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Mehrere Tote bei russischen Raketenangriffen auf die ganze Ukraine

Von nachrichten.at/apa, 09. März 2023, 10:34 Uhr
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(Symbolbild) Bild: APA/AFP/State Emergency Service of Ukrai/HANDOUT

KIEW. Bei russischen Raketenangriffen in der ganzen Ukraine sind am Donnerstag nach Angaben von Rettungskräften mindestens sechs Zivilisten getötet worden.

Betroffen von dem landesweiten Beschuss in der Früh waren laut Behörden unter anderem die Hauptstadt Kiew, die Schwarzmeer-Hafenstadt Odessa und die zweitgrößte Stadt Charkiw. Aber auch in Lwiw, Schytomyr, Winnyzja und Riwne im Westen und in Dnipro und Poltawa in der Landesmitte schlugen Raketen ein.

Wohngebiet im Westen beschossen

Beim Beschuss eines Wohngebiets in der westlichen Region Lwiw habe es mindestens fünf Tote gegen, teilten Rettungskräfte mit. Aufnahmen aus dem Gebiet, das etwa 700 Kilometer von der Front und nur etwa 80 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt liegt, zeigen ein zerstörtes Haus und mehrere