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"Buttigieg hat Rückenwind bekommen, er ist bestens positioniert"

Von Thomas Spang, 11. Februar 2020, 00:04 Uhr
Dante Scala
Politikexperte Dante Scala Bild: Spang

Der US-Politologe Dante Scala erklärt im Interview, welcher Demokrat vom Vorwahlenchaos in Iowa profitieren könnte.

"Es bleibt ein offenes Rennen", sagt Dante Scala. Der Politologe an der University of New Hampshire ist ein gefragter Experte für die Vorwahlen der Parteien und kennt sich besonders gut mit den Primaries in dem "Granit"-Staat aus.

OÖN: Wie hat das Chaos der Vorwahlen der Demokraten in Iowa die ersten Primaries in New Hampshire beeinflusst?

Dante Scala: Anfangs war ich mir nicht sicher, weil es keine Ergebnisse gab. 48 Stunden später gab es Gewissheit, dass Iowa seine Funktion der Vorauswahl erfüllt hat. Das Feld hat sich verkleinert. Buttigieg legte in den Umfragen kräftig zu, weil er die Erwartungen weit übertroffen hat. Joe Biden rutschte ab, weil er in Iowa enttäuschte. Bernie Sanders schnitt wie erwartet ab.

Können die anderen Kandidaten von dem Chaos profitieren?

Die Geschichte in den Medien ist nun der Zweikampf zwischen dem progressiven Sanders und dem moderaten Buttigieg. Für Elizabeth Warren auf Platz drei wird ist es schwer, sich Gehör zu verschaffen.

Das heißt, der Iowa-Sieger ist nicht um seinen Lohn betrogen worden?

Buttigieg hat den Rückenwind bekommen, den er brauchte, um die Alternative zu Bernie zu werden. Dank seiner häufigen Besuche in New Hampshire, einer guten Organisation und einer Menge Geld ist er bestens positioniert.

Hat Biden noch eine Chance?

Er ist in Iowa so hart gestürzt, und er macht hier keine Anzeichen, sich wieder aufrichten zu können. Ihm bläst der Wind in New Hampshire voll ins Gesicht. Wir sollten uns daran erinnern, dass Biden bei seinen früheren beiden Anläufen für die Präsidentschaftskandidaten niemals sehr weit kam.

Sanders vertritt die Linke, Buttigieg die Zentristen in der Partei. Wer hat bessere Aussichten, eine Mehrheitskoalition zu bilden?

Beide haben potenziell erhebliche Schwächen und müssen Hindernisse überwinden, eine Mehrheit in der Demokratischen Partei zu gewinnen. Wenn Sanders in New Hampshire gewinnt, kontrolliert er den progressiven Flügel. Er hat eine starke Basis bei den Demokraten unter 35 Jahren, schwächelt aber mit älteren und moderaten Wählern. Und ist auch nicht gut aufgestellt bei den Minderheiten.

Das gilt aber auch für "Mayor Pete", der sich schwertut in ethnisch weniger weißen Staaten.

Stimmt. Buttigieg ist bei Latinos und Afroamerikanern bisher noch schwächer als Bernie. Aber wenn er in New Hampshire auch besser abschneidet als erwartet und vielleicht sogar gewinnt, werden diese Wähler ihn noch einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Und dann ist ja noch Bloomberg, der in den ersten Vorwahlen nicht antrat. Kann er sich als Retter einer gespaltenen Partei anbieten?

Wenn sich ein Durchmarsch Sanders abzeichnet, könnten die Parteieliten ausrasten und sich als letzte Hoffnung an Bloomberg klammern. Das brächte die Progressiven noch mehr auf. Wie wir vor vier Jahren mit Trump gesehen haben, kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. So gesehen bleibt es ein offenes Rennen.

So offen, dass es am Ende beim Parteitag in Milwaukee keinen Kandidaten mit einer Delegiertenmehrheit gibt?

Ich halte das nicht für ausgeschlossen. Und wer weiß, vielleicht kommt Elizabeth Warren noch mal ins Spiel. Sie bietet sich ja als Kompromisskandidatin an.

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Autor
Thomas Spang
US-Korrespondent
Thomas Spang

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3  Kommentare
3  Kommentare
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( Kommentare)
am 11.02.2020 12:18

Beide Kandidaten (Buttigieg und Sanders) hochinteressant, ganz sicher qualifiziert (im Gegensatz zum hormonvernebelten und russlandgesteuerten Potus 45), aber wahrscheinlich werden auch beide in der Knochenmühle Vorwahlen untergehen.

Gegen Sanders spricht nur das hohe Alter, gegen Buttigieg spricht nur das geringe Alter.

Mangelnde Erfahrung würde ich P. Buttigieg nicht unterstellen, er hatte schon ein politisches Amt im Gegensatz zum amtierenden "Präsidenten", der war vor Amtsantritt gewerbsmäßiger Betrüger und Erpresser...

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tradiwaberl (15.611 Kommentare)
am 11.02.2020 07:48

Klar, Buttigieg wäre interessant, aber..
-> zu jung
-> zu wenig hetero
-> zu demokratisch

so weit sind die amerikanischen Wähler noch nicht

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Mensch_Hannes (83 Kommentare)
am 11.02.2020 07:19

Pete Buttigieg wird doch nur von den gefallenen Demokraten künstlich gepuscht (manipuliert) um Sanders zu verhindern.
Dazu muss man nur schauen, wer diese Wahl-app von der Firma Firma "Shadow Inc." unterstütz und leitet....
https://www.cashkurs.com/wirtschaftsfacts/beitrag/polit-spektakel-nach-wahldebakel-in-iowa/

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