Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Taliban lösten Frauen-Protest in Kabul mit Luftschüssen auf

Von nachrichten.at/apa, 13. August 2022, 11:49 Uhr
Bild: WAKIL KOHSAR (APA/AFP/WAKIL KOHSAR)

KABUL. Kurz vor dem Jahrestag der Machtübernahme der Taliban in Kabul haben Kämpfer der radikalislamistischen Organisation eine Demonstration von Frauen für mehr Rechte gewaltsam aufgelöst.

Die Kämpfer schossen am Samstag in die Luft, um die rund 40 Demonstrantinnen zu vertreiben, die vor dem Bildungsministerium in der afghanischen Hauptstadt "Brot, Arbeit und Freiheit" skandierten, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Einige Frauen, die in nahe gelegene Geschäfte flüchteten, wurden von den Taliban gejagt und mit Gewehrkolben geschlagen. Auch Journalisten, die über die erste Frauen-Demonstration seit Monaten berichten wollten, wurden nach Angaben des AFP-Reporters geschlagen.

Die Demonstrantinnen forderten das Recht auf Arbeit und politische Teilnahme. Sie trugen ein Transparent mit der Aufschrift "Der 15. August ist ein schwarzer Tag" - am Montag jährt sich die Machtübernahme durch die Taliban zum ersten Mal.

Bildergalerie: Taliban lösten Frauen-Protest in Kabul mit Luftschüssen auf

Taliban lösten Frauen-Protest in Kabul mit Luftschüssen auf
(Foto: WAKIL KOHSAR (AFP)) Bild 1/10
Galerie ansehen

Die Taliban hatten damals zwar eine gemäßigtere Form der islamistischen Herrschaft versprochen als jene, die sie zwischen 1996 und 2001 in Afghanistan praktiziert hatten. Doch wurden in den vergangenen zwölf Monaten unter anderem die Frauenrechte wieder massiv beschnitten.

Zehntausende Mädchen wurden von weiterführenden Schulen ausgeschlossen. Frauen dürfen auch nicht mehr in Regierungsämtern arbeiten. In den Parks der Hauptstadt wurden getrennte Besuchstage für Männer und Frauen eingeführt. Im Mai ordnete Taliban-Chef Hibatullah Akhundzada zudem an, dass sich Frauen in der Öffentlichkeit vollständig verhüllen müssen.

Die SPÖ-Nationalratsabgeordnete und -Entwicklungssprecherin Petra Bayr zog am Samstag in einer Aussendung Bilanz über ein Jahr Taliban-Herrschaft. Besonders für Frauen sei die Situation in Afghanistan "unerträglich". "Grundlegende Menschenrechte wie das Recht auf bezahlte Arbeit und Bildung, sich frei bewegen zu können, sich kleiden zu können wie man will, Meinungs-, Versammlungs- und Bewegungsfreiheit sind für die Frauen in Afghanistan absolute Illusion und unerreichbar", schrieb Bayr. Das Tragen der Burka werde von Sittenwächtern ohne Ausnahme mit aller Härte durchgesetzt. Das Ministerium für Frauenangelegenheiten sei durch das Ministerium für die Verbreitung von Tugend und die Verhinderung von Lastern ersetzt worden.

mehr aus Weltspiegel

Riesige Fangnetze fischten 10.000 Tonnen Plastikmüll aus Gewässern

Zahnarzt bohrte in der Türkei Schraube in Gehirn von Patient

Venedig verlangt als erste Stadt der Welt Eintrittsgeld von Tagestouristen

Alarmierender Klimabericht: Georg Kaser warnt vor "Kontrollverlust"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
giwleH (11 Kommentare)
am 14.08.2022 10:38

Wer sich einem Agressor kampflos ergibt, muss mit solchen Konsequenzen rechnen.
Besonders traurig ist, dass besonders die afghanischen Frauen für die Passivität der afghanischen Männer den Preis bezahlen müssen.
In der Ukraine müssten es alle büßen, nicht nur die Frauen.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen