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Mohammed-Video: Imam ruft zur Tötung des Film-Teams auf

Von Wrase/hei   19.September 2012

„Die Macher des anti-islamischen Hetzfilms müssen sterben.“ In einer „Fatwa“ (islamisches Rechtsgutachten) hat in Ägypten der salafistische Imam Achmed Fuad Aschusch „junge Muslime in Europa und den USA“ aufgefordert, die „Macher und Schauspieler“ des Films zu töten. Gestützt auf den Koran, begründet der Hassprediger über mehrere Seiten seine Fatwa, in der Europäer und Amerikaner pauschal als „Affen und Schweine“ verunglimpft werden.

Rechtlich verbindlich ist der Mordbefehl des sunnitischen Geistlichen aus Kairo nicht. Nüchtern betrachtet, verkündet Aschusch lediglich seine private Meinung, die Muslime akzeptieren, es aber auch lassen können. Genießt der Scheich großes Ansehen, haben seine „Fatwas“, gegen die andere Geistliche mit einer eigenen Fatwa Widerspruch einlegen könnten, größeres Gewicht. Aschusch ist jedoch relativ unbekannt und wird als profilierungssüchtig beschrieben.

Die sekundenschnelle Verbreitung seines Mordbefehls in fast allen Sprachen ist durch das Internet allerdings garantiert. Ebenso wie die Todesdrohung der Terrorgruppe Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI). Auch sie hat gestern dazu aufgerufen, die Produzenten des Films zu töten. Wer einen Propheten beleidige, müsse hingerichtet werden, so Al-Kaida.

Die islamische Welt bleibt in Aufruhr: Bei einem Anschlag starben in Kabul elf Menschen. Ein Selbstmordattentäter, möglicherweise eine Frau, hatte ein mit Sprengstoff beladenes Auto neben einem Minibus in die Luft gesprengt. Um eine weitere Ausweitung der gewaltsamen Proteste zu verhindern, haben mehrere muslimische Staaten, darunter Afghanistan, Pakistan und Bangladesch, die Website der Internetplattform YouTube gesperrt. In Deutschland ist eine heftige Diskussion über den Film ausgebrochen. Die rechtspopulistische Splitterpartei „Pro Deutschland“ will den Film öffentlich zeigen. Innenminister Hans-Peter Friedrich (CDU) will jedoch eine Aufführung des Films mit allen rechtlich zulässigen Mitteln unterbinden. Er fürchtet, dass es dann auch in Deutschland zu heftigen Protesten kommen könnte. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger rieten dazu, ein Verbot zu prüfen.

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24. April 2024