Belgien: Nur am Tisch darf die Maske fallen
Registrierungspflicht ab sofort auch in Bars: Die neuerlichen Einschränkungen werden mit stoischer Ruhe akzeptiert.
Belgien führt Maskenpflicht im öffentlichen Raum ein. Sie gilt überall dort, wo viele Leute zusammenkommen. Gäste im Restaurant werden registriert. All das regt kaum jemanden auf.
Donnerstagabend, ein Restaurant auf dem Platz Saint Boniface. Die Tische im Freien sind gut besetzt, Menschen schlendern vorbei. Alles wie immer, im Brüsseler Ausgehviertel Matongé? Nicht ganz. Noch bevor der erste Drink serviert ist, legt die Kellnerin eine Tabelle auf den Tisch: Man möge bitte Name, E-Mail-Adresse und Telefonnummer eintragen. Das sei nun Gesetz.
Wenige Stunden zuvor hatte Premierministerin Sophie Wilmès eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen verkündet. Die Registrierung von Gästen in Bars, Cafés und Restaurants ist nur eine davon. Das gesamte Paket gilt ab heute, Samstag.
Einschneidender ist, dass die Maske wieder Pflicht wird, sogar im öffentlichen Raum. Auf Märkten, in vielen belebten Einkaufsstraßen und Fußgängerzonen müssen Passanten Mund und Nase bedecken. Das gilt auch für Gäste von Restaurants oder Cafés, wenn sie das Lokal betreten, verlassen oder auf die Toilette gehen. Nur am Tisch darf die Maske fallen.
Steigende Infektionszahlen
Das Personal in der Gastronomie und beim Friseur trägt ohnedies schon bisher den Mund-Nasen-Schutz. Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln ist das seit Ausbruch der Krise vorgeschrieben. In Geschäften wurde die Maskenpflicht erst vor zwei Wochen wieder eingeführt. Die neuerlichen Einschränkungen finden ohne große öffentliche Debatte, Aufregung oder gar Proteste statt. Die Belgier nehmen sie eher stoisch hin. Begründet werden die Maßnahmen mit den steigenden Infektionszahlen. Die lagen in der vergangenen Woche zuletzt im Schnitt bei 221 Neuinfektionen pro Tag. Premierministerin Wilmès, eine frankophone Liberale, sagte: "Wir müssen sie unter Kontrolle halten." Sie hat die Bürgermeister ermächtigt, lokale Sicherheitsmaßnahmen zu verhängen, die über die landesweiten Regeln hinausgehen. Antwerpens Bürgermeister Bart de Wever, der Führer der flämischen Nationalisten, macht davon Gebrauch. Restaurants und Bars, die sich nicht an die neuen Vorschriften halten, werde unverzüglich geschlossen. Der Verkauf von Alkohol ist in der Hafenmetropole von Mitternacht bis 7 Uhr früh verboten. Die Bürgermeister dreier Badeorte an der Nordseeküste – Blankenberge, Zeebrugge und Nieuwpoort – verhängen Maskenpflicht auf den Promenaden über den Deich. Und in Brüssel hat Bürgermeister Philipp Close unter anderem die Fußgängerzone und die beliebte Einkaufsstraße "Rue Neuve" zu Masken-Zonen erklärt. Die steigenden Fallzahlen haben wie überall mit der Urlaubszeit zu tun. Das Land ist klein und sehr dicht besiedelt, die Menschen sind mobil. Auch das Virus kommt daher schnell umher.
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Wenn man so ein Bild sieht kommt einem........
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