USA: Schwere Ausschreitungen nach Mord an Schwarzem
MINNEAPOLIS (MINNESOTA). Nach dem Tod eines Afroamerikaners nach einem brutalen Polizeieinsatz ist es in Minneapolis zu schweren Ausschreitungen gekommen.
Demonstranten drangen in der Nacht auf Freitag (Ortszeit) in eine Polizeistation ein und legten schließlich Feuer. Die Station sei zuvor evakuiert worden, berichtete der Sender CBS Minnesota unter Berufung auf eine Polizeimitteilung. "Demonstranten sind gewaltsam in das Gebäude eingedrungen und haben mehrere Brände entzündet", zitierte der Sender weiter aus der Mitteilung. Nach einem friedlichen Protestzug am Nachmittag hatten sich am Abend tausende Demonstranten vor der Polizeiwache versammelt. Demonstranten plünderten auch mehrere Geschäfte und legten noch andere Feuer, die Polizei setzte Tränengas ein.
Auch auch in Denver kam es Medienberichten zufolge zu Protesten und in der Nachbarstadt St. Paul kam es bei Protesten zu Plünderungen und Brandstiftungen. Örtliche Medien berichteten dort über Schüsse. Laut Polizei wurden zunächst keine Verletzten gemeldet.
Bereits an den beiden Vorabenden hatten in Minneapolis tausende Demonstranten gegen Polizeigewalt und Rassismus protestiert. Auch in anderen Städten gab es Proteste, am Donnerstag unter anderem in New York, Denver, Colorado und Phoenix.
Der Bericht der ZIB um 9.00 Uhr zu den Unruhen:
Erschütterndes Video zeigt Mord an Floyd
Auslöser für die Wut und Empörung der Demonstranten war ein rund zehn Minuten langes Video vom Tod an George Floyd (46), das sich wie ein Lauffeuer in Sozialen Medien verbreitete: Ein weißer Polizist drückte sein Knie etwa fünf Minuten lang an den Hals des unbewaffneten Afroamerikaners, der wiederholt um Hilfe flehte, bevor er regungslos liegen blieb. Wiederholt sagte der Mann: "Ich kann nicht atmen." Kurz danach wurde in einem nahen Krankenhaus sein Tod festgestellt.
Der 46-jährige Restaurant-Mitarbeiter war nur wegen eines kleinen mutmaßlichen Delikts festgenommen worden: Er soll einen gefälschten 20-Dollar-Schein für einen Einkauf benutzt haben.
Vor dem Polizeigebäude in Minneapolis riefen Dutzende Demonstranten "Keine Gerechtigkeit - kein Frieden" ("No Justice, No Peace"), wie die "Washington Post" berichtete. Nach dem Tod des Afroamerikaners war es in Minneapolis bereits zuvor zu schweren Ausschreitungen gekommen. Der Gouverneur des US-Staates Minnesota, Tim Walz, hatte daraufhin die Nationalgarde mobilisiert.
Polizisten bisher nicht festgenommen
Die insgesamt vier involvierten Polizisten wurden entlassen, aber bisher weder festgenommen noch angeklagt. In der Vergangenheit kam es in den USA bereits häufig zu Gewalttaten an Afroamerikanern durch weiße Polizisten mit anschließenden Protesten und Ausschreitungen.
Trump drohte mit Konsequenzen, Twitter blockiert Tweet
US-Präsident Donald Trump drohte nach den Ausschreitungen mit Folgen: "Habe gerade mit Gouverneur Tim Walz gesprochen und ihm gesagt, dass das Militär ganz an seiner Seite steht. Wenn es Schwierigkeiten gibt, werden wir die Kontrolle übernehmen, aber wenn die Plünderungen beginnen, beginnt das Schießen", twitterte Trump in der Nacht auf Freitag (Ortszeit). Twitter blendete diesen Kommentar aus, da er "gewaltverherrlichend" sei. Zudem kritisierte Trump den demokratischen Bürgermeister von Minneapolis, Jacob Frey, als "sehr schwach" und nannte ihn einen "radikalen Linken".
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Sogar bei uns in Österreich ist Ähnliches passiert!
Ist schon einige Jahre her.
https://www.vienna.at/wague-prozess-notarzt-und-sanitater-entlastet/2556046
Auch bei uns ist so etwas nicht ausgeschlossen!
Aufwachen!
Das war Mord, lebenslang für alle 3 Polizisten.