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Boris Johnson liegt im Rennen um die May-Nachfolge nun ganz weit vorne

Von Clemens Schuhmann, 14. Juni 2019, 00:04 Uhr
Boris Johnson liegt im Rennen um die May-Nachfolge nun ganz weit vorne
Topfavorit Boris Johnson will nun endlich nach der Macht greifen. Bild: REUTERS

LONDON. Das könnte bereits eine Vorentscheidung sein: Im Rennen um das Amt des Parteichefs der britischen Konservativen (Tories) und des Premierministers ist Boris Johnson gestern in der ersten Wahlrunde als Favorit bestätigt worden.

Der Brexit-Hardliner und Ex-Außenminister erhielt in der Unterhausfraktion 114 Stimmen. Auf Platz zwei landete der aktuelle Außenminister Jeremy Hunt. Bis zur endgültigen Kür eines Nachfolgers für Theresa May wird es aber noch dauern. Dazu die wichtigsten Fragen und Antworten:

1. Wie läuft die Kür eines neuen Parteichefs bei den britischen Konservativen genau ab?

Nach dem Rücktritt von Theresa May haben sich zehn Kandidaten um den Vorsitz der aktuellen Regierungspartei beworben. Die Tory-Unterhausfraktion hat gestern zum ersten Mal über die acht Männer und zwei Frauen abgestimmt, um das Bewerberfeld auszudünnen. Im gestrigen Wahlgang schieden all jene Kandidaten aus, die weniger als 17 Abgeordnete auf sich vereinen konnten. Nächsten Dienstag wird erneut in der Fraktion abgestimmt. Um weiterzukommen sind dabei aber bereits mindestens 33 Stimmen erforderlich. Abgestimmt wird so lange, bis nur noch zwei Kandidaten übrig sind. Dann sind die 160.000 Parteimitglieder am Zug. Sie entscheiden in einer Stichwahl, wer endgültig zum Zug kommt.

2. Wann wissen wir denn, wer die Nachfolge von Theresa May antreten wird?

Das Ergebnis der innerparteilichen Briefwahl soll in der Woche nach dem 22. Juli bekanntgegeben werden. Als neuer Chef der Regierungspartei zieht der Sieger automatisch als Premier in Downing Street 10 ein. Es kann aber auch deutlich schneller gehen, wenn einer der beiden Bewerber schon vor der Urwahl aufgibt. 2016 hatte Andrea Leadsom, Mays letzte verbliebene Kontrahentin, vor der Stichwahl aufgegeben – und damit war der Weg für Theresa May frei.

3. Wie ist die erste Wahlrunde gestern ausgegangen?

Klar gewonnen hat Favorit Boris Johnson. Der frühere Außenminister und Brexit-Hardliner erhielt 114 der insgesamt 313 Stimmen. An zweiter Stelle folgte mit 43 Befürwortern der aktuelle Außenminister Jeremy Hunt. Eine Runde weiter sind auch Innenminister Sajid Javid und Umweltminister Michael Gove sowie Ex-Brexit-Minister Dominic Raab und Gesundheitsminister Matt Hancock. Überraschend schaffte es auch Entwicklungshilfeminister Rory Stewart in Runde zwei.

4. Wer ist schon ausgeschieden?

Nicht mehr im Rennen sind Ex-Arbeitsministerin Esther McVey, Mark Harper und die frühere Ministerin für Parlamentsfragen Andrea Leadsom.

5. Ist Johnson noch zu stoppen?

Ja, denn der Oxford-Absolvent ist zwar bei der Parteibasis sehr beliebt. Aber in der Unterhausfraktion hat der 54-Jährige viele Gegner. Daher ist völlig offen, ob er es tatsächlich in die Urwahl schafft.

6. Wer könnte Boris Johnson noch gefährlich werden?

Die besten Chancen werden Außenminister Jeremy Hunt eingeräumt. Der 52-Jährige will zwar auch den Brexit, steht aber für einen moderaten Kurs. Johnson will ja spätestens am 31. Oktober austreten, fordert eine Nachverhandlung zum bestehenden Brexit-Deal mit der EU und scheut auch einen "Hard-Brexit (ohne Abkommen) nicht. Hunt erscheint somit attraktiv für den moderateren Flügel in der Regierungsfraktion. Für den aktuellen britischen Chefdiplomaten spricht zudem, dass er sich zuletzt die Unterstützung von Arbeitsministerin Amber Rudd und Verteidigungsministerin Penny Mordaunt sichern konnte. Erstere gilt als EU-freundlich, zweitere als Brexit-Befürworterin.

Ein Besserer Deal?

Boris Johnson, der Favorit im Rennen um die Führung der britischen Konservativen und das Amt des Premierministers, will das Abkommen über den EU-Austritt nachverhandeln. Das sagte der ehemalige Außenminister in London bei einer Rede zum Auftakt seiner Kampagne um die Nachfolge von Theresa May.

Ein „besserer Deal“ sei möglich, sagte Johnson. Er wolle keinen Austritt ohne Abkommen, aber das Land müsse sich darauf vorbereiten, um den Druck auf Brüssel zu erhöhen. „Es ist wichtig, robust, entschlossen und entschieden zu sein“, so Johnson. Zudem müsse die Austrittsfrist per 31. Oktober auf jeden Fall eingehalten werden. „Nach drei Jahren und zwei verlängerten Fristen müssen wir am 31. Oktober austreten“, sagte er – und warnte zugleich seine wegen des Brexits zerstrittene Partei: „Verspätung bedeutet Niederlage.“

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Autor
Clemens Schuhmann
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Clemens Schuhmann

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