Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Vorsichtiges Erwachen aus "Lockdown" in Frankreich

Von nachrichten.at/apa, 11. Mai 2020, 16:48 Uhr
bilder_markus
Bild: (REUTERS)

Holpriger Start in die Freiheit: Frankreich hat viele seiner Corona-Beschränkungen nach zwei Monaten nur mit Schwierigkeiten beendet.

Im Pariser Früh-Berufsverkehr herrschte dichtes Gedränge auf zahlreichen Bahngleisen und in Vorstadtzügen, wie Bilder und Videos zeigten. Auch das Gesetz zur Verlängerung des Ausnahmezustands im Gesundheitsbereich konnte nicht rechtzeitig verabschiedet werden.

Einige Lockerungs-Regelungen traten zunächst nicht in Kraft. Gleichzeitig öffneten die Geschäfte wieder, der Schulbetrieb beginnt für einige Jahrgänge und die Deutsche Bahn nahm den grenzüberschreitenden Zugverkehr nach Frankreich wieder auf.

Nach 55 Tagen durften die Menschen in Frankreich nun erstmals wieder ohne Passierschein auf die Straße. Vorbei die Zeit, in der sie nur mit triftigem Grund das Haus verlassen durften; oder Spazierengehen nur im Umkreis von einem Kilometer erlaubt war. Frankreich ist mit mehr als 26.000 Toten eines der am stärksten von der Coronakrise betroffenen Länder. In einer TV-Ansprache verhängte Präsident Emmanuel Macron am 16. März eine zweiwöchige Ausgangssperre - diese wurde mehrfach verlängert. "Wir sind im Krieg", hatte Macron erklärt.

Pünktlich zum Start der Corona-Lockerungen wurden die Menschen in weiten Teilen des Landes von Wind und Regen begrüßt. Sorgen hatte den Verantwortlichen zuvor besonders der Nahverkehr in der Hauptstadt bereitet. Rund eine Million Sticker wurden aufgeklebt - sie zeigen etwa an, welche Sitze frei bleiben sollen. Zu Stoßzeiten sollen künftig vorrangig Fahrgäste mit einer Bescheinigung des Arbeitgebers die Züge benutzen dürfen. Es fahren nur 75 Prozent der Metros, 60 Stationen sind geschlossen.

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen kam es dann am Montag zu dichtem Gedränge. Der Fernsehsender BFMTV zeigte Szenen eines voll besetzten Wagens auf einer Metrolinie, nachdem der erste Zug des Tages wegen einer technischen Panne Verspätung hatte. Auch in den Vorstadtzügen standen die Menschen teils dicht an dicht, wie Fotos zeigten. Kritik ließ nicht lange auf sich warten: "Es ist eine Schande", monierte die Rechtspopulistin Marine Le Pen. Im Laufe des Morgens beruhigte sich die Lage allerdings wieder.

Vom Ostbahnhof fuhr zu Mittag auch wieder ein ICE nach Deutschland. Auf der Strecke von Frankfurt über Saarbrücken bis nach Paris verkehrt nun wieder täglich ein ICE-Zugpaar. An den Einreisebeschränkungen nach Frankreich hat sich mit den Lockerungen allerdings kaum etwas geändert - sie sind bis zum 15. Juni verlängert worden. Wer von Frankreich mit dem Zug nach Deutschland fährt, wird laut Bundespolizei je nach Strecke in Saarbrücken oder Kehl kontrolliert.

Sicherheitspersonal kontrollierte die Maskenpflicht, die ab nun in öffentlichen Verkehrsmitteln gilt. Die meisten Menschen trugen eine Schutzmaske. Wer ohne unterwegs war, wurde sofort angesprochen und freundlich aber bestimmt zurechtgewiesen. Generell sind es kleine Schritte in Richtung Freiheit. Die Bewegungsfreiheit der Menschen bleibt weiter eingeschränkt. "Es ist nicht das Ende, es ist nur eine Etappe", sagte Blandine, eine Frau am Ostbahnhof, zu den Lockerungen. Sie werde auch weiter von zu Hause aus arbeiten.

Einen Schlag vor den Bug versetzte der Verfassungsrat den Plänen der Regierung. Das Gesetz zur Verlängerung des Gesundheits-Ausnahmezustands bis 10. Juli trat nicht rechtzeitig in Kraft. Damit soll der Fahrplan der Regierung zur Lockerung rechtlich abgesichert werden. Außerdem kann die Regierung Beschlüsse per Dekret umsetzen. Am Montag war die Prüfung jedoch noch nicht beendet. Die Regierung setzte daher einen Großteil der Regelungen per Dekret um.

Zwei besonders kritische Regelungen wurden aber vorbehaltlich der Zustimmung des Verfassungsrates nach hinten verschoben - nämlich, dass Menschen in Frankreich für Reisen von mehr als 100 Kilometern Entfernung eine Bescheinigung brauchen. Außerdem betroffen ist die Regelung zur Pariser Metro zu Stoßzeiten.

Auch das schwer von der Coronakrise getroffene Elsass an der Grenze zu Deutschland erwachte ganz zaghaft aus dem "Lockdown". Bahnhöfe waren menschenleer. Die Läden im historischen Zentrum hatten am Vormittag zum Großteil noch nicht geöffnet.

mehr aus Weltspiegel

Von Schiff gesprungen: Hündin Famke 12 Tage später auf deutscher Insel gefunden

Brückeneinsturz in den USA: Taucher bergen 2 Leichen

Moskau-Anschlag: Verdächtige sollen unter Drogen gestanden haben

Achtjährige in US-Hotelpool in Rohr gesaugt und getötet

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen