250.000 Israelis bereits vier Mal geimpft
JERUSALEM. Premierminister Naftali Bennett: "Vierte Dosis wird viel Leid vermeiden".
Israel rollt die vierte Corona-Impfung mit großem Tempo aus: Binnen einer Woche haben bereits mehr als 250.000 Israelis eine vierte Dosis erhalten, teilte das Gesundheitsministerium gestern mit. Entsprechend einer Expertenempfehlung bekommen den vierten Stich bisher nur über 60-Jährige, Immungeschwächte und medizinisches Personal.
Der israelische Regierungschef Naftali Bennett sprach am Sonntag bei der wöchentlichen Kabinettssitzung von einer hohen Impfbereitschaft innerhalb der Risikogruppen, "die sehr viele schwere Erkrankungen und viel Leid vermeiden wird". Die Zahl der Corona-Neuinfektionen in Israel ist in der Omikron-Welle so hoch wie nie seit Beginn der Pandemie. Laut Gesundheitsministerium sind binnen 24 Stunden mehr als 17.500 neue Fälle registriert worden.
In Deutschland haben unterdessen hochrangige Politiker der Regierungsparteien SPD und Grünen die Erwartungen an eine rasche Umsetzung der Impfpflicht gedämpft. SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese sagte dem "Tagesspiegel": "Die Beratungen im Bundestag sollten wir im ersten Quartal zum Abschluss bringen." Das sei ein anspruchsvoller Zeitplan. Mit Blick auf mögliche Verzögerungen sagte er, die Impfpflicht wirke ohnehin nicht kurzfristig, sondern sei "perspektivisch eine Vorsorge für den kommenden Herbst und Winter".
Die Fraktionschefin der Grünen im Bundestag, Britta Haßelmann, betonte: "Das ist keine einfache Entscheidung, das bedeutet einen tiefen Eingriff."
Druck macht hingegen der dritte Koalitionspartner, die FDP: "Der Bundestag sollte schnell entscheiden, ob eine Impfpflicht eingeführt wird. Und wenn ja, für wen", sagte Justizminister Marco Buschmann.
In Italien blickt die Regierung mit Bangen auf den für heute vorgesehenen Schulbeginn nach den Weihnachtsferien. Experten befürchten, dass wegen der Omikron-Welle mehr als zehn Prozent der Lehrer ausfallen könnten. Dazu kämen nicht geimpfte Lehrer, die sich der Impfpflicht für das Lehrpersonal nicht beugen wollten. Sie wurden vom Dienst suspendiert, was die Probleme verschärft.
Manche Regionen gehen eigene Wege: Der Präsident der Region Kampanien untersagte per Dekret den Präsenzunterricht gleich bis 29. Jänner. Sizilien verschob den Schulbeginn auf Donnerstag.
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