Zwei Ranger in kongolesischem Virunga-Nationalpark getötet
GOMA. Im für seine Berggorillas bekannten Nationalpark Virunga in der Demokratischen Republik Kongo sind zwei Ranger getötet worden.
Die beiden Männer seien am Sonntag in Nyamusengera nahe dem Ufer des Eduardsees und der Grenze zu Uganda während eines Patrouillengangs erschossen worden, erklärte die Parkverwaltung. Einem Behördenvertreter im nahe gelegen Fischerort Vitshumbi zufolge fielen die Parkranger einem Hinterhalt von Wilderern zum Opfer.
Demnach hatten die Wilderer zuvor ein Flusspferd erlegt und daraufhin die Parkangestellten attackiert, zu deren Aufgaben der Schutz von Vegetation und Tierwelt vor Angreifern gehört. Neben den zwei Todesopfern wurden bei dem Angriff laut dem örtlichen Menschenrechtsaktivisten Blaise Kalisha sechs weitere Parkranger verletzt. Die Angreifer gehören der Nationalparkverwaltung zufolge der bewaffneten Gruppe Mai Mai Kabido an.
Der 1925 gegründete Virunga-Nationalpark ist der älteste Nationalpark Afrikas. Er ist für seine Artenvielfalt berühmt und gehört seit 1979 zum UNESCO-Welterbe, wird jedoch immer wieder von Gewalt erschüttert. Erst am 18. Mai waren vier Parkangestellte 60 Kilometer nördlich des aktuellen Tatorts getötet worden.
Mehrere Milizen haben seit gut zwei Jahrzehnten ihre Stützpunkte im Nationalpark. Seit November ist der Südteil unter Kontrolle der Rebellenmiliz M23, die nach Einschätzung zahlreicher UN-Experten vom an die Demokratische Republik Kongo angrenzenden Ruanda unterstützt wird.