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Jährlich verschwinden 12 Millionen Hektar Regenwälder

Von nachrichten.at/apa, 25. April 2019, 07:38 Uhr
WWF Tropenholz
Bild: epa

WASHINGTON. Mit der Zerstörung einer Fläche von knapp der Größe Belgiens ist 2018 die dramatische Vernichtung der weltweiten Regenwälder fortgesetzt worden.

Besonders besorgniserregend seien die Verluste von ursprünglichem Regenwald in den Tropen, heißt es in dem Bericht des Projekts Global Forest Watch (GFW), der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Insgesamt 3,64 Millionen Hektar seien dort verschwunden - eine Fläche größer als Belgien.

Rund 36.000 Quadratkilometer Regenwald seien 2018 verloren gegangen, hieß es am Donnerstag im jährlichen Bericht von Global Forest Watch der US-Universität Maryland. Am meisten Wald wurde in Brasilien zerstört. Als CO2-Speicher spielen Wälder eine zentrale Rolle beim Klimaschutz.

Laut Global Forest Watch wurde 2018 der drittgrößte Verlust von Regenwäldern registriert, seit 2001 mit der Erhebung von Satellitendaten dazu begonnen wurde. Das Tempo der Zerstörung sei unverändert hoch, konstatierten die Experten. Minütlich verschwinde Wald von der Größe von 30 Fußballfeldern. Das entspreche zwölf Millionen Hektar pro Jahr.

Drittel war "besonders schützenswert"

Bei fast einem Drittel der betroffenen Flächen handelte es sich den Angaben zufolge um besonders schützenswerten Urwald der ältesten Generation. Erstmals seien Eingriffe in den bisher unberührten natürlichen Regenwald dokumentiert, der aus jahrhundertealten, teils sogar jahrtausendealten Bäumen bestehe, sagte Forschungsgruppenleiterin Mikaela Weisse.

Regenwälder sind Lebensraum zahlreicher Arten und spielen überdies eine entscheidende Rolle beim Klimaschutz. Frances Seymour, führende Wissenschafterin am Umweltinstitut World Ressources Institute in Washington, warnte: "Die Wälder der Welt sind jetzt in der Notaufnahme. Das Wohlergehen des Planeten steht auf dem Spiel." Mit jedem verlorenen Hektar "kommen wir dem schrecklichen Szenario eines unkontrollierbaren Klimawandels näher", sagte Seymour.

Ureinwohner Brasiliens betroffen

In Brasilien war der Verlust am größten. Der Anteil am Gesamtverlust an Regenwald betrug in dem südamerikanischen Land mit rund 13.500 Quadratkilometern etwa ein Drittel. Der fortschreitende Waldverlust treffe mittlerweile auch Gebiete der Ureinwohner, die bislang unangetastet geblieben waren.

Überdies besteht die Befürchtung, dass sich die Lage weiter verschlimmert durch den neuen brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro, der im Jänner sein Amt antrat. Er hat angekündigt, Umweltauflagen zu streichen und in Ureinwohner-Reservaten industrielle Landwirtschaft und Bergbau zuzulassen.

Nach Brasilien folgen bei der Waldvernichtung die Demokratische Republik Kongo mit 4.800 Quadratkilometern, Indonesien mit 3.400 Quadratkilometern, Kolumbien mit 1.800 Quadratkilometern und Bolivien mit 1.500 Quadratkilometern. Der afrikanische Inselstaat Madagaskar büßte im vergangenen Jahr zwei Prozent seines Regenwaldes ein.

Viehzucht und Landwirtschaft als Hauptursachen

Die Hauptverursacher der Zerstörung sind Viehzucht und Landwirtschaft: in Asien und Afrika vor allem der Anbau von Palmöl, in Südamerika Getreide zur Produktion von Biotreibstoffen.

Brandrodungen und Abholzungen zum Flächengewinn setzen dabei nicht nur klimaschädliches Kohlendioxid frei, sondern verringern auch die Kapazitäten der sogenannten grünen Lungen zur Aufnahme von CO2. Weltweit absorbieren die Regenwälder rund 30 Prozent des von Menschen verursachten Ausstoßes von Treibhausgasen - mehr als elf Milliarden Tonnen pro Jahr.

Das bisher schlimmste Jahr für die weltweiten Wälder seit Beginn der Auswertungen war 2016, wozu das Wetterphänomen El Nino und großflächige unkontrollierte Brände in Brasilien und Indonesien beitrugen. Für Brasilien zeigten die Daten einen deutlichen Trend hin zu von Menschen gelegten Feuern.

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4  Kommentare
4  Kommentare
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Altabernichtbloed (332 Kommentare)
am 25.04.2019 10:06

Die Menschheit schafft sich ab traurig

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 25.04.2019 08:10

Wo sind den die Grünen, die E Auto Propagierer , wo seid hier Hier spielt sich der wahre Skandal ab , aber da sind die Politiker zu feige zu korrupt , um diesem Raubbau Einhalt zu gebieten. Diesen Raub an Regenwald kann man nämlich nicht besteiern usw

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Biobauer (6.031 Kommentare)
am 25.04.2019 07:57

Noch immer, ich dachte das wurde gestoppt.

Bin jetzt echt Schokiert, vor allem weil auf den Flächen unter schrecklichen Umwelt und sozialen Bedingungen Soja und Weizen produziert wird das dann in Europa den Markt überschwemmt und hier auch die Natur und die Bäuerliche Struktur kaputt macht.

Bei uns ist jeder Quadratmeter Satelitenerfasst und ich bekomme Strafen wenn ich einen halben Meter von der Wiese versehentlich Umgepflügt habe.
Jeder Obstbaum ist Satelitenerfasst und wenn einer kaputt geht müssen in einer bestimmten Frist nachgepflanzt sein sonst gibt es eine Geldstrafe.

Und am anderen Ende der Welt verschwinden in einem Jahr 12 Millionen Hektar Regenwald und wird für Ackerbau verwendet.
Das schlimme daran ist wenn Soja und Getreide aus Brasilien in Rotterdam am Hafen angekommen ist hat es dann kein Mascherl mehr.

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Kuvick (247 Kommentare)
am 25.04.2019 09:51

Nein, das wurde leider noch nie gestoppt. Vor allem da Bolsonaro - eh wie im Artikel erwähnt - jetzt die Holz- und Bergbauindustrie massiv fördern wird, wird sich diese Entwicklung in Brasilien weiter beschleunigen.
Was am brasilianischen Soja und Getreide auch bedenklich ist, ist die massive Verseuchung mit Glyphosat und anderen Pestiziden, die dort extrem stark im Einsatz sind. Da fragt man sich echt, wozu wir so strenge Standards haben, wenn wir dann Millionen von Tonnen von pestizidverseuchter Ware als Tierfutter und was weiß ich einführen?

Zumindest gut, dass die massive Abholzung in Indonesien für das bei uns ach so beliebte Palmöl zumindest zurückgeht. Der Schaden, der hier aber insgesamt angerichtet wird, wird uns noch massiv in den Hintern beissen... traurig

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