künftigen Beziehungen zu Großbritannien nach dem Brexit. "Das muss die Regierung von Boris Johnson selber entscheiden." Die EU sei dabei in der stärkeren Position. "Wir haben einen gewaltigen Binnenmarkt. Und es ist im Interesse der Briten, an diesem Binnenmarkt teilzunehmen", sagte von der Leyen.

Auch aus London gibt es erste Signale in diese Richtung. Premier Johnson hatte jüngst eine Frage nach einer möglichen Ausdehnung der Gespräche nicht mehr kategorisch verneint.

Bahnverkehr eingeschränkt

Der Bahnverkehr in Großbritannien wird wegen der Corona-Pandemie schrittweise reduziert. Grund sei der starke Rückgang an Reisenden. Die Regelung soll ab Montag gelten. Zuletzt waren bereits einige Züge ausgefallen, auch, weil viele Angestellte der privaten Bahnunternehmen in Selbstisolation sind.

Auch der U-Bahn- und Busverkehr in London ist eingeschränkt. Eine Ausgangssperre in der besonders stark betroffenen Hauptstadt hat Premier Boris Johnson vorerst ausgeschlossen. Er hofft, dass der Coronavirus-Ausbruch bis Anfang des Sommers unter Kontrolle gebracht wird, Kritiker halten das für unrealistisch.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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Blauerdepp (147 Kommentare)
am 21.03.2020 19:59

Nach dem Chaos was die britische Regierung die nächsten paar Monate zum Aussitzen hat nachdem x% der Bevölkerung durch Ihre Schuld gestorben sein wird, braucht gar nicht mehr verhandelt werden. Die kommen auf Knien gekrochen wieder zurück, weil sie merken wie sehr sie von der Regierung angelogen wurden.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 21.03.2020 09:00

Anderswo genügen auch Videokonferenzen. Nur wieder eine blöde Verzögerungstaktik.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 21.03.2020 15:52

Nun dass die EU Strategie auf ein Hinauszögern, Aussitzen und in die Länge ziehen der Verhandlungen hinausläuft war von Anfang an sonnenklar.
Denn insgeheim wollen sie die Briten an die EU fesseln. Das ist der Plan.
Nur ist diese Strategie bisher nicht ganz aufgegangen, weil die britischen Wähler dieses Spiel durchschaut haben und ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht haben.
Die EU will partout nicht als schlechter Verlierer dastehen und übt sich lieber im Muskelprotzspiel "Binnenmarkt".
In Wahrheit ist dieser Binnenmarkt löchrig wie Schweizer Käse", doch in der EU hat man schon immer meisterhaft die Selbsttäuschung beherrscht.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 21.03.2020 18:12

Die Briten haben Napoleons Kontinentalsperre überstanden, sie haben auch Hitlers U-Boot Krieg überstanden und sie haben den "Kalten Krieg" überstanden.
Sie werden auch diese EU überstehen.
Wobei die Situation jetzt am ehesten mit Napoleons Kontinentalsperre vergleichbar scheint.
Die EU hat sich mit ihrer Boykottpolitik gegenüber Russland verspekuliert und hat Russland wirtschaftlich in die Arme Chinas getrieben. In Russland zeichnet sich immer deutlicher eine Renesance des Kommunismus ab. Die EU hat ihren Förderungsteil dazu beigetragen. In China gibts wieder einen KP Chef auf Lebenszeit mit dem man unmoralische Geschäfte macht (Tibet, Uiguren, usw.)
Was den Westen in Russland stört ist bei China überhaupt kein Problem.
Glaubwürdigkeit sieht anders aus.
Und was macht die EU jetzt noch?
Sie treibt GB in die Arme der USA und in ihr Refugium Kanada.
Auch dieser angezettelte "Wirtschaftskrieg" wird ein Schuss ins EU- eigene Knie werden - wetten?

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Melinda (254 Kommentare)
am 21.03.2020 08:28

Dieses Kasperltheater lässt sich ja eigentlich gar nicht mehr kommentieren. Was bei denen da abläuft, ist doch der totale Wahnsinn. Und es kommt echt niemand auf die Idee, dass man vielleicht doch alleine auf dem Holzweg ist?

Die Probleme mit der EU hin und her, aber die rotten sich willentlich erst selbst aus und bugsieren sich dann ins Abseits. Sollen bleiben wo der Pfeffer wächst!

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 21.03.2020 15:40

Soso als wenn hier in der EU alles richtig in dieser Krise gelaufen wäre.
Italien, Spanien, Frankreich, Holland,....
Und die EU hat hier vollständig versagt. Zwar wurde angesagt, dass die Aussengrenzen jetzt geschlossen wären - doch viel zu spät - und erst dann, als die "Katze längst aus dem Sack war".
Und wie kann es sein, dass wenn diese Aussengrenzen geschlossen sind, weiter Migranten kommen können?
Wie läuft übrigens jetzt der Mittelmeer- Shuttledienst und klagen diese NGO- Schlepper jetzt über Geschäftsstörung?

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 21.03.2020 15:54

In Italien dürfte dieses Hobby jetzt kein breitenwirksamer Volkssport mehr sein.
Vorübergehend zumindest.

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hongar (483 Kommentare)
am 21.03.2020 06:35

Klar is die EU für Verlängerung offen. Lasst sie doch gehen die Briten mit dem grossartigen Boris. Meine Meinung - das hats nicht not. Grenzen zu lassen. Queen auf sicherem Landsitz und die Sun mit den Geschichten über die Prinzen werden auch Ihren Beitrag leisten. Aus

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 21.03.2020 15:33

Die EU sollte endlich ihren irren Kurs beenden und jetzt ernsthaft, konstruktiv und sachlich ehrlich verhandeln.
Was man bis jetzt von der EU gesehen hat war Arroganz, Überheblichkeit, Hinterhältigkeit, Drohgebärden,.....
Dieser Weg führt in die Sackgasse.
Während man stets versucht GB zu gängeln, rollt man Erdogans Türkei den roten Teppich aus, um den Migranten die Einreise zu versüßen.
Fördernde Beitrittssteuermilliarden werden jahrelang in Erdogans "Allerwertesten gestopft.
Währen man in den EU Institutionen versucht den Briten gegenüber den starken Mann zu spielen, kriecht man bei der Türkei zu Kreuze - pardon zum Halbmond.
Wenn die EU es nicht jetzt kapiert hat, dass dieses kindische und hinterhältige Spiel gegenüber GB zu Ende ist, dann wird sie es nie begreifen.
Denn solche Spiele können wir uns alle nicht leisten.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 21.03.2020 15:42

Wie krank diese EU eigentlich ist. sieht man am Beispiel von Barnier - ein symptomatischeres Abbild kann es eigentlich gar nicht geben.

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sagenhaft (2.061 Kommentare)
am 21.03.2020 22:49

Ja, Barnier wird nach wie vor fuerstlich bezahlt(((

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