Rio: 8,5 Tonnen Drogen und Waffen an einem Tag gefunden
RIO DE JANEIRO. Der Polizei ist in der brasilianischen Metropole ein Rekordfund an Drogen und Waffen gelungen. Bei der Razzia wurde auch ein mutmaßlicher Krimineller getötet.
Zahlreiche Granaten, Maschienengewehre und eine Menge von 8,5 Tonnen Drogen: Die Bilanz der Razzia ist ein Rekord für die Militärpolizei in Rio de Janeiro. Unter den vielen Waffen waren 23 Gewehre, zwei Maschienengewehre, eine Maschienenpistole und 75 Granaten. Ein mutmaßlicher Krimineller wurde getötet, fünf weitere wurden festgenommen, wie die Beamten mitteilten. Es handelt sich um die größte Ausbeute an Drogen in der Geschichte der Millionenstadt.
Bewaffnete Milizen sind in Rio besonders mächtig
Der Einsatz fand in der Gegend Maré im Norden der Stadt statt. Dabei handelt es sich um ein Konglomerat aus dutzenden Favelas (Elendsviertel) in denen Drogengangs und mächtige Milizen herrschen. Die Milizen bestehen vor allem aus aktiven und ehemaligen Polizisten, Feuerwehrleuten und städtischen Beamten und sollen in Rio de Janeiro nach Schätzungen etwa ein Viertel des Stadtgebiets kontrollieren. Sie sind in Drogenkriminalität, Korruption und Schutzgelderpressung verwickelt und agieren dabei an der Schnittstelle zwischen Staat und Unterwelt - dass sie Verbindungen bis in die Politik haben, ist ein offenes Geheimnis. Brasilien ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt: mehr als 60.000 Menschen werden jedes Jahr ermordet. Der ultrarechte Präsident Bolsonaro versprach ein besonders hartes Vorgehen gegen die Drogenkriminalität, doch seiner Familie wird Sympathie und teilweise sogar Verbindungen zu den Milizen nachgesagt. Im Kampf gegen das Verbrechen kamen auch Unschuldige zu Schaden: Anfang April schoss eine Patrouille auf ein Auto, in dem eine gewöhnliche Familie saß. Der Vater starb, zwei weitere Menschen wurden verletzt.
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