Angela Merkel besuchte Nawalny am Spitalsbett
MOSKAU / BERLIN. Der Fall Nawalny scheint der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel offenbar sehr wichtig zu sein:
Laut einem Bericht des Magazins "Der Spiegel" hat die Kanzlerin den bekanntesten russischen Putin-Kritiker heimlich am Krankenbett in der Berliner Charite besucht. Dort wurde der 44-Jährige nach dem Versuch, ihn mit Nowitschok zu vergiften, mehrere Wochen lang behandelt.
Der Besuch soll zudem ein Signal an Moskau sein, dass die deutsche Bundesregierung den Fall Nawalny nicht so einfach auf sich beruhen lassen werde. Nawalny selbst hat den Besuch Merkels mittlerweile bestätigt. Das Treffen sei allerdings "nicht geheim, sondern eher privat" gewesen. Er sei Merkel sehr dankbar für ihren Besuch, twitterte schrieb der Oppositionspolitiker.
Bewachung rund um die Uhr
Leonid Wolkow, ein enger Vertrauter des russischen Oppositionspolitikers, sagte gestern in einem Interview mit "RTL/ntv", dass die Genesung "schneller als erwartet" verlaufe. Laut Auskunft der Ärzte sei eine vollständige Genesung nicht ausgeschlossen.
An einen weiteren Anschlag in Berlin glaubt Wolkow nach eigener Aussage nicht. Aber, schränkte er ein: "Der Personenschutz ist allerdings anderer Meinung, Nawalny wird rund um die Uhr bewacht."
Leonid Wolkow bestätigte zudem, dass Nawalny nach Russland zurückkehren werde, sobald es sein Gesundheitszustand erlaube. "Sein weiteres Leben in Russland wird allerdings nicht einfach werden. Es muss sich da viel ändern, damit die Wahrscheinlichkeit eines zweiten Anschlags geringer wird", sagte Wolkow.