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Gaddafi warnt: „Wenn ich stürze, drohen Massenflucht und Chaos“

Von OÖNachrichten, 07. März 2011, 00:04 Uhr
Gaddafi warnt: „Wenn ich stürze, drohen Massenflucht und Chaos“
Die Rebellen bitten um internationale Hilfe gegen Gaddafi. Bild: epa

TRIPOLIS. Die blutigen Kämpfe in Libyen haben mittlerweile auch die Hauptstadt Tripolis erreicht. Diktator Gaddafi lädt die UNO zur Untersuchung des Aufstandes ein und warnt vor Massenflucht und Chaos im Fall seines Sturzes.

Der genaue Frontverlauf blieb auch gestern unklar. Denn Diktator Gaddafis Propagandamaschinerie läuft auf Hochtouren. So wurden gezielt zahlreiche Erfolgsmeldungen der Gaddafi-Truppen verbreitet, um die Rebellen zu verunsichern. Fest stand gestern nur, dass die Kämpfe immer blutiger und sich wahrscheinlich noch lange hinziehen werden.

Der libysche Diktator Gaddafi gab unterdessen wieder ein Interview: Diesmal forderte er eine „Untersuchung“ des Aufstandes gegen sein Regime durch eine Kommission der Vereinten Nationen (UNO) oder der Afrikanischen Union. „Wir werden eine solche Gruppe ungehindert arbeiten lassen“, sagte er der französischen Sonntagszeitung „Journal du Dimanche“ und machte zugleich Terroristen für die Rebellion verantwortlich.

Auch Einheimische fliehen

Gaddafi führt nach eigener Darstellung in seinem Land einen Kampf gegen Extremisten. „Ich bin überrascht, dass niemand versteht, dass das ein Kampf gegen den Terrorismus ist“, sagte er im Interview. „Unsere Sicherheitsdienste arbeiten zusammen. Wir haben euch in den vergangenen Jahren so sehr unterstützt“, sagte er. Er frage sich, warum ihm nun niemand beim Kampf gegen den Terrorismus helfe. Gaddafi warnte vor Chaos und einer Massenflucht nach Europa, sollte er stürzen.

Die schweren Gefechte in Libyen treiben schon jetzt immer mehr Menschen in die Flucht: Nun steigt auch die Zahl der einheimischen Flüchtlinge. Von den 2000 Menschen, die allein am Samstag die Grenze nach Tunesien passiert hätten, seien 600 Libyer gewesen, sagte die EU-Kommissarin für Internationale Zusammenarbeit, humanitäre Hilfe und Krisenreaktion, Kristalina Georgieva. Bisher seien vor allem Gastarbeiter aus Libyen geflohen. Sollten sich dem Strom nun aber zunehmend einheimische „Frauen, Kinder und Alte“ anschließend, „ändert das die Lage radikal“.

Die Europäische Union hat zur Vorbereitung des Libyen-Sondergipfels am kommenden Freitag ein internationales Erkundungsteam in Richtung Tripolis geschickt, um Informationen aus erster Hand zu bekommen.

 

Proteste: Die arabische Welt in Aufruhr

Der Widerstand gegen autoritäre Machthaber in der arabischen Welt hält an.

• Im kleinen Golfstaat Bahrain fordern die Demonstranten seit nunmehr drei Wochen das Ende der Herrscherdynastie von König Hamad bin Issa al-Khalifa. Erstmals protestierten auch Tausende vor dem Sitz der Regierung.

• Die Opposition im Jemen rief zu neuen Demonstrationen gegen Präsident Ali Abdallah Saleh auf, damit diesem nur noch der Rücktritt übrig bleibe.

• In Algerien waren zwar ebenfalls Demonstrationen geplant. In der Hauptstadt Algier verhinderten allerdings Anhänger von Präsident Bouteflika einen Protestmarsch.

• Die Regierung in Saudi-Arabien untersagte jegliche Demonstration. Kundgebungen, Märsche und Sitzblockaden würden gegen das islamische Gesetz, die Scharia, sowie die Werte und Traditionen der saudi-arabischen Gesellschaft verstoßen, hieß es. Die Polizei sei berechtigt, gegen „Gesetzesbrecher“ vorzugehen. Dennoch wagten sich etliche auf die Straßen: sie wurden verhaftet.

