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Atomstreit mit dem Iran wirbelte den G7-Gipfel in Frankreich durcheinander

26. August 2019, 00:04 Uhr
Atomstreit mit dem Iran wirbelte den G7-Gipfel in Frankreich durcheinander
US-Präsident Donald Trump (re.) stellte dem britischen Premierminister Boris Johnson ein Handelsabkommen in Aussicht. Bild: afp

BIARRITZ/TEHERAN. Teherans Außenminister, der mit US-Sanktionen belegt ist, landete überraschend in Biarritz.

Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron hatte angekündigt, als Gastgeber des G7-Gipfels im mondänen Badeort Biarritz einiges anders machen zu wollen. So wird erstmals in der 44 Jahre alten Geschichte des Clubs der sieben großen westlichen Industriestaaten keine Abschlusserklärung ausgehandelt. Wohl aus Angst, der US-Präsident könnte wie im Vorjahr seine Unterschrift von dem bereits vereinbarten Text nach dem Gipfel erneut zurückziehen.

Einen echten Coup landete Macron jedoch gestern, um wieder Bewegung in den gefährlichen Atomstreit mit dem Iran zu bringen: Völlig unerwartet traf Irans Außenminister Mohammed Jawad Zarif in Biarritz ein. Die Visite wirbelt das dreitägige Treffen der Staats- und Regierungschefs kräftig durcheinander. Es war zuvor schon von massiven Differenzen mit US-Präsident Donald Trump überschattet.

Die Einladung Zarifs, der mit US-Sanktionen belegt ist, ist hochriskant, weil die USA den Iran als Feind ansehen und keine diplomatischen Beziehungen pflegen. Die Iran-Krise ist neben dem Handelskrieg der USA mit China und den schädlichen Folgen für die Weltwirtschaft, dem Umgang mit Russland und dem Brexit eines der Hauptthemen des Treffens.

Kein Treffen mit US-Vertretern

Mit der US-Delegation werde Zarif sich aber nicht treffen, erklärte der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Abbas Moussawi. Der Minister folge vielmehr einer Einladung seines französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian. Beide wollten am Rande des Gipfels zusammenkommen.

Nach der Aufkündigung des Atomabkommens mit dem Iran durch Trump hatten sich die Spannungen mit dem Iran, aber auch die Differenzen mit den Europäern über den richtigen Kurs gegenüber Teheran verschärft. Die USA wollen den Iran mit maximalem politischen und wirtschaftlichen Druck zu einem Kurswechsel in der als aggressiv erachteten Außenpolitik zwingen. Die Wiedereinführung von Sanktionen hat bisher aber nur die Spannungen in der Region weiter angeheizt.

Die Staats- und Regierungschefs des mächtigen Staatenklubs hatten bereits am Samstagabend über mögliche Lösungen in der Iran-Krise beraten. Frankreichs Präsident sagte, alle G7-Mitglieder wollten Stabilität und den Frieden in der Region. Initiativen zur Beruhigung der Lage sollten weitergeführt werden. Macron ist derzeit Vorsitzender der G7.

US-Präsident Donald Trump dementierte, dass Macron von der G7-Runde einen Auftrag bekommen habe, eine Botschaft an den Iran zu richten. "Nein, ich habe das nicht diskutiert", sagte Trump bei einem Treffen mit Japans Premier Shinzo Abe. Er sagte aber auch, dass er nichts gegen einen solchen Schritt hätte. "Wir können Menschen nicht davon abhalten zu reden. Wenn sie reden wollen, können sie reden."

Unterstützung für Johnson

Im Streit der EU mit Boris Johnson stärkte Trump dem neuen britischen Premier demonstrativ den Rücken für den Austritt aus der EU. "Er ist der richtige Mann für den Job", sagte Trump bei einem Frühstück mit Johnson und stellte ihm ein schnelles, umfassendes Handelsabkommen mit den USA in Aussicht. Man werde einen "sehr großen" Pakt abschließen. Dasselbe stehe auch mit Japan bevor, so der US-Präsident.

"Es gibt riesige Gelegenheiten für Großbritannien auf dem US-Markt", sagte auch der britische Premierminister. Er räumte allerdings ein, dass die Verhandlungen mit Washington schwierig würden. Trump hatte bereits vor dem G7-Gipfel mitteilen lassen, dass er seinem ersten Treffen mit dem neuen britischen Premier mit "großem Enthusiasmus" entgegensehe.

Gruppe der Sieben

Die G7 (Gruppe der sieben) ist ein informeller Zusammenschluss der zu ihrem Gründungszeitpunkt im Jahr 1975 bedeutendsten Industrienationen der westlichen Welt in Form regelmäßiger Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs.

Das Forum dient dem Zweck, Fragen der Weltwirtschaft zu erörtern. Dem Gremium gehören Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten an. Die Europäische Kommission hat einen Beobachterstatus.

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7  Kommentare
7  Kommentare
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Alcea (10.015 Kommentare)
am 26.08.2019 14:59

-Das Amerikanische Zeitalter geht zu Ende.
-Das Chinesische Zeitalter hat noch nicht begonnen.
-Europa weiß noch immer nicht wo sein Platz eigentlich steht.
-Das globale Klima steht vor dem Kollaps.
-Das Kapital mit den Niedrigzinsen steht immer weniger der Wirtschaft, mehr den Immobilienspekulanten zur Verfügung. Dort lassen sich noch Renditen holen.

Will der Westen zuschauen, wie China auf Kosten der Umwelt, der geringen Kapitalverzinsung bei wirtschaftlichen Investitionen, den Platz 1 in der Welt übernimmt?
Ist der Alleingang der US-Wirtschaft mit Zöllen gegen chinesische Produkte der richtige Weg?

Es gäbe vieles, worüber die Großen 7 reden könnten. Was ist das Hauptthema:
- Atomstreit mit dem Iran wirbelte den G7-Gipfel in Frankreich durcheinander.
- Frankreich ist sich über eine "gemeinsame" Digitalsteuer einig.
- Trump verspricht ein Handelsabkommen mit dem Brexit Land.
- Internationale Hilfe gegen Amazonasbrände. Brände welche jedoch zu Schaffung von Nutzgrund begrüßt werden.

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primavera13 (4.190 Kommentare)
am 26.08.2019 08:56

Weil es so schön passt und im Song auch der französische Nobelbadeort Biarritz vorkommt.

Dazu gibt es das perfekte Lied über die Schönen und Reichen. "Und Du kommst nicht rein" von der Österreichischen Gruppe minisex. Album reduziert (2014). Super.

https://www.youtube.com/watch?v=LjEaiMFo_bw

Begriffe die im Lied vorkommen und nicht sofort verstanden werden:

Berghain ist ein angsagter Techno-Club im Berliner Ortsteil Friedrichshain.
Tanzsportklub Astoria.
Nightclub Glanz und Gloria Hamburg.
Paris, fashion week. Am Laufsteg mit Karl, Kate und Pete.
Modeschöpfer Karl Lagerfeld, Topmodell Kate Moss, Topmodell-Fotograf Peter Lindbergh.
Yoko Ono. Frau von John Lennon.
MOMA - Museum of Modern Art New York.
Hotel Ritz, Paris (Lady Diana, Todestag, 31. August 1997).
Biarritz, elegantes Seebad im Südwesten Frankreichs.

Und du kommst nicht rein!

In Österreich vertritt natürlich Sebastian Kurz die Schönen und Reichen. Sorgen wir dafür, dass er nach den Wahlen auch nicht mehr rein kommt!

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betterthantherest (33.772 Kommentare)
am 26.08.2019 08:45

G7 - die wichtigsten Wirtschaftsnationen der Welt.

Ohne China
Ohne Indien
Ohne Russland

Was bitte ist das für ein bescheuertes Format?

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despina15 (10.066 Kommentare)
am 26.08.2019 07:17

wird zeit etwas für diesen Frevel zu tun!
es gibt sonst keine Zukunft für uns!

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am 26.08.2019 00:19

Ich denke, dass wir in unserer Blödheit anscheinend wirklich zu einen "globalen Suizid" fähig sind.

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Orlando2312 (22.252 Kommentare)
am 26.08.2019 08:11

Der Suizid ist ja schon im Laufen. Es ist nicht 5 nach 12 sondern bereits lange nach 12. Und noch immer gibt es jede Menge Lemminge, die sich einreden, dass man alleine eh nix bewirken kann.

Kennt man ja. Mach du zuerst. Nein mach du zuerst........

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am 26.08.2019 00:19

Die völlige Korruption der demokratischen Kräfte in Brasilien hat erst einen solchen Typen, wie den derzeitigen Präsidenten dort, möglich gemacht.

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