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Festnahmen überschatten Proteste gegen Polizeigewalt in Frankreich

Von nachrichten.at/apa, 29. November 2020, 07:18 Uhr
Ausschreitungen bei Protesten gegen Polizeigewalt in Paris
Bild: afp

PARIS. An den landesweiten Demonstrationen haben sich laut Organisatoren 500.000 Menschen beteiligt.

Mehr als Hunderttausend Menschen haben in Frankreich an den landesweiten Demonstrationen gegen Polizeigewalt und für die Pressefreiheit teilgenommen. Laut dem französischen Innenministerium gingen am Samstag 133.000 Menschen in rund hundert Städten auf die Straße. Nach Angaben der Organisatoren hingegen nahmen alleine in Paris 200.000 Menschen an den Protesten teil, insgesamt sollen es 500.000 gewesen sein. Überschattet wurden die Demonstrationen von Krawalle und Festnahmen, dutzende Menschen wurden zudem verletzt.

Nach einer zunächst friedlichen Phase kam es am Rande der Proteste in Paris zu Ausschreitungen, wie Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein, die Barrikaden errichteten und Steine auf die Sicherheitskräfte warfen. Am Bastille-Platz steckten Demonstranten einen Zeitungskiosk, den Eingang eines Gebäudes der französischen Zentralbank und eine benachbarte Brasserie in Brand. In der Umgebung brannten auch mehrere Autos.

Ein Fotograf wurde bei einem Polizeieinsatz in Paris zusammen mit mehreren Demonstranten verletzt, wie ein AFP-Journalist berichtete. Reporter ohne Grenzen (RSF) kritisierte die Polizei für die "inakzeptable" Gewalt. Der Fotograf sei mit einem Schlagstock im Gesicht verletzt worden, erklärte RSF-Generalsekretär Christophe Deloire auf Twitter. Zu Ausschreitungen kam es auch in der nordwestfranzösischen Stadt Rennes.

Angriffe auf Polizisten "inakzeptabel"

Wie das Innenministerium mitteilte, wurden bei den Protesten landesweit 37 Beamte verletzt, 23 von ihnen in der Hauptstadt. Die Polizei nahm in Paris und in der Region 46 Demonstranten fest. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin verurteilte die Angriffe auf Polizisten bei den Kundgebungen. Diese seien "inakzeptabel", schrieb er auf Twitter.

Auch in Städten wie Straßburg, Bordeaux, Lyon, Marseille, Lille, Nantes und Montpellier gingen tausende Menschen auf die Straße. Sie protestierten gegen ein geplantes Gesetz, mit dem die französische Regierung bestimmte Foto- oder Filmaufnahmen von Polizisten unter Strafe stellen will, durch die einzelne Polizisten in die Kritik geraten könnten. Journalistenverbände befürchten eine massive Einschränkung der Pressefreiheit.

Bildergalerie: Ausschreitungen bei Protesten gegen Polizeigewalt in Paris

Ausschreitungen bei Protesten gegen Polizeigewalt in Paris
(Foto: afp) Bild 1/31
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Angefacht wurden die Proteste von zwei neuen Fällen von Polizeigewalt, die in dieser Woche durch Videoaufnahmen bekannt geworden waren und landesweit für Entsetzen gesorgt hatten. Präsident Emmanuel Macron zeigt sich am Freitag "schockiert" über Aufnahmen von Polizisten, die einen schwarzen Musikproduzenten in seinem Pariser Studio zusammenschlugen und rassistisch beleidigten. Er sprach von einer "inakzeptablen Aggression" und nannte die Bilder "beschämend". Zuvor hatte es bereits massive Kritik an der Polizei wegen der gewaltsamen Räumung eines Flüchtlingslagers in Paris gegeben.

Aufgerufen zum "Marsch der Freiheiten" hatte ein Bündnis von Journalistengewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen. Nach Angaben der Organisatoren nahmen insgesamt 500.000 Menschen an den landesweiten Demonstrationen teil, in Paris seien es 200.000 gewesen. Das Innenministerium sprach hingegen von insgesamt 133.000 Demonstranten und 46.000 Teilnehmern in Paris.

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15  Kommentare
15  Kommentare
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dachbodenhexe (5.667 Kommentare)
am 29.11.2020 17:58

Gewalt erzeugt Gegengewalt und sie erwirkt daher niemals eine Lösung.

Es ist das gleich mit Krieg, jemand der Krieg einsetzt um Frieden zu erzwingen wird damit genau so scheitern.

Ich habe keinen anderen Lösungsansatz um die derzeitigen weltweiten aufgestauten Probleme zu lösen, als den daß jeder Mensch selbst Verantwortung für sein Tun übernehmen muß, daß er aufhören muß sich von den Medien lenken zu lassen, aufhören muß sich von der Politik zu belügen lassen um sich mehr um die Hintergründe allen Seins zu widmen.

