Auspeitschungen in Afghanistan
KABUL. Die in Afghanistan regierenden Taliban haben in den vergangenen sechs Monaten Hunderte Menschen öffentlich auspeitschen lassen.
Laut einem neuen Bericht der Vereinten Nationen wurden in dem Zeitraum 274 Männer, 58 Frauen und zwei Buben auf diese Weise von den militanten Islamisten bestraft. Das sei ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Monaten davor.
"Körperliche Strafen sind ein Verstoß gegen die Konvention gegen Folter und müssen aufhören", sagte die UN-Landesdirektorin für Menschenrechte, Fiona Frazer. Dem Bericht zufolge wurde der Mehrheit der Angeklagten Diebstahl, Alkoholkonsum, Betrug, Drogenschmuggel, Homosexualität oder das Wegrennen von zu Hause vorgeworfen.
Das afghanischen Außenministerium verteidigt jedoch die öffentlichen Auspeitschungen. Die Be-strafungen seien notwendig, um die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Die Islamisten hatten im August 2021 die Macht übernommen.