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China setzt Zusammenarbeit mit USA bei Klima und Verteidigung aus

Von nachrichten.at/apa, 05. August 2022, 13:45 Uhr
Nancy Pelosi
Die Demokratin Nancy Pelosi Bild: Reuters

PEKING/TAIPEH. Als Reaktion auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi in Taiwan unterbricht Peking die Zusammenarbeit mit Washington bei mehreren Themen.

Mit Sanktionen gegen die US-Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat China auf ihre Reise nach Taiwan reagiert - und stoppt zudem den Dialog mit den Vereinigten Staaten über Klimaschutz und Militärfragen. Auch andere Kooperationen im Kampf gegen Verbrechen, Drogenhandel und zur Rückführung illegal Eingereister sind unterbrochen. Chinas Außenministerium teilte am Freitag mit, dass sich die nicht näher beschriebenen Sanktionen auch gegen Pelosis direkte Familienmitglieder richten.

Indem die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses - und Nummer drei der USA - gegen den starken Widerstand Pekings nach Taiwan gereist sei, habe sie sich "ernsthaft in innere Angelegenheiten Chinas eingemischt". Auch habe sie Chinas Souveränität und territoriale Integrität untergraben und den Ein-China-Grundsatz "schwer mit Füßen getreten". Hua Chunying sprach von einem "unerhörten provokativen Verhalten" Pelosis.

USA zitieren chinesischen Botschafter ins Außenministerium

Die USA zitierten unterdessen den chinesischen Botschafter in Washington, Qin Gang, herbei und kritisierten die Reaktion der Volksrepublik auf den Taiwan-Besuch Pelosis. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby, nannte die Antwort Chinas am Freitag unvernünftig. Sie könnte den Frieden und die Stabilität in der Region gefährden. "Wir haben auch klar gemacht, dass die USA vorbereitet sind, was auch immer Peking entscheidet zu tun." Die USA hätten kein Interesse an einer Krise. Gleichzeitig würden die USA aber weiter Taiwan unterstützen.

Pelosi unterstrich Solidarität mit Taiwan

Zum Abschluss ihrer Asien-Reise unterstrich Pelosi am Freitag in Tokio die parteiübergreifende Solidarität in den USA mit dem demokratischen Taiwan. "Unsere Freundschaft mit Taiwan ist stark. Sie wird im Repräsentantenhaus und im Senat von zwei Parteien getragen, die sich mit überwältigender Mehrheit für den Frieden und den Status quo in Taiwan einsetzen." Die 82-Jährige warf China vor, Taiwan isolieren zu wollen. Die Führung in Peking sei aber nicht zuständig für Reisepläne von Kongressmitgliedern. "Sie werden Taiwan nicht isolieren, indem sie uns daran hindern, dorthin zu reisen."

Als Antwort auf den Besuch der US-Spitzenpolitikerin in der demokratischen Inselrepublik hatte die kommunistische Führung in Peking großangelegte Manöver um Taiwan gestartet, die international auf scharfe Kritik stießen. Ihr Besuch in Taipeh war der ranghöchste aus den USA seit einem Vierteljahrhundert.

China drohte mit gewaltsamer Eroberung Taiwans

Die kommunistische Führung lehnt solche offiziellen Kontakte zu Taiwan ab, weil sie die Insel für sich beansprucht. Peking sieht das selbst regierte Taiwan als Teil der Volksrepublik an und droht mit einer gewaltsamen Eroberung. Die 23 Millionen Taiwaner hingegen verstehen sich als unabhängig.

Für weitere Verstimmungen könnte eine Reise des Menschenrechtsausschusses des deutschen Parlaments sorgen: Die Abgeordneten voraussichtlich aller sechs Fraktionen wollen Ende Oktober nach Taiwan reisen. Man werde "die Demokratien dieser Welt trotz aller Drohgebärden nicht im Stich lassen", sagte CDU-Politiker Michael Brand. "Wenn wir uns selbst ernst nehmen, dann müssen wir China endlich ernst nehmen und die Bedrohung zurückweisen."