So nach dem Motto, es ist Krieg und keiner geht hin.

Nur diese Haltung bedarf eines Menschens, der sehr stabil in sich ruht, der sich nicht von den Medien einschüchtern läßt und der sich auch nicht von der Politik in Angst und Panik versetzen läßt.

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 29.11.2020 16:54

Houellebecq hat recht mit seiner Diagnose, dass die Linken dumm sind.

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snooker (4.427 Kommentare)
am 29.11.2020 13:46

Die französische Gesellschaft ist in Teilen krank. Warum? Ich kann es nicht wirklich begründen.
Aber erinnern wir uns: Vor einiger Zeit haben Nacht für Nacht in mehreren Städten Autos und Häuser gebrannt.
Die Polizei konnte es nicht verhindern.
Jahrzehntelange Einwanderungspolitik wirkt. Viele der Zuwanderer konnten nicht Fuß fassen in der Gesellschaft und rebellieren - oft gewalttätig.
Grundrechte fordern und gleichzeitig gewalttätig zu sein, ist ein Widerspruch.
Die Polizei zu beschimpfen und von ihr Schutz zu beanspruchen, derselbe Widerspruch.
Die Franzosen gehen anscheinend gern auf die Straße. Warum, wissen sie vielleicht selbst nicht recht.

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zlachers (7.939 Kommentare)
am 29.11.2020 15:13

Die Menschen leben in anti-sozialen, psychopathischen System Strukturen. Psychopathie ist keine Krankheit - es handelt sich hier um einen Gen-Defekt, der nicht heilbar ist. Im Gehirn hat sich ein wichtiger Teil nicht entwickelt. Es ist wie ein fehlender Arm.

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Nacharbeiter (7.603 Kommentare)
am 29.11.2020 13:41

Es wird der Tag kommen, da die Innen nach mehr Polizeigewalt rufen werden.

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filosof (167 Kommentare)
am 29.11.2020 12:46

Wenn es um Grundrechte und Freiheit geht, verstehen Franzosen keinen Spass. Ein ähnlicher Trend dürfte sich übrigens quer durch Europa ziehen, wie es aussieht. Den Regierungen sei nahegelegt, dass europäische Werte einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert haben. Werden diese Rechte untergraben, überhaupt in Verbindung mit anderen nicht nachvollziehbaren Schritten so kann das Fass schnell überlaufen. Monatelange Einschränkungen mit sehr einseitiger, propagandaartiger Berichterstattung ohne geeigneten Dialog auf Augennähe und die unerfreulichen Eskalationen der vergangenen Zeit haben dazu geführt, dass es zu diesen Umständen gekommen ist. Das neue Gesetz jedenfalls ist brisanter gesellschaftlicher Sprengstoff um weitere Ausschreitungen herbeizuführen was in einer Gewaltspirale enden dürfte. Die Dokumentation von derartigen Vorfällen zu verbieten ist nicht geeignet, eine Beruhigung der angeheizten Lage zu erreichen.

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Schuno (6.605 Kommentare)
am 29.11.2020 10:47

Und bei einem Marsch der Freiheiten muß man alles in Schutt und Asche legen und mit Steinen auf Polizisten werfen?
Ich persönlich verzichte auf solche Freiheiten

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zlachers (7.939 Kommentare)
am 29.11.2020 09:39

Dummheit schützt vor Demonstration nicht!

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( Kommentare)
am 29.11.2020 09:35

👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍👍��👍👍👍👍

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franck (6.819 Kommentare)
am 29.11.2020 00:33

Das entsetzliche Video war in voller Länge online. Ohne diesen Beweis hätte man ihm nicht geglaubt. Wen das bei uns geschieht, dann bin ich auch auf der Straße und vergesse meine Freunde bei der Polizei.

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kpader (11.506 Kommentare)
am 29.11.2020 07:45

Kasperl! Schützt die Polzei vor solchen Chaoten.

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Schuno (6.605 Kommentare)
am 29.11.2020 10:52

Das entsetzliche Video von der "Demonstration"?

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ab1412 (1.341 Kommentare)
am 28.11.2020 22:45

Eine Rassisten-Polizei ist nun mal nicht gut für ein Land. Schlag nach bei Trump....

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( Kommentare)
am 28.11.2020 22:18

Wer schützt die Polizei, vor gewalttätigen Demonstranten. Denke man ueber treibt nur, weil es ein schwarzer gewesen ist. Haette er ohne Widerspruch seine Maske aufgesetzt, waere nichts passiert. Die Polizisten hatten sicher einen Grund, zu ihm nach Hause zu kommen. Übrigens, in einen amerikanischen Film sagt man auch Neger. War ein alter Film mit Katharina hepurn.

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MySigma (2.473 Kommentare)
am 29.11.2020 07:32

Gute Nacht Österreich!

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