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Schneesturm führte zu Verkehrschaos in Deutschland

Von nachrichten.at/apa   07.Februar 2021

Dutzende festhängende Lastwagen, eine Befreiungsaktion aus einer Schwebebahn und große Probleme im Bahnverkehr: Ein heftiger Schneesturm hat in Teilen Deutschlands zu Verkehrschaos geführt. Es fielen mancherorts mehr als 30 Zentimeter Schnee, dazu kamen meterhohe Verwehungen. Polizei und Feuerwehr fuhren zahllose Einsätze. Bei der Bahn kam es im Regional- und Fernverkehr zu großen Einschränkungen. Auch Fußballspiele wurden abgesagt.

Der heftige Wintereinbruch brachte die Räumdienste etwa in Nordrhein-Westfalen an ihre Grenzen. Die Polizei musste spiegelglatte Autobahnen sperren, es gab Hunderte Unfälle, bei der Bahn fielen Züge wegen vereister Oberleitungen aus. Busse standen vielerorts still. Autos blieben in tiefen Schneewehen stecken.

Deutschland versinkt im Schnee

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Bild 1/44 Bildergalerie: Deutschland versinkt im Schnee

Bundesliga: Fußballplatz nicht bespielbar

Das für den Abend geplante Spiel der Fußball-Bundesliga zwischen Arminia Bielefeld und Werder Bremen wurde abgesagt. Der Platz sei nicht bespielbar, hieß es von der Deutschen Fußball Liga. Auch die Zweitliga-Partie Paderborn gegen Heidenheim wurde nicht gespielt.

In Wuppertal befreiten Einsatzkräfte sechs Menschen aus einer Schwebebahn. Die Bahn konnte nach Angaben der Feuerwehr durch das eisige Wetter nicht mehr fahren und blieb stehen. Die Fahrgäste wurden mit Drehleitern aus luftiger Höhe befreit und blieben unverletzt. Wegen der großen Schneemassen stürzte außerdem in Hagen ein Zirkuszelt ein. 13 Tiere wurden gerettet.

Der Lastwagenverkehr kam in Osthessen schon in der Nacht auf Sonntag zeitweise zum Erliegen. Mehr als 55 Sattelzüge konnten dort aufgrund der glatten Fahrbahn und ihres Gewichts die Steigungen nicht überwinden.

"Keine Entspannung der Lage"

Die Einschränkungen im Bahnverkehr waren teils massiv: Zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen sowie zwischen Hamburg und Hannover etwa verkehrten keine Züge. Zwischen Hamburg und Berlin komme es zu Einschränkungen, teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Internetseite mit. Der Bahnverkehr wird auch am Montag deutlich eingeschränkt sein.

Am Sonntagnachmittag erklärte die Bahn, die verschärfte Wetterlage verursache derzeit im Bahnknoten Erfurt weitere Einschränkungen im Fernverkehr. Es fuhren demnach keine Züge von Frankfurt/Main und Kassel in Richtung Osten. Auf der Verbindung Halle/Leipzig/Magdeburg komme es weiter zu Ausfällen der Fernverkehrslinien. "In Niedersachsen, Bremen und insbesondere im Großraum Hannover gibt es keine Entspannung der Lage", hieß es weiter. Für gestrandete Reisende stellte die Bahn sogenannte Aufenthaltszüge auf - zum Aufwärmen.

Der deutsche Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) riet den vom Schneechaos betroffenen Menschen in Deutschland, am Wochenbeginn besser zu Hause zu bleiben. Man könne nicht garantieren, im Laufe des Montags den Bahnverkehr wieder zum Laufen zu bekommen, sagte Scheuer nach einer Lagebesprechung am Sonntag bei "Bild live". Der Wind mache "megamäßig" Probleme, vor allem mit Schneeverwehungen. Betroffen seien auch die Autobahnen und die Bahn. Das heiße: in Absprache mit dem Arbeitgeber "lieber zu Hause bleiben", so der Minister.

Schneeballschlacht mit Polizei in Amsterdam

Durch den für sie relativ ungewohnten Schnee sind einige Amsterdamer offenbar aus dem Häuschen: Am frühen Sonntag lieferten sich Spaziergänger mit der Polizei mitten in Amsterdam vor dem Palast eine Schneeballschlacht. Umstehende filmten die ungewöhnliche und eigentlich verbotene Szene. Denn sowohl die Bürger als auch die Polizisten verstießen damit gegen die Corona-Regeln für Winterwetter.

Regierung erließ eigene Corona-Regeln für Schnee

Die niederländische Regierung hatte erst am Samstag neue Schnee-Regeln erlassen. Danach sind Schneeballschlachten nur mit dem eigenen Haushalt erlaubt. Und da auch die 1,5 Meter-Regel weiterhin gilt, ist Einseifen grundsätzlich nicht möglich. Einige Amsterdamer schnallten sich auch die Ski an und glitten auf den Straßen durch die Stadt. Wegen der Corona-Krise sind Reisen ins Ausland untersagt.

Tief "Tristan" und Hoch "Gisela"

Tief "Tristan" über Mitteleuropa und dem zentralen Mittelmeer bringt im Zusammenspiel mit Hoch "Gisela" über Skandinavien weitere eisige Luft. "Nach dem schnee- und windreichen Wochenende kommt nun aus Osten die große Kälte auf uns zu", sagte Meteorologe Simon Trippler vom DWD am Sonntag. Mit Schnee muss weiter gerechnet werden, allerdings fällt dieser nicht mehr so intensiv wie am Wochenende.

Am Dienstag lassen die Schneefälle dann größtenteils nach, außer an der Küste. Für die Nächte sagen die Meteorologen klirrende Kälte vorher, häufig mit strengem Frost unter minus zehn Grad. Lokal seien insbesondere über Schneeflächen bis zu minus 20 Grad "gut möglich".

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