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Vulkanausbruch auf Kanaren schlägt Tausende Menschen in die Flucht

Von nachrichten.at/apa, 21. September 2021, 10:26 Uhr
Bild 1 von 35
Bildergalerie Vulkanausbruch auf Kanareninsel La Palma
Bild: LUISMI ORTIZ (AFP)

MADRID. Die Lava des Vulkans Cumbre Vieja auf La Palma hat nach Angaben der Regionalregierung viele Häuser auf der spanischen Kanareninsel zerstört.

Die Lava habe etliche Wohnhäuser erfasst, sagte eine Sprecherin der Regionalregierung am Montag. Allein im Dorf El Paso wurden nach Angaben des Bürgermeisters mindestens 20 Häuser zerstört. Der Vulkan war am Sonntag um 15.12 Uhr Ortszeit (16.12 Uhr MESZ) mit heftigen Explosionen zum Leben erwacht. Die Behörden riefen die Alarmstufe rot des Vulkannotfallplanes aus und begannen mit Evakuierungen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez sagte eine geplante USA-Reise ab und traf am Sonntagabend auf La Palma ein. Er sicherte den Betroffenen schnelle und unbürokratische Hilfe zu.

Die Feuerwehr musste immer wieder ausrücken, um Busch- und Waldbrände zu bekämpfen, die durch den Vulkanausbruch und am Rande der Lavaströme aufflammten. Einheiten der Polizei und des Militärs trafen am Montag zur Verstärkung auf der Insel ein. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren. Der Ausbruch sei bisher nicht sehr intensiv. Es wurde jedoch vor der schwarzen Asche aus dem Vulkan und vor eventuell gesundheitsschädlichen Gasen gewarnt. Die Menschen auf der Insel mit 83.000 Einwohnern sollten möglichst ihre Häuser nicht verlassen. Schaulustige wurden aufgefordert, die Gegend zu verlassen, um die Evakuierungen nicht zu behindern. "Die Lava zerstört die Häuser wie Butter", erzählt Celia im spanischen Fernsehsender RTVE. Die Frau in mittleren Jahren betrieb ein kleines Hotel auf der zu Spanien gehörenden Ferieninsel La Palma. Aber seit Sonntag spuckt ein Vulkan im Bereich der Cumbre Vieja Asche und Lava aus - und Celia hat kein Hotel mehr. "Wenn die Lava ein Haus erreicht, ist in Sekunden nichts mehr übrig, nur noch eine schwarze Masse", erzählt die sichtlich erschütterte Frau. Wie etwa 5.000 weitere Menschen in der Region im Süden der kleinen Kanareninsel musste sie vor dem Vulkanausbruch flüchten. Bei 500 von ihnen habe es sich um Touristen gehandelt.

Vulkanausbruch auf Kanareninsel La Palma
Auf der Kanareninsel La Palma ist am Sonntag im Bereich der Cumbre Vieja ein Vulkan ausgebrochen. Um 15.12 Uhr Ortszeit (16.12 Uhr MESZ) begann der Vulkan in der Gemeinde El Paso rotglühende Lava in die Luft zu schleudern. Bild: DESIREE MARTIN (AFP)

Zwei Österreicher unter Betroffenene

Unter den Betroffenen sind auch zwei Österreicher, die nun den Behörden an Ort und Stelle betreut werden, berichtete das Außenministerium der APA. Aus acht verschiedenen Schloten schleudert der Vulkan Asche, Gesteinsbrocken und Lava in die Höhe. Vor allem nachts waren schaurig-schöne Bilder von Feuerfontänen zu sehen, die Hunderte Meter hoch in den Himmel schossen. Der Flugverkehr zu der Insel wurde aber zunächst nicht eingestellt. Für Empörung sorgte am Montag Spaniens Tourismusministerin Maroto, die vorschlug, den Vulkanausbruch zur Touristenattraktion zu machen. Von dem "wunderbaren Naturspektakel", welches La Palma "beschert" worden sei, könnten "zahlreiche Touristen profitieren", sagte die sozialistische Politikerin im Radiosender Canal Sur. Insbesondere konservative Parteien kritisierten den Vorschlag scharf. Maroto sah sich gezwungen, ihre Äußerungen später abzuschwächen und erklärte: "Heute stehen wir an der Seite der Betroffenen, der Opfer".

Die um die 1.000 Grad heiße Lava wälzt sich seit Sonntag wie ein riesiger Lindwurm langsam aber unaufhaltsam bergab in Richtung der Westküste der Insel - 700 Meter pro Stunde. Alles in ihrem Weg verbrennt: Bäume, Buschland, Bananenplantagen, Felder, Straßen, Stromleitungen und bisher auch schon Dutzende Häuser. In dem Ort Los Llanos de Aridane seien etwa 150 Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen worden. Verletzt wurde zunächst niemand - denn die Insel vulkanischen Ursprungs, auf der es zuletzt 1971 einen Ausbruch gab, war vorbereitet. Tausende kleine Erdbeben während der vergangenen Tage waren für die Vulkanologen ein relativ sicherer Hinweis auf das, was kommen würde. Die Menschen wurden aufgefordert, leichtes Fluchtgepäck vorzubereiten, und erhielten Informationen, wo sie sich im Falle einer Evakuierung sammeln sollten. Ältere und Behinderte waren schon kurz vor dem Ausbruch in Sicherheit gebracht worden. Insgesamt 17 bis 20 Millionen Kubikmeter Magma könnten sich unter dem Vulkan gestaut haben, berichtete RTVE unter Berufung auf den Regionalregierungschef der Kanaren, Ángel Víctor Torres.

Vulkanologe Stavros Meletlidis warnte, die Natur sei unberechenbar. "Wir haben nur sehr simple Modelle von den extrem komplizierten Vorgängen unter unseren Füßen", sagte er im Fernsehen. Wie lange der Ausbruch dauern könne? "Wir wissen es nicht. Es gibt Ausbrüche, die nach neun Tagen enden, und welche, die Jahre dauern." La Palma liegt ganz im Nordwesten der Kanaren, einer Inselgruppe im Atlantik vor der Westküste Afrikas. Sie ist 85 Kilometer von der nächstgelegenen größeren und auch bei deutschen Touristen sehr beliebten Insel Teneriffa und 57 Kilometer von La Gomera entfernt. Massentourismus wie auf den bekannteren Kanareninseln Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura und Lanzarote gibt es auf La Palma nichtn..

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11  Kommentare
11  Kommentare
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jamei (25.498 Kommentare)
am 21.09.2021 12:49

Vulkan Cumbre Vieja rülpst - ja darf er den das? Sehr schlecht für das Klima und das bei einer Klima Krise......

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il-capone (10.366 Kommentare)
am 20.09.2021 17:31

Die grössten Träumer bauen in Erosions-Zonen.
Die Ösls können das besonders gut, besonders die Schönwetter-Touristen ...

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Gugelbua (31.890 Kommentare)
am 20.09.2021 14:28

Anwälte sind gefragt, kann man da irgendwem verklagen🤣

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max1 (11.582 Kommentare)
am 20.09.2021 16:08

Klar doch, der Teufel hat zu viel eingeheizt.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 20.09.2021 09:35

In El Paso befindet sich auch das Besucherinfozentrum der Insel San Miguel de la Palma.

Wann wohl der El Teide auf Teneriffa ausbrechen wird?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.09.2021 14:32

ALFDALLI

Wann wohl der El Teide auf Teneriffa ausbrechen wird?

ist der höchste Berg leicht auch gefährdet ?

1968 war ich auf der Schiffsreise von Marseille nach Dakar in Las Palmas .
HERRLICH !

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Gugelbua (31.890 Kommentare)
am 20.09.2021 14:57

Geologen sagen auch eine Umweltkatastrophe von noch nie gewesenen Ausmaß voraus, eine der Kanareninsel droht auseinander zu brechen und der darauffolgende Tsunami verwüstet viel Küsten bis hin zu den USA

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reibungslos (14.455 Kommentare)
am 20.09.2021 15:17

Die Phlegräischen Felder bei Neapel sind ein Supervulkan, der alle paar 10.000 Jahre einmal ausbricht und dabei so um die 500 Kubikkilometer Masse auswirft. Der letzte Ausbruch war vor ca. 15.000 Jahren. Es wird ganz sicher wieder einmal einen Ausbruch geben. Dann werden auch in Österreich die Lebensgrundlagen für Mensch und Tier unter Unmengen an Asche begraben werden. Abgesehen davon wird es für einige Jahre finster und kalt werden.

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jamei (25.498 Kommentare)
am 21.09.2021 12:51

..."Abgesehen davon wird es für einige Jahre finster und kalt werden."...

Ist das nicht eh GUT? - wir haben ja eh zuviel Erwärmung.....

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pepone (60.622 Kommentare)
am 20.09.2021 16:54

GUGELBUA

Das schaue ich mir von Unten oder Oben an, Hölle oder Himmel 😛😉

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Gugelbua (31.890 Kommentare)
am 21.09.2021 10:35

Ja PEPONE🤣 ich auch
drum verstehe ich die Menschheit nicht, daß sie sich das Leben auf Erden schon zur Hölle machen 🥺

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