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Weltstrafgericht startet erstes Verfahren zu Verbrechen in Darfur

Von nachrichten.at/apa   24.Mai 2021

Ex-Milizenchef Ali Abd-Al-Rahman sei schuldig für Morde, Vergewaltigungen und Folter, sagte Chefanklägerin Fatou Bensouda am Montag in Den Haag vor dem Internationalen Strafgerichtshof. Dem etwa 70-Jährigen werden schwere Kriegsverbrechen in 31 Fällen zur Last gelegt. Im Vorverfahren muss das Gericht zunächst die Anklage bestätigen. Erst dann kann das Hauptverfahren beginnen. Wann eine Entscheidung fällt, ist noch nicht bekannt.

Gnadenloser Befehlshaber

Abd-Al-Rahman hatte sich im vergangenen Jahr gestellt. Der Anklage zufolge war er einer der bedeutendsten Anführer der Janjaweed-Miliz, die von 2003 bis 2006 für die Ermordung von 300.000 Menschen in der Darfur-Region verantwortlich gemacht werden. Die Anklage beschreibt ihn als "gnadenlosen" Befehlshaber von Tausenden Kämpfern. Er sei für Morde, Folter, Plünderungen, Vergewaltigungen und Zwangsvertreibungen vom August 2003 bis März 2004 verantwortlich. Während des Krieges in Darfur flohen nach UN-Angaben etwa zwei Millionen Menschen vor der Gewalt.

Schwierige Ermittlungen seit 2005

"Dieses Verfahren ist ein wichtiger Schritt zur Gerechtigkeit für die Opfer", sagte Bensouda. Es war ihr letzter Auftritt als Chefanklägerin vor dem Gericht. Bensoudas Amtszeit endet in diesem Juni. Ihr Nachfolger wird der britische Jurist Karim Khan. Bensouda erinnerte an die großen Schwierigkeiten bei den Ermittlungen. Der UN-Sicherheitsrat hatte das Gericht 2005 mit Ermittlungen zu den Verbrechen in Darfur beauftragt. Das Gericht will auch Ex-Präsident Omar al-Baschir den Prozess machen - er wird des Völkermordes beschuldigt. Er ist derzeit in Gewahrsam im Sudan.

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24. April 2024