• Im Oman bildete Sultan Kabus am Wochenende zum zweiten Mal innerhalb einer Woche seine Regierung um, nachdem hunderte Menschen für politische Reformen demonstriert hatten. Doch die Proteste halten an.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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( Kommentare)
am 07.03.2011 23:31

und chaos ???

ja, geht denn das ???

wenn ja, frage: wer hat hier SO versagt ???

. die menschen, die sich (zurecht) befreien ?
. die menschen, die einfach abhauen ?
. die gadaffi-abbussler ?
. die atomar-kreditunwürdigen usa ?
. unsere eu-außenprinzessin (die "schöne" engländerinツ) ?
. wir, da wir es in jahrzehnten nicht geschafft haben, uns von der öl-verbrennungs-abhängikeit zu befreien ?
. die italiener, weil sie keine tägliche fährverbindung libyen - lampedusa installiert haben ?
. die libyen-reiseveranstalter, weil reisen doch viel gesünder als rohöl ist ?
. oder gar unsere katze, weil sie lieber zu fuß geht ?

... ? ...

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am 07.03.2011 17:31

Ölpreis wird horenter steigen.
Zinsen sind und werden noch Rasanter hinaufschnellen.
Ich bin Absolut nicht mit der Politik Gaddafis einverstanden.

Doch in Seinen Worten , mit den Flüchtlings-Strömen liegt Wahrheit.
Tausende Tunesier sind im nahen Italien gestrandet ?
Das ist nur ein Sandbröserl vom Wüstensturm der gerade wie ein Pfeil auf Europa zusteuert.

Die Lage ist sehr kritisch einzuschätzen.
Warum kommt EU und UNO sonst auf die Gedanken , Beobachter nach Lybien zu Ortern ?

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nirwana (1.129 Kommentare)
am 07.03.2011 14:27

usw.haben große Geschäfte mit Europa und der USA gemacht. Die Diktatoren ließen sich durch Korruption großzügig von allen Konzernen bezahlen, um das Land auszubeuten und das Volk zu quälen und zu unterdrücken.
Kann nur sagen, Afrikaner kommt nur, zieht über den Vatikan, holt euch den entsprechenden Proviant zur Weiterreise nach London, damit ihr rechtzeitig bei der größenwahnsinnigen Megahochzeit seid. Holt euch dort vom großen Hochzeits-Dinner das Essen und nascht ordentlich mit. Holt euch einfach das, was man euch gestohlen hat.
Dann zieht weiter in die USA, die ja auch ordentlich auf eure Kosten gelebt haben und immer noch von eurem Kontinent gut leben. Wenn alle so leben, wie der NORDEN dieser Erde, müsste es sechs Planeten geben.
Jeden Tag sterben weltweit 16 000 Kinder an Hunger oder den damit einhergehenden Krankheiten.Diese Schmarotzer-Bosse von den Konzernen,haben nicht das geringste Erbarmen für euch und der Rest der Menschheit schämt sich für eurer skrupelloses Benehmen.

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am 07.03.2011 12:33

wenn Gaddafi es nicht schafft sein Land zurückzuerobern wird eine gigantische Lawine an Flüchtlingen (zu 90% Wirtschaftsflüchtlingen, wie aus Tunesien) auf uns zurollen. Persönlich halte ich nicht das Geringste von dem wahnsinnigen Diktator und seinem Clan. Ein Einschreiten wider den Despoten hätte vor Jahrzehnten erfolgen sollen, anstatt ihn anzuerkennen. Nach seinem Abtritt, sofern die Rebellen das Land erobern, stellt sich die Frage: wer wird das Land jemals regieren? Die zerstrittenen Stämme? Es gibt praktisch keine Opposition, ausgenommen der unterschiedlichen Rebellenstämme. Damit ist der nächste Diktator der sich irgendwie an die Macht putschen wird vorprogrammiert und das grausame Spiel beginnt von vorne

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am 07.03.2011 07:43

Herr Gaddafi, stolpern Sie einfach nicht am Weg ins Exil-Flugzeug...

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klaus9951 (3.884 Kommentare)
am 07.03.2011 08:22

er hat recht!

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