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Sri Lanka: 100 Todesopfer weniger als angenommen

Von nachrichten.at/apa   25.April 2019

Das teilten die Behörden am Donnerstag mit. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums waren nach den Explosionen am Ostersonntag mehrere schwer verstümmelte Leichen doppelt gezählt worden.

Binnen kurzer Zeit erschütterten am Morgen des Ostersonntags mächtige Explosionen drei Fünf-Sterne-Hotels sowie drei christliche Kirchen in Colombo, im nahe gelegenen Küstenort Negombo und in der Ostküstenstadt Batticaloa. Gegen 8.30 Uhr wurde das Hotel Cinnamon Grand getroffen, nach Angaben eines Mitarbeiters sprengte sich der Attentäter am Frühstücksbuffet im Hotelrestaurant in die Luft. Kurz darauf folgten Anschläge auf das Shangri-La und das Kingsbury, beide ebenfalls Luxushotels. Weitere Ziele waren Colombos historische Kirche St. Antonius, die Kirche St. Sebastian im Fischer- und Badeort Negombo sowie die Zionskirche in Batticaloa. Die Kirchen waren zu dem Zeitpunkt voll besetzt mit katholischen Gläubigen, die die Ostermesse feierten. Alle sechs Anschläge wurden von Selbstmordattentätern verübt. Stunden später erschütterten Explosionen in Vororten von Colombo zwei Gebäude, die von Polizisten gerade durchsucht wurden. Bei einer der Detonationen wurden drei Polizisten getötet. Am Abend wurde in der Nähe des Flughafens eine Rohrbombe entdeckt und entschärft.

Muslime fliehen aus Angst vor Rache

In Negombo im Westen des Landes, wo am Ostersonntag mehr als hundert Christen in einer Kirche getötet worden waren, mussten zahlreiche Muslime ihre Unterkünfte räumen, weil die Eigentümer Vergeltungsaktionen auf ihren Grundstücken fürchteten, sagte Ruki Fernando von der Menschenrechtsgruppe Inform am Donnerstag.

Einige Muslime seien auch aus eigenem Antrieb geflohen, nachdem Unbekannte in der Stadt in ihre Häuser eingedrungen seien und sie geschlagen hätten. In einer Moschee der Stadt suchten demnach vermutlich bis zu 700 Muslime Zuflucht. Rund 120 weitere hätten Schutz in einer Polizeistation gefunden. Mehrere hundert weitere Muslime seien in einer Moschee im rund 25 Kilometer entfernten Pasyala untergekommen.

Die Beziehungen zwischen den Ahmadis und Einheimischen in Sri Lanka galten bereits seit Längerem als angespannt. In Negombo wurde den Flüchtlingen beispielsweise vorgeworfen, die Mietpreise in die Höhe zu treiben. Menschenrechtsgruppen werfen der Regierung vor, zu wenig zum Schutz der Flüchtlinge zu tun.

Rund zehn Prozent der insgesamt 21 Millionen Einwohner Sri Lankas sind Muslime. Der Buddhismus ist in dem Inselstaat die am weitesten verbreitete Religion

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