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"Als ob eine Atombombe abgeworfen wurde" - Feuer in Los Angeles wüten weiter

Von nachrichten.at/apa, 10. Jänner 2025, 05:56 Uhr
Feuer Los Angeles
Mehrere verheerende Großbrände erfassten Los Angeles seit Dienstag. Viele Menschen verloren ihr Zuhause. Bild: (APA/AFP/ZOE MEYERS)

LOS ANGELES. Die gewaltige Feuerkatastrophe im Großraum Los Angeles hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und wütet unverdrossen weiter. Die Zahl der Toten stieg auf mindestens zehn.

Etwa 10.000 Gebäude sind Medienberichten zufolge den verheerenden Bränden bereits zum Opfer gefallen. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Feuer als die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens.  Die Zahl der Toten ist laut der gerichtsmedizinischen Behörde auf mindestens zehn gestiegen. Die Opfer müssten noch identifiziert werden, hieß es am Donnerstagabend (Ortszeit).

Es sehe aus, als ob "eine Atombombe in diesen Gebieten abgeworfen wurde", sagte der Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna, zur Lage in den betroffenen Regionen. Die Brände sind weiter außer Kontrolle. Nach Angaben von Feuerwehr-Chefin Kristin Crowley verbrannten allein im Viertel Pacific Palisades seit Dienstag mehr als 5.300 Häuser. Beim Eaton Fire nahe Pasadena wurden hingegen bisher etwa 4.000 bis 5.000 Gebäude zerstört oder beschädigt, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser und Gewerbeobjekte, wie Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, bestätigte.

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Neues Feuer breitet sich aus

Während zwei der großen Feuer am Donnerstag eingedämmt werden konnten, brach gleichzeitig ein neues aus, das Kenneth Fire im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura. Es bewege sich gefährlich schnell auf Wohnhäuser in der hügeligen Region zu, teilte die Feuerwehr mit. Auf Videos war eine heftige Rauchentwicklung zu sehen. 900 zusätzliche Feuerwehrleute sollten dorthin entsandt werden, berichteten US-Medien unter Berufung auf Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom.

Das größte der derzeit fünf wütenden Feuer im Großraum Los Angeles - "Palisades Fire" genannt - brenne aktuell auf einer Fläche von rund 8.000 Hektar, teilte die Feuerwehr weiter mit. Das "Eaton Fire" wuchs unterdessen auf mehr als 5.500 Hektar an. "Das "Eaton-Fire" ist weiterhin zu null Prozent eingedämmt", betonte Feuerwehr-Chef Marrone.

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Feuerinferno: Waldbrände erschüttern Los Angeles
(Foto: JOSH EDELSON (AFP)) Bild 1/86
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Biden spricht vom "verheerendsten Brand in Geschichte Kaliforniens"

US-Präsident Joe Biden hat die Brände in Los Angeles als die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens bezeichnet und weitere Hilfen des Bundes zugesagt. "Dies ist der größte und verheerendste Brand in der Geschichte Kaliforniens", sagte Biden am Donnerstag bei einer Sondersitzung hochrangiger Regierungsvertreter im Weißen Haus. Der scheidende Präsident hatte zuvor seine für Donnerstag geplante Reise nach Italien abgesagt. Er wolle sich auf die "Leitung der vollumfänglichen Reaktion der Bundesbehörden" konzentrieren. In Italien war unter anderem eine Audienz bei Papst Franziskus geplant. Es wäre voraussichtlich Bidens letzte Auslandsreise als US-Präsident gewesen. Am 20. Jänner übergibt der 82-Jährige die Amtsgeschäfte an den Republikaner Donald Trump.

20 Festnahmen wegen Plünderungen

Die Feuerkatastrophe rief Behörden zufolge auch Kriminelle auf den Plan. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles. "Wir werden nicht zulassen, dass dies weiterhin geschieht", erklärte sie vor Journalisten. Barger nannte die Plünderer "Opportunisten" und fügte hinzu: "Ich werde nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass eine bereits traumatische Erfahrung noch schlimmer wird."

Polizei erwägt Ausgangssperren

Der Alltag in der Region steht weitgehend still. Schulen bleiben auch heute geschlossen, den Behörden zufolge vor allem wegen der schlechten Luftqualität. Die Situation hat auch Auswirkungen auf die Spielpläne der Sportligen, wie die Football-Liga NFL: Das für Montag geplante Playoff-Spiel der Los Angeles Rams gegen die Minnesota Vikings wurde nach Arizona verlegt, wie die NFL bekanntgab. Sie begründete den Schritt mit der Sorge um die Luftqualität in Los Angeles und der ohnehin schon großen Belastung für Polizei und Feuerwehr. Dichter Rauch liegt über der Stadt, viele Menschen tragen Masken, um sich vor den schädlichen Partikeln zu schützen.

Viele Prominente von Feuersbrunst betroffen

Auch viele Hollywood-Promis leiden unter den Großbränden. Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz (35) zeigte in einer Instagram-Story, wie er wegen der Brände sein Haus verlassen musste. In dem Post sind seine gepackten Luxuskoffer zu sehen, darunter ein Notfallset des Roten Kreuzes und zwei Walkie-Talkies.

Realitystar Paris Hilton musste eigenen Angaben zufolge im Fernsehen mit ansehen, wie ihr Haus den verheerenden Großbränden bei Los Angeles zum Opfer fiel. "Ich bin untröstlich, habe keine Worte", schreibt die 43-Jährige auf der Plattform X. "Ich sitze mit meiner Familie, schaue die Nachrichten und sehe, wie unser Haus in Malibu live im Fernsehen bis auf die Grundmauern abbrennt." Dazu teilte sie ein per Hand aufgenommenes Video von einem Nachrichtenbeitrag, der eine niedergebrannte Gegend zeigt.

Oscar-Nominierungen verschoben

Die Großfeuer im Raum Los Angeles wirken sich auch auf die Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen aus. Am 17. Jänner wollte die Filmakademie die Anwärter für Hollywoods höchsten Preis verkünden. Dies werde aufgrund der Brände zwei Tage später stattfinden, teilte Geschäftsführer Bill Kramer in einem Brief an die rund 10.000 Mitglieder mit, wie US-Medien berichteten. Das gibt den Filmschaffenden mehr Zeit, über die Kandidaten abzustimmen. Kramer drückte den von den Bränden Betroffenen sein Mitgefühl aus. "So viele unserer Mitglieder und Branchenkollegen leben und arbeiten im Raum Los Angeles, und wir denken an euch", zitierte die "Los Angeles Times" aus dem Brief. Die 97. Verleihung der Oscars ist für den 2. März geplant.

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