Brüssel will Medizinprodukt-Zulassung erleichtern
BRÜSSEL. Um in der Coronakrise keine bürokratischen Hürden für Atemmasken und andere Hilfsmittel aufzubauen, will die EU-Kommission die geplante Zertifizierung von Medizinprodukten um ein Jahr verschieben.
In den nächsten Tagen soll ein Vorschlag vorgelegt werden, wie die Brüsseler Behörde am Mittwoch mitteilte. Sie folgt damit Appellen aus dem Europaparlament und der Hersteller.
Derzeit gilt: Ab Ende Mai dürfen in der Europäischen Union nur noch besonders zertifizierte Medizinprodukte auf den Markt gebracht werden. Dies wurde als Konsequenz aus dem Brustimplantate-Skandal 2010 in der EU-Medizinprodukteverordnung festgelegt. Die Anwendung soll nun um zwölf Monate verschoben werden, damit es mitten in der Coronavirus-Krise nicht zu zusätzlichen Engpässen im Gesundheitssystem kommt.
"Dieser Schritt ist goldrichtig", erklärte der CDU-Europapolitiker Peter Liese. Die Fristverschiebung könnte am 9. April im Parlament formal angenommen werden. Auch SPD-Abgeordnete hatten sich für den Aufschub eingesetzt. Hersteller und Krankenhäuser hatten ohnehin Bedenken, weil es vergleichsweise wenige Zertifizierungsstellen gibt.
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"Hersteller und Krankenhäuser hatten ohnehin Bedenken, weil es vergleichsweise wenige Zertifizierungsstellen gibt."
Umso mehr werden diese dann im verteidigten Quasi-Monopol verdienen.