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Biden: "Führen wir die Welt wieder an"

Von nachrichten.at/apa, 29. April 2021, 09:13 Uhr
US-POLITICS-BIDEN
Joe Biden Bild: MELINA MARA (APA/AFP/POOL/MELINA MARA)

WASHINGTON. Joe Biden hat in seiner ersten Ansprache als US-Präsident vor beiden Kongresskammern einen amerikanischen Neuanfang nach der Ära Donald Trumps beschworen.

"Nach 100 Tagen der Rettung und Erneuerung ist Amerika bereit zum Abheben. Wir arbeiten wieder. Träumen wieder. Entdecken wieder. Führen die Welt wieder an", sagte Biden am Mittwoch (Ortszeit) im Kapitol. Der Demokrat warb für seine billionenschweren Pläne, mit denen er tiefgreifenden Wandel in dem Land herbeiführen will.

Biden ist am Donnerstag 100 Tage im Amt. Der 78-jährige Demokrat löste am 20. Jänner den Republikaner Trump im Weißen Haus ab. Die erste Rede eines neu gewählten US-Präsidenten bei einer gemeinsamen Sitzung des Repräsentantenhauses und des Senats im US-Kapitol wird traditionell nicht als Rede zur Lage der Nation bezeichnet, die ansonsten jährlich erfolgt. Erstmals in der Geschichte der USA saßen bei diesem Anlass am Mittwoch zwei Frauen hinter dem Präsidenten: Kamala Harris, die erste Vizepräsidentin des Landes, und die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi.

Wegen der Corona-Pandemie war Bidens Publikum deutlich kleiner als sonst bei Reden des Präsidenten im Kongress. Üblicherweise sitzen die Zuhörer dicht gedrängt in den Rängen im Repräsentantenhaus - dieses Jahr nahmen nach Angaben von Pelosi statt 1.600 Zuhörern nur 200 daran teil.

Infrastrukturpaket von zwei Billionen US-Dollar

Biden nutzte seine Ansprache, um Kongressabgeordnete beider Parteien dazu aufzufordern, weitreichende Pläne seiner Regierung zu unterstützen. Ein von ihm vorgeschlagenes billionenschweres Infrastrukturpaket bezeichnete er als größten Anschub für den Arbeitsmarkt seit dem Zweiten Weltkrieg. Das mehr als 2 Billionen US-Dollar (rund 1,7 Billionen Euro) umfassende Programm werde in den kommenden acht Jahren Millionen neuer Jobs und massives Wachstum schaffen, versprach Biden. Der Plan werde Amerika helfen, sich im wirtschaftlichen Wettbewerb des 21. Jahrhunderts durchzusetzen.

Weitreichend sind auch Bidens Pläne zur Unterstützung von Familien und zur Förderung der Bildung. Er will die in den USA knapp bemessenen Sozialleistungen deutlich ausweiten - die Kosten sollen sich auf ein Jahrzehnt berechnet auf etwa 1,8 Billionen US-Dollar belaufen. Finanziert werden soll sowohl der Familienplan als auch das Infrastrukturpaket mit Steuererhöhungen. "Niemand sollte zwischen einem Job und einem Gehaltsscheck oder der Versorgung von sich selbst und einem geliebten Menschen - einem Elternteil, Ehepartner oder Kind - wählen müssen", sagte Biden.

Seine Vorschläge bedürfen der Zustimmung des Kongresses - und das Land ist innenpolitisch nach wie vor tief gespalten. Mit einigen Vorhaben könnte Biden selbst bei einzelnen gemäßigten Demokraten im Senat auf Ablehnung stoßen. Überparteiliche Zusammenarbeit mahnte er auch im Kampf gegen die "Epidemie der Waffengewalt" in den USA an.

Positive Corona-Zwischenbilanz

Ebenso forderte der Präsident die Parteien auf, sich abzustimmen, um strukturellem Rassismus entgegenzuwirken. "Wir haben alle das Knie der Ungerechtigkeit auf dem Nacken des schwarzen Amerikas gesehen", sagte Biden in Anspielung auf die Tötung des Afroamerikaners George Floyd, der vergangenes Jahr in der US-Stadt Minneapolis bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen war. Ein mittlerweile verurteilter weißer Ex-Polizist kniete damals minutenlang auf Floyds Hals.

