In Spanien vermutlich Tausende Tote mehr als bekannt
MADRID. Im von der Corona-Pandemie schwer betroffenen Spanien hat eine zehntägige Staatstrauer für die Todesopfer der Pandemie begonnen.
In Spanien sind vermutlich Tausende Menschen mehr an oder mit Covid-19 gestorben als die offizielle Statistik bisher ausweist. Zwischen dem 1. März und dem 12. Mai seien landesweit insgesamt 43.295 Menschen mehr gestorben als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, schrieb die Zeitung "El Pais" am Mittwoch in einer Auswertung offizieller Sterbedaten.
Die sogenannte Übersterblichkeit habe damit bei 52 Prozent gelegen, in etwa so hoch wie im ebenfalls schwer getroffenen Italien. Im Vergleich hat es in Österreich etwa im April in der Osterwoche gemäß Daten der Statistik Austria um gut 14 Prozent mehr Todesfälle gegeben als im Durchschnitt der vier Jahre davor.
In der Gesamtzahl der Toten in Spanien seien die 27.302 Fälle enthalten, bei denen es einen positiven Test auf das Coronavirus Sars-CoV-2 gegeben habe. Die anderen zusätzlichen 15.993 Toten seien offiziell nicht als Covid-19-Fälle ausgewiesen. Ein großer Teil von ihnen sei aber vermutlich auf die Pandemie zurückzuführen, schrieb die Zeitung weiter.
Mit Abstand am höchsten ist die Übersterblichkeit in den beiden Regionen Spaniens, in denen die Corona-Pandemie am schlimmsten wütete: in Madrid (165 Prozent) und Katalonien (83 Prozent), wobei Barcelona in der Region das Epizentrum der Pandemie war und der Prozentsatz dort ähnlich hoch wie in Madrid sein dürfte.
Die erhöhte Sterblichkeit vor allem älterer Menschen lässt sich sogar an den monatlichen Rentenzahlungen in Spanien ablesen. Zum ersten Mal sanken die Zahlungen im Mai leicht gegenüber denen vom April. Die Zahl der Rentenempfänger ging nach Angaben des Sozialministeriums um 38.508 zurück. Als Grund nannte das Ministerium nicht nur eine langsamere Verwaltung, sondern auch "die Toten infolge des Coronavirus".
Zehntägige Staatstrauer für Corona-Opfer
Die zehntägige Staatstrauer für die Todesopfer der pendemie begann am Mittwoch um zwölf Uhr Mittag mit einer Schweigeminute im ganzen Land. Überall wurden die Landesfahnen auf halbmast gesetzt. Im Madrider Regierungssitz Palacio de la Moncloa stand Ministerpräsident Pedro Sanchez der Zeremonie vor. Es handelt sich um die längste Staatstrauer in Spanien seit dem Ende der Diktatur von Francisco Franco (1939-1975).
Mit mehr als 235.000 Infektionsfällen und über 27.000 Toten ist Spanien eines der von der Pandemie am schwersten betroffenen Länder der Welt. Seit Mitte März gelten im Rahmen eines mehrfach vom Parlament verlängerten Alarmzustandes strenge Ausgangsbeschränkungen und Regelungen, die erst seit kurzer Zeit schrittweise gelockert werden. Sanchez betonte mehrfach, diese Maßnahmen seien dafür verantwortlich, dass die Zahlen seit Wochen immer besser werden.
nun man kann da noc ganz andere makabre Vergleiche anstellen
vgl. dazu
https://www.evangelisch.de/inhalte/90979/23-12-2013/zahl-der-abtreibungen-spanien-zurueckgegangen .... auf 112.000 p.a.