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Mehr als 120 Tote nach IS-Angriff auf Gefängnis in Syrien

Von nachrichten.at/apa, 23. Jänner 2022, 10:46 Uhr
Bei dem Angriff auf das Gefängnis wollte der IS inhaftierte Anhänger befreien. Bild: (AFP)

DAMASKUS. Bei Gefechten nach einem Angriff der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) auf ein Gefängnis im Norden Syriens sind mindestens 120 Menschen getötet worden.

Mindestens 77 IS-Mitglieder und 39 kurdische Sicherheitskräfte seien seit Donnerstag getötet worden, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag mit. Unter den Toten seien auch sieben Zivilisten. Die Kämpfe zwischen dem IS und den Sicherheitskräften dauerten den vierten Tag in Folge an.

Mehr als 100 IS-Kämpfer griffen an

Mehr als 100 IS-Kämpfer hatten am Donnerstag den Angriff auf ein von Kurden verwaltetes Gefängnis in der nordostsyrischen Stadt Al-Hasaka gestartet, um Häftlinge zu befreien. In der Haftanstalt saßen bisher nach Angaben der Beobachtungsstelle rund 3.500 mutmaßliche IS-Kämpfer, darunter auch führende Köpfe der Miliz.

IS konnte Mitglieder befreien und Waffen erbeuten

Die IS-Miliz konnte nach Angaben der Beobachtungsstelle mehrere ihrer Mitglieder befreien und Waffen aus dem Gefängnis erbeuten. Wie vielen Insassen die Flucht gelang, war unklar. Mehr als 100 IS-Häftlinge wurden den Angaben zufolge nach dem Ausbruch wieder gefasst.

Die Dschihadistenmiliz erklärte über ihr Propaganda-Sprachrohr Amak, sie habe "Hunderte" IS-Kämpfer befreit. In einem von Amak am Samstag veröffentlichten Video waren mehrere Männer, zum Teil in Militäruniform, zu sehen, die angeblich vom IS während des Angriffs auf das Gefängnis entführt wurden.

Die Authentizität der Aufnahmen ließ sich von unabhängiger Seite nicht überprüfen. Das kurdisch dominierte Militärbündnis Demokratische Kräfte Syriens (SDF) erklärte, es handle sich bei den Entführten um "Küchenpersonal" des Gefängnisses.

Kurdische Kräfte starteten Gegenangriff

In der Nacht auf Sonntag kam es laut der Beobachtungsstelle erneut zu "heftigen Gefechten". Die kurdischen Sicherheitskräfte versuchten mit Unterstützung der US-geführten Anti-IS-Koalition, die Kontrolle über das Gefängnis zurückzuerlangen und IS-Kämpfer in der Umgebung der Haftanstalt "auszuschalten".

Die US-Regierung verurteilte den IS-Angriff. Seit über einem Jahr versuche die Miliz, inhaftierte IS-Kämpfer zu befreien, erklärte Ned Price, Sprecher des Außenministeriums. Die SDF und die Militärkoalition hätten "zahlreiche Angriffe vereitelt" und "die Schwere" der jüngsten Attacke begrenzt.

Die Kämpfe rund um die Haftanstalt trieben viele Zivilisten in die Flucht. "Tausende haben ihre Häuser nahe dem Gefängnis verlassen und sind in nahe gelegene Gebiete zu ihren Verwandten geflüchtet", berichtete ein Vertreter der Verwaltung der halbautonomen Kurdenregion am Samstag.

Größter Angriff seit Zerschlagung des "Kalifats"

Laut der Beobachtungsstelle war es der größte Angriff dieser Art seit der Zerschlagung des "Kalifats" des IS 2019. Damals war der IS in Syrien und im Irak militärisch weitgehend besiegt worden. Seitdem verübte er regelmäßig Angriffe auf überwiegend militärische Einrichtungen oder die Ölindustrie. Der Angriff auf das Gefängnis von Hasaka könnte für eine neue Etappe im Wiedererstarken der Miliz stehen.

Ziel des Angriffs sei es gewesen, die eigenen Reihen zu verstärken, sagte der Experte Nicholas Heras vom Newlines Institute in Washington. Der IS wolle mehr sein als "das terroristische und kriminelle Netzwerk, zu dem er sich entwickelt hat".

Rund 12.000 IS-Anhänger in kurdischen Gefängnissen 

In von den kurdischen Sicherheitskräften kontrollierten Gefängnissen im Norden Syriens werden rund 12.000 IS-Anhänger festgehalten. Sie stammen nach kurdischen Angaben aus mehr als 50 Ländern.

Die kurdischen Behörden warnen bereits seit langem, dass sie nicht über die nötigen Kapazitäten verfügen, um die tausenden IS-Kämpfer langfristig festzuhalten, geschweige denn vor Gericht zu stellen. Sie verlangen von den Heimatländern die Rücknahme ihrer jeweiligen Staatsbürger. Viele Länder haben sich dieser Forderung aus Angst vor islamistischen Anschlägen im eigenen Land in den vergangenen Jahren widersetzt.

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