"Tsunami" an Schwerkranken in Großbritannien
LONDON. Großbritanniens staatlicher Gesundheitsdienst NHS beklagt eine Überlastung der Londoner Krankenhäuser wegen der Coronavirus-Pandemie. Die Kliniken seien mit einem "ständigen Tsunami" schwer erkrankter Corona-Patienten konfrontiert, sagen Gesundheitsexperten.
Nachdem die Krankenhäuser in den vergangenen Wochen ihre Kapazitäten für die intensivmedizinische Behandlung von Patienten "massiv" ausgebaut hätten, gebe es nun eine "Explosion" der Zahl schwerkranker Patienten. Die Lage werde zusätzlich dadurch verschärft, dass viele Krankenhausmitarbeiter derzeit selbst krank seien und deshalb fehlten. Der Krankenstand beim Klinikpersonal liege bei "30, 40 und an manchen Orten sogar 50 Prozent", sagte der hochrangige NHS-Vertreter Chris Hopson. Dieses Ausmaß sei "beispiellos".
Nach Angaben vom Mittwoch wurden im Vereinigten Königreich bisher 9.529 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus nachgewiesen, 463 Infizierte starben. Vorige Woche kündigte die Regierung die Einrichtung eines provisorischen Krankenhauses mit 4.000 Betten in einem Londoner Konferenzzentrum an.
Das britische Parlament verabschiedete am Mittwoch ein Notstandsgesetz zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie. Es gibt den Gesundheitsbehörden, der Polizei sowie dem Grenzschutz zusätzliche Vollmachten, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen.
Am Montagabend war in Großbritannien eine dreiwöchige Ausgangssperre in Kraft getreten. Die Menschen dürfen nur noch zum Einkaufen, zum Arbeiten, für Arzttermine und sportliche Aktivitäten außer Haus. Auch Versammlungen von mehr als zwei Menschen sind vorerst verboten. Viele Geschäfte wurden geschlossen.
Premierminister Boris Johnson war zuvor wegen seines lange zögerlichen Umgangs mit der Krise heftig kritisiert worden. Erst seit Montag sind die britischen Schulen geschlossen. Restaurants, Cafes, Bars, Clubs, Theater und Freizeiteinrichtungen sind seit Freitagabend nicht mehr geöffnet.
Weit über eine halbe Million Briten haben sich indes als freiwillige Helfer des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS im Kampf gegen die Corona-Pandemie gemeldet. Es sei "fantastisch", dass bereits 560.000 Menschen ihre Unterstützung angeboten hätten, twitterte Gesundheitsminister Matt Hancock am Donnerstag.
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Der Brexit war eine weise Entscheidung.
Das virus scheint auch die “krankheit“ der populisten zu sein.
Johnson, trump, bolsonaro, duterte - sie alle haben anfangs verharmlost, jetzt holt es sie ein...
Man setzte ja lang auf die Herdenimmunität! Zum Schutz der Wirtschaft, weil die ist in GB ja wichtiger. Aber dann bekam der Borris doch Angst die Bevölkerung können ihm das Übel nehmen.
Bravo Boris !
Der Boris wirds schon schupfen.
Der Wunderwuzzi ist genau das, was die Briten jetzt brauchen.
Ev. kann er sich vom Trumpel was abschauen, wie man sein Volk zwangsbeglückt ...
Und sie werden jeden Tag mehr...
Verglichen mit uns sind die Brexitler 2Wochen hinten. ..
Das wird sich bitter rächen...