In Sachen Corona-Politik zog Biden eine positive Zwischenbilanz und forderte die Amerikaner auf, sich Impfen zu lassen: "Geh und lass dich impfen, Amerika!" Es seien genügend Dosen verfügbar. "Die letzten 100 Tage in einer der schlimmsten Pandemien der Geschichte waren eine der größten logistischen Errungenschaften, die dieses Land jemals gesehen hat", so Biden weiter. Doch noch sei die Seuche nicht besiegt, die USA müssten weiter wachsam bleiben.

Herausforderungen durch China, Russland und den Iran

Als Präsident habe er ein Land inmitten einer Krise übernommen: Die USA hätten die schlimmste Pandemie binnen eines Jahrhunderts, die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Großen Depression und mit der Erstürmung des Kapitols im Jänner den schlimmsten Angriff auf die Demokratie seit dem amerikanischen Bürgerkrieg erlebt.

Zwar stand Bidens innenpolitische Agenda im Zentrum der Rede, aber er ging auch auf die Herausforderungen durch China, Russland, den Iran und Nordkorea ein. Seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping rief Biden zur Einhaltung globaler Handelsregeln auf, außerdem gelobte er die Verteidigung amerikanischer Interessen. Kremlchef Wladimir Putin warnte Biden inmitten zunehmender Spannungen zwischen den beiden Ländern vor einer weiteren Eskalation. Das Handeln Moskaus habe Konsequenzen, sagte Biden. Zu den jüngst verhängten US-Strafmaßnahmen sagte er: "Ich habe auf Russlands Einmischung in unsere Wahlen und Cyber-Angriffe auf unsere Regierung und Unternehmen direkt und angemessen reagiert."

Im Wettbewerb mit den Autokratien der Welt müssen die USA nach Bidens Worten die Stärke der Demokratie vorleben. "Wir müssen beweisen, dass Demokratie immer noch funktioniert", sagte er - und machte deutlich, dass er seine Regierung dabei auf einem guten Weg sieht. "Wir impfen das Land. Wir schaffen Hunderttausende von Arbeitsplätzen. Wir liefern echte Ergebnisse, die die Menschen sehen und in ihren eigenen Leben spüren können."

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18  Kommentare
18  Kommentare
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henrymorgan (380 Kommentare)
am 01.05.2021 22:04

ist der auf drogen ????? die lachnummer usa versucht die welt" vorzufuehren " nicht anzufuehren sonst nichts mehr!!

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CedricEroll (11.075 Kommentare)
am 29.04.2021 17:57

Mit die "Welt anführen" hat er keine Kriege gemeint. Er hat fast gar nichts über Außenpolitk gesagt. Und Afghanistan nur einmal erwähnt, weil er dort abziehen will. Aber was will man von den üblichen, rechten Geistesriesen hier erwarten, die 100% garantiert die Rede weder gehört haben, noch im englischen Original verstanden hätten. Hier wie dort: das eigentliche Problem ist kein politisches. Es ist mangelnde Bildung und dass die Dumpfbacken dieser Welt auch noch stolz auf ihre Ignoranz sind.

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Elenakaya (2.853 Kommentare)
am 29.04.2021 18:23

"Mit der Welt anführen" hat er natürlich nicht ausdrücklich Kriege gemeint.

Aber er hat glasklar das amerikanische Selbstverständnis reingezeichnet.

Die Amerikaner zeigen wo es lang geht, unliebsame Nationen sei es wirtschaftliche Konkurrenz oder Widerstand gegen die ständigen Einmischungen der "Welt-Führer" werden diskreditiert, sanktioniert und wenn das alles nicht hilft bombardiert.

Wenn Sie davor die Augen verschließen ist es ihre Sache, aber kotzen Sie hier keine Beleidigungen in das Forum.

Die hellste Lampe am intellektuellen Kronleuchter sind Sie nämlich auch nicht.

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gent (3.909 Kommentare)
am 29.04.2021 18:43

Wenn Nachtschattengewächse von hellen Lampen schreiben

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CedricEroll (11.075 Kommentare)
am 29.04.2021 18:56

Beleidigt fühlen kann sich nur, wer sich angesprochen fühlt.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 29.04.2021 19:51

Elena...
von Cedi... ist man doch nichts anderes gewöhnt, der würde ja noch gerne den Fußschemel für den Kriegsherren Biden und seine Amivasallen machen.

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Fenstergucker (2.386 Kommentare)
am 29.04.2021 17:01

Wir brauchen keine US-Weltpolizei.
Verschrottet eure 11 Flugzeugträger und kümmert Euch um eure US- Bürger in punkto Krankenversicherung, Bildung, Umweltschutz, Kultur etc..
Bleibt wo ihr seid und mischt Euch nicht überall hinein.
Wir Europäer brauchen Euch nicht, nicht euer fast food, eure stupiden Fernsehserien etc..

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wawa (1.227 Kommentare)
am 29.04.2021 13:24

"Führen wir die Welt wieder an"
Das klingt für mich wie eine gefährliche Drohung!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 29.04.2021 15:42

Als Oberrambo fühlt er sich schon genau so wie als Oberpolizist und nächste Woche wahrscheinlich schon als Gott!

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 29.04.2021 11:25

Der Heilige Joe Biden eint, heilt und versöhnt. Armin Laschet als Nachfolgerin Angela Merkels freut sich. Alle Qualitätsmedien auch.

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KritischerGeist01 (4.928 Kommentare)
am 29.04.2021 13:19

@ Nach....:
Nur unbelehrbare rechts-radikale Kameraden trauern dem gelben Covidioten und
Spalter nach. Sogar einige meiner eingefleischten republikanischen Geschäftspartner aus den USA sind beeindruckt, wie gut Biden seine Sache bisher macht.

Das passt dir und deinen gleichgesinnten Intelligenzverweigerern natürlich nicht. Weil es zeigt, dass man mit offener und liberaler Lebenseinstellung mehr erreicht, als durch Spalten, Vernadern und Anpatzen.

Mein Mitleid für eine derart armselige Weltsicht hast du. Sonst nix.

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CedricEroll (11.075 Kommentare)
am 29.04.2021 18:00

Armin Laschet hat einen germanischen Vornamen. Das sollte doch genügen, damit Ihr brauner Sumpf vor Entzücken blubbert.

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( Kommentare)
am 29.04.2021 11:13

Lieber Herr Biden, bitte nicht!

Ihre Absicht würde für viele Menschen Elend und Misere bedeuten. Kümmern Sie sich besser um das eigene Land, das einen geistigen und materiellen Reinigungsprozess nötiger braucht, als so manches andere Land. Als potentieller Hypokrit, Missachter von Menschenrechten, Förderer der Korruption und professioneller Warmonger wäre es der Welt lieber, wenn Sie zu Hause blieben.

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max1 (11.582 Kommentare)
am 29.04.2021 11:02

Die unseligen vereinigten Staaten führen seit 1945 die Welt mit Kriegen an und das soll so weitergehen.
Der Truppenabzug aus Afghanistan betrifft nur die Uniformierten der US-Armee, nicht die CIA und die gedungenen Söldner der Privatfimren. Das Verhältnis ist ungefähr 1:7 das heisst es ändert sich nichts und der Heroinanbau ist gesichert. Die Privatisierung der US-Kriege hat schon unter Clinton begonnen und wurde von Obama zur Standardprozedur erkoren.

Da war Trump ja ein ehrlicher Zeitgenosse als Präsident.

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( Kommentare)
am 29.04.2021 09:42

Die Welt braucht keinen Führer, sondern Partner, die sich gegenseitig unterstützen, Herr Biden!

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Zeitungstudierer (5.667 Kommentare)
am 29.04.2021 09:42

Meint wohl, wir führen wieder mehr Kriege und beuten die restliche Welt noch stärker aus!

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( Kommentare)
am 29.04.2021 09:41

Der Greis soll sich besser um die massenhaften Baustellen im eigenen Land kümmern. Die Welt kann auch ohne die US-Kriegstreiber gut auf sich selbst aufpassen!

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( Kommentare)
am 29.04.2021 09:29

Die USA hat wohl noch ein paar Hausaufgaben zu machen, bevor sie die Welt wieder anführen!

Aldeeer Schwede, solche wirren Typen vernebeln sich selbst!

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