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Im nächsten Jahr fehlen bereits 30 Turnusärzte

03. Dezember 2011, 00:04 Uhr
Im nächsten Jahr fehlen bereits 30 Turnusärzte
Landessanitätsdirektor Stefan Meusburger, Turnusärzte-Vertreterin Doris Müller und Primarärzte-Vertreter Werner Saxinger unterstützen die OÖN-Initiative: „Brauchen mehr Jungärzte“ Bild: bock

LINZ. Freitag konstituierte sich die Landes-Ausbildungskommission für Ärzte. Dabei gab es eine beunruhigende Prognose: 2012 wird es in Oberösterreich um 30 Turnusärzte zu wenig geben.

Die Landes-Ausbildungskommission wurde gegründet, um nach der Spitalsreform die Ärzte-Ausbildung in allen Fächern „qualitativ und quantitativ“ garantieren zu können, sagte Landeshauptmann und Gesundheitsreferent Josef Pühringer (VP). Man stehe 2012 aber auch vor einer neuen Situation: „Erstmals werden in Oberösterreich rund 30 Turnusärzte fehlen“, so Pühringer.

Ein Grund: Mit den Zugangsbeschränkungen an den Medizin-Unis ab 2006 sank die Zahl oberösterreichischer Studierender deutlich. Gab es bis dahin rund 250 oberösterreichische Medizin-Erstsemestrige jährlich, waren es 2006 nur noch 88, in den folgenden Jahren rund 100: Der erste „schwache“ Absolventenjahrgang beginne nächstes Jahr seine Turnusausbildung. „Wir werden in einigen Jahren nur noch 40 Prozent des bisherigen Turnusärzte-Potenzials haben“, rechnet Pühringer. Das sei „ein Hauptgrund, warum wir uns um eine medizinische Universität oder Fakultät in Linz bemühen“.

„Wir steuern auf einen Mangel zu, die Kommission soll für eine attraktive Ausbildungssituation in Oberösterreich sorgen“, sagt Ärztekammerpräsident und Kommissionsvorsitzender Peter Niedermoser. Eine solche Kommission, der auch die Landes-Sanitätsdirektion und Vertreter aller Spitalsträger angehören, gebe es auf Landesebene erstmals in Österreich.

Aufgabe der Kommission sei es, die Turnus-Ausbildung an Oberösterreichs Spitälern so zu regeln, dass es „für jeden Bewerber einen Ausbildungsplan in allen Fächern gibt“. Denn mit der Spitalsreform und der damit verbundenen Zusammenlegung und Reduktion von Abteilungen könne nicht jedes Haus alle Fachbereiche vermitteln, insbesondere nicht die peripheren Spitäler.

„Zeichen der Zeit ist das Rotationsprinzip“, sagt Landessanitätsdirektor Stefan Meusburger, wobei der Turnus-Arzt die Ausbildung „in verschiedenen Häusern kennenlernt“. Dafür sollen „kreative Lösungen“ angeboten werden, die auch für die Spitäler verbindlich sind und auf die sich der Arzt in Ausbildung verlassen könne, betont Werner Saxinger, Primarärzte-Vertreter und Vorsitzender des Ausbildungsausschusses der Ärztekammer.

„Wichtig ist, dass die Kollegen wissen, was sie erwartet, und keine Ausbildungs-Leerläufe entstehen“, sagt Turnusärzte-Vertreterin Doris Müller. Dann sei ein Rotationssystem sinnvoll. Die OÖNachrichten-Initiative „Ärzte für Oberösterreich“ wird auch von der neuen Ausbildungskommission unterstützt.

 

Sozialpartner unterstützen „Ärzte für Oberösterreich“

„Ärzte für Oberösterreich“ genießt auch die Unterstützung der oberösterreichischen Sozialpartner: Für die Wirtschaftskammer unterzeichneten Präsident Rudolf Trauner und Kammerdirektor Christian Hofer die Initiative, Präsident Johann Kalliauer stellte sich an die Spitze der Unterstützer in der Arbeiterkammer. Eine Medizin-Uni in Linz wäre für den Ärztenachwuchs wichtig, so die Sozialpartner.

 

Forderungen

• Der Personalmangel in Oberösterreichs Medizin muss gelöst werden. Die medizinische Versorgung mit praktischen Ärzten muss flächendeckend gesichert bleiben, Facharztstellen müssen gerecht auf das ganze Land verteilt werden.
• Oberösterreich benötigt eine medizinische Universität. Sie darf von der Bundesregierung nicht länger verzögert werden. Die Medizin-Uni könnte als Fakultät an die Kepler-Uni angegliedert werden. Dadurch wären auch neue Forschungsschwerpunkte in Oberösterreich möglich.

 

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PDF-Datei vom 18.11.2011 (1.284,39 KB)

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9  Kommentare
9  Kommentare
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( Kommentare)
am 03.12.2011 13:32

find ich gut, dass wir mit einer solchen komission da in oö österreichweit mal die vorreiter sind: das problem ernst nehmen, und gscheite lösungen finden ist jetzt wichtig um weiterhin eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu sichern --> Ausbildungskommission: gefällt mir! (wo ist der "like"-button zwinkern

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altus (84 Kommentare)
am 03.12.2011 14:10

wir haben wieder eine österreichische Lösung: die nennt sich Kommission. Aber gscheiter wird deswegen nix!

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stanley_beamish (1.198 Kommentare)
am 03.12.2011 11:45

den lehrlingsärzten 1700,- brutto zahlen
und den patienten 4300,- verrechnen....
da rächt sich halt irgendwann zwinkern

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marcos (338 Kommentare)
am 03.12.2011 17:59

den Turnusärzten die Schuld anhängen!
Wer ist schon so blöd dass er um diesen Gehalt mit teilweise 48 Stunden diensten und einer gehörigen Verantwortung um diese Gehalt arbeiten geht.
Jede Sekretärin die ein paar Jahre in einer Firma verbringt verdient mehr???
Jedoch hat diese nicht jahrelang vom Stipendium gelebt sondern im Lehrberuf nebenbei auch noch verdient.
Spitzengehälter deckeln und Niedrigstsätze für Turnus anheben.
Wäre eine leichte Übung!
Wenn der Wille bestehen würde?

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sting (7.357 Kommentare)
am 03.12.2011 09:26

Krankenhäuser und Kommunen müssen sich umstellen. Früher reichte es aus, die Wartelisten für Berufsanfänger aufzulegen. Viele Häuser haben immer noch den Ruf, dass man attraktive Facharztausbildungsstellen nach dem Turnus NUR mit entsprechendem Vitamin B bekommt. Umdenken, Gespag und Stadt Linz!

Industriebetriebe gehen auch an die Unis und werben die besten Studenten ab.

In Oberösterreich will man eben nicht zu den MedUnis gehen, sondern die Uni nach Linz kommen lassen. Eine teure Strategie.

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fridolino (614 Kommentare)
am 03.12.2011 08:01

Die Damen und Herren Primarii müssen halt,um ihrer Aufgabe als Ausbildner zu entsprechen, die jungen Damen und Herren ausbilden, helfen beim Ausfüllen der Zettelwirtschaft, Blutabnehmen und Infusionen anhängen.
Desweiteren müssen sie auch ihren gesetzlichen 8 Stunden Tag im Spital verbringen und nicht schon nach 4-5 Stunden in die Privatpraxis verschwinden.
Desweiteren müssen auch für Turnusärzte endlich die allgemeinen Arbeitszeiten von höchstens 40 Stunden in der Woche gelten, und nicht die tatsächlichen nicht bezahlten 80-90 Stunden pro Woche.
Ich könnte noch lange weiter aufzählen, aber es sprengt den Rahmen des Postings.
Um mehr Turnusärzte nach OÖ zu bekommen, müssen die Rahmenbedingungen sofort geändert werden, denn sonst gibt es wirklich keinen Anreiz für die Ausbildung hier.

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altus (84 Kommentare)
am 03.12.2011 11:21

.. und was die Jungmediziner/innen nach dem Turnus erwartet ist ebenso wenig rosig!!

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Herzblatt (1.194 Kommentare)
am 03.12.2011 13:42

,die vielen Karenärztinnen und Teilzeitmedizinerinnen zu bedenken.Sie fehlen im laufenden Spitalsbetrieb!

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( Kommentare)
am 03.12.2011 14:08

wird sich gottseidank die komission kümmern: den guten ausbildungsstandard wie bisher zu halten und nicht herunterzuschrauben! probleme, dass turnusärzte mehr als 40h arbeiten müssen, bekommt man ws auch dann in den griff, wenns mehr Mediziner gibt. ich bekomm immer eine wut, wenn leute der meinung sind, eine Medizinische uni wär zu teuer... gerade hier DARF man nicht sparen. Mehr Studierende sind wahrscheinlich GENAU der richtige weg um diese angesprochene Probleme zu beseitigen.

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