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UN-Botschafterin Nikki Haley tritt zurück

Von nachrichten.at/apa   09.Oktober 2018

Darüber habe sie ihn bereits vor einem halben Jahr informiert. Haley äußerte sich nicht zu ihren Beweggründen. Sie betonte, dass sie keine Ambitionen auf die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner habe.

Bei ihrem Auftritt im Amtszimmer des Präsidenten stellten Haley und Trump Harmonie zur Schau. Haley betonte ausdrücklich ihre Unterstützung für die Außenpolitik des Präsidenten. "Die USA sind wieder stark", sagte sie. "Andere Länder mögen vielleicht nicht, was wir tun, aber sie respektieren, was wir tun."

Trump lobte Haley für ihre "fantastische Arbeit" als UN-Botschafterin. Haley gehe auf eigenen Wunsch. Bereits vor Monaten habe sie ihm gesagt: "Ich möchte eine kleine Auszeit nehmen", sagte Trump. Diesem Wunsch entspreche er. Haley verlasse den Posten zum Jahresende, der Nachfolger solle in zwei bis drei Wochen benannt werden.

Haley Rückzug kam unerwartet. Gründe für ihre Entscheidung nannte sie nicht. Es sei "wichtig zu wissen, wann die Zeit zu gehen gekommen" sei, sagte sie ohne nähere Erläuterung. Weitere Karrierepläne habe sie derzeit nicht. Haley schloss ausdrücklich aus, sich um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner für die Wahl im Jahr 2020 zu bewerben.

Video: ORF-Korrespondent David Kriegleder berichtet aus Washington über den überraschenden Rücktritt von UN-Botschafterin Nikki Haley.

Die frühere Gouverneurin von South Carolina ist in ihrer Partei populär. Seit Jänner 2017 war sie UN-Botschafterin - ein wichtiges Amt, das in den USA Kabinettsrang hat. Als Tochter indischer Einwanderer ist die 1972 geborene Haley - ihr voller Name lautet Nimrata Nikki Randhawa Haley - eine Ausnahmeerscheinung bei den Republikanern, deren Spitzenpersonal hauptsächlich aus europäischstämmigen Weißen besteht.

Für den Botschafter-Posten in New York brachte Haley wenig außenpolitische Erfahrung mit. Sie profilierte sich aber schnell als mediengewandte Fürsprecherin einer harten Linie in der US-Außenpolitik - gegenüber dem Iran, aber auch gegenüber Nordkorea, mit dem Präsident Trump derzeit die Annäherung sucht.

Bei ihrem Auftritt mit Trump im Oval Office hob Haley am Dienstag mehrere Punkte als Erfolge von Trumps Außenpolitik hervor. Sie lobte Trumps harten Kurs gegenüber dem Iran und den Palästinensern und seine diplomatischen Bemühungen gegenüber Nordkorea. Diese Initiativen hätten eine "enorme Veränderung der Geltung der USA" in der Welt bewirkt, sagte sie.

Im Wahlkampf vor der Präsidentschaftswahl 2016 hatte Haley noch Kritik am Kandidaten Trump geübt. Sie sei "kein Fan" von ihm, hatte sie gesagt. Trump verkörpere "alles, was eine Gouverneurin nicht an einem Präsidenten will".

Als UN-Botschafterin arbeitete sie dann aber - zumindest nach außen hin - weitgehend reibungslos mit dem Präsidenten zusammen. "Wenn ich mit etwas nicht einverstanden bin und dies für wichtig genug halte, mit dem Präsidenten darüber zu sprechen, dann tue ich das, und er hört zu", schrieb sie vergangenen Monat in einem Zeitungsbeitrag.

Vorsichtige Kritik an Trump äußerte Haley im Sommer 2017, als sich der Präsident ihrer Ansicht nach nicht ausreichend von Neonazis distanzierte, die in Charlottesville im Bundesstaat Virginia aufmarschiert waren.

Mit Haley verliert Trump eine weitere wichtige außenpolitische Mitarbeiterin. Wechsel gab es bereits in den Ämtern des Außenministers und des Nationalen Sicherheitsberaters.

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26. April 2024