US-Außenminister Antony Blinken warf China vor, mit den Raketentests und Militärübungen den Status quo in der Meerenge der Taiwanstraße ändern zu wollen. Bei dem Treffen der südostasiatische Staatengemeinschaft Asean im kambodschanischen Phnom Penh sagte Blinken, es gebe keine Rechtfertigung für die militärischen Provokationen nach dem friedvollen Besuch Pelosis in Taiwan, wie ihn ein westlicher Vertreter laut Nachrichtenagentur Bloomberg zitierte.

Taiwans Präsidentin ruft zu Zurückhaltung auf

Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen nannte die Manöver und Raketenübungen "unverantwortlich". In einer Videoansprache forderte die Präsidentin die chinesische Führung nachdrücklich zur Vernunft und Zurückhaltung auf. Taiwan werde die Spannungen nicht eskalieren, sondern wolle den Status quo bewahren. Die Präsidentin dankte der G7-Gruppe der sieben führenden Industrienationen, zu der auch die Europäische Union gehört, für deren Unterstützung.

Die G7 hatte ihre Sorge geäußert und betont, es gebe keinen Grund dafür, einen Besuch als Vorwand "für aggressive militärische Aktivitäten" zu benutzen. In Peking wurden Botschafter der EU-Länder, Japans, Kanadas und der EU-Vertreter ins Außenministerium zitiert, wo ihnen ein formeller Protest gegen die G7-Erklärung übergeben wurde.

In dem internationalen Sturm der Kritik demonstrierten China und Russland den Schulterschluss. Auf dem Treffen des Verbands Südostasiatischer Nationen (ASEAN) warf Chinas Außenminister Wang Yi den USA seinerseits "Provokationen" und "Einmischung" vor. Bei einem Treffen mit seinem Amtskollegen in Phnom Penh stellte sich Russlands Außenminister Sergej Lawrow hinter China. Vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine beschrieb Lawrow Moskaus Allianz mit Peking als "Stützpfeiler" des Völkerrechts, wie die Agentur Interfax zitierte.

Die bis Sonntag laufenden Manöver in sechs Meeresgebieten rund um Taiwan zielen auf eine See- und Luftblockade und dienen der Vorbereitung auf eine mögliche Invasion. Taiwans Militär wollte Berichte nicht bestätigen, wonach Raketen auch über die Insel geflogen seien. Japan protestierte dagegen, dass fünf Raketen in Japans nahe gelegener ausschließlicher Wirtschaftszone (AWZ) niedergegangen waren. China hat elf Raketen vom Typ "Dongfeng" (Ostwind) gestartet. Chinas Volksbefreiungsarmee nannte die geübten "Präzisionsschläge" einen vollen Erfolg.

Zum Abschluss ihrer Asienreise traf Pelosi in Tokio mit Japans Regierungschef Fumio Kishida zusammen. Zuvor hatte sie neben Taiwan auch Singapur, Malaysia und Südkorea besucht.

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24  Kommentare
24  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Maiglöckchen (175 Kommentare)
am 05.08.2022 21:46

Eine 82 jährige !!! und ihr 79 jähriger !!! Ziehvater bringen die Welt wieder einen weiteren Schritt in den Abgrund. Verrückt.

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 05.08.2022 18:27

Überprüfung ihrer Lesekompetenz: "China setzt Zusammenarbeit mit USA bei Klima und Verteidigung aus".
Was mag das bedeuten?
Welche tagespolitische Tragweite glauben sie hat diese Ankündigung?
Können sie einen Unterscheid zum vielzitierten "In China ist ein Reissack umgefallen" feststellen?

Übrigens: In D werden SolE gerichtlich verfolgt. Bei der oö LPD sind sie noch sicher.

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sol3 (13.727 Kommentare)
am 05.08.2022 18:04

Die USA zündeln gerne.

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westham18 (4.385 Kommentare)
am 05.08.2022 21:35

Sie verwechseln wieder was, China hat in Taiwan NICHTS zu suchen, ebenso wie Russland in der Ukraine NICHTS zu suchen hat….😉💥

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azways (5.824 Kommentare)
am 05.08.2022 17:46

Nach Russland (mit der Ukraine) ist jetzt China (mit Taiwan) an der Reihe.

Hoffentlich verlassen ALLE STAATEN bald die NATO und lassen die USA - die überhaupt niemand irgendwo braucht - mit ihren Aktionen allein.

Sofort alle Sanktionen gegen Russland ersatzlos aufheben - sind nur eine reine Abzocke der EU / NATO / USA !!!!

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vinzenz2015 (46.125 Kommentare)
am 05.08.2022 17:54

Azw
SOFORT widerstandslos
den Russen die Ukraine schenken
und
den Chinesen Taiwan schenken !!!

Simlify your politics!

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vinzenz2015 (46.125 Kommentare)
am 05.08.2022 17:55

Was denn sonst??
Ihre Alternativen?

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( Kommentare)
am 05.08.2022 18:10

Nach der Ukraine kommt Moldavien, Kasachstan, Polen, Baltikum,....

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( Kommentare)
am 05.08.2022 18:11

Achja, die Chinesen wollen auch Kasachstan. Dann wirds spannend!

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observer (22.194 Kommentare)
am 05.08.2022 17:29

Eine dumme und sinnlose Provokation trägt ihre Früchte. Die Taiwanesen haben in der Zwischenzeit schon verlauten lassen, dass für sie der der status quo absolut in Ordnung ist. Diese Pelosi hat eine sinnlose Dynamik in diese fragile Situation gebracht, wie ein Elefant in einem Porzellanladen. Eine typische USA Aktion. Die USA PolitkerInnen waren mit wenigen Ausnahmen nie geschickte DiplomatInnen, sondern meist genau das Gegenteil. Und in der EU besteht bei einigen wichtigen Staaten und der EU Zentrale die Tendenz, den USA hirnlos nachzutrotten. So wird in der nächsten Zeit eine Abordnung von Bundestagsabgeordneten aus Deutschland Taiwan besuchen - in dieser Situation auch von exquisiter Dummheit.

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vinzenz2015 (46.125 Kommentare)
am 05.08.2022 17:58

Anti USA,
Anti NATO,
Anti EU,
Pro Xi,
Pro Putin,
Pro Rosenkranz,
Pro Kickl .....

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am 05.08.2022 18:00

@ Anti Vinzenz was willst uns sagen?

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vinzenz2015 (46.125 Kommentare)
am 05.08.2022 18:02

In den 50ern steckengeblieben?!
Ami go home!!

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am 05.08.2022 18:09

Es werden wohl heuer noch mehrere Möchtegerndiktatoren, neben Putin noch ballaballa machen. Wir tun gut daran die Neutralität hochzuloben!

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observer (22.194 Kommentare)
am 05.08.2022 18:30

Wohl auch ein Fan des Vietnamkriegs gewesen ???

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observer (22.194 Kommentare)
am 05.08.2022 18:32

Betr. den Vinzi. Der kann nicht differenzieren. Wohl auch ein Fan der militärischen Gewalt.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 05.08.2022 17:23

Also i versteh das net

Die Amerikaner sind doch dRUf US, überall Frieden zu stiften

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Zeitungstudierer (5.610 Kommentare)
am 05.08.2022 16:43

Was hat die USA eigentlich in Taiwan und vor China zu suchen?
Tausende Kilometer entfernt?
So eine bewusste Provokation muss doch irgendeine Absicht haben!

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u25 (4.934 Kommentare)
am 05.08.2022 16:41

Geschafft

Jetzt hat sich die USA auch ins andere Knie geschossen

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jetztreichtsameise (8.121 Kommentare)
am 05.08.2022 16:16

bitte ein Bild von ihnen, bitte, bitte!!!

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observer (22.194 Kommentare)
am 05.08.2022 17:32

Die Pelosi hätte statt nach Taiwan nach Ägypten reisen sollen. Da hätte sie kein politisches Porzellan zerschlagen. Ausserdem finde ich, dass sie dort viel besser hingepasst hätte.

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holzofen (628 Kommentare)
am 05.08.2022 20:14

Als Mumie?

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camouflage (1.283 Kommentare)
am 05.08.2022 15:18

Das habens davon, diese Zündler und Unruhestifter 👎😒

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ewk53 (1.402 Kommentare)
am 05.08.2022 14:52

Typisch ami

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