Abtreibung: Etliche US-Staaten setzten Verbot sofort in Kraft
WASHINGTON. Nach der umstrittenen Entscheidung des Obersten Gerichtshofs haben etliche US-Bundesstaaten umgehend Abtreibungsverbote in Kraft gesetzt.
In Staaten wie Arkansas, Kentucky oder Louisiana sind Abtreibungen nun nicht mehr erlaubt – auch nicht bei Vergewaltigungen oder Fällen von Inzest. Ausnahmen gibt es in der Regel nur für medizinische Notfälle. Eine Reihe liberaler Staaten kündigte dagegen an, das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche weiter schützen zu wollen.
Längere Frist als in Österreich
In den USA gibt es kein landesweites Gesetz, das Abtreibungen erlaubt oder verbietet. Schwangerschaftsabbrüche waren aber mindestens bis zur Lebensfähigkeit des Fötus erlaubt – heute etwa bis zur 24. Woche. Das ist deutlich länger als in Österreich. Hierzulande ist ein Schwangerschaftsabbruch in der Regel nur innerhalb der ersten drei Monate straffrei. Es gibt aber Ausnahmen, die auch einen späteren Abbruch ermöglichen.
Das Recht auf Abtreibung in den USA stellten bisher zwei Urteile des Obersten US-Gerichts sicher, die nun gekippt wurden. Nun dürfen die US-Bundesstaaten über das Recht auf Abtreibung entscheiden. In rund der Hälfte der Staaten dürfte Abtreibung nun stark eingeschränkt oder verboten werden.
In vielen Staaten wie etwa Missouri oder Oklahoma drohen Ärzten, die Abtreibungen durchführen, nun lange Gefängnisstrafen. Die Gouverneure unter anderem aus Kalifornien, Oregon, Washington, Massachusetts, New Jersey und New York bekannten sich hingegen zu ihrer liberalen Haltung. Frauen können nun theoretisch in diese Staaten reisen, um eine Abtreibung durchführen zu lassen. Allerdings können sich das viele nicht leisten. Befürchtet wird, dass wieder vermehrt Frauen versuchen werden, selbst eine Abtreibung vorzunehmen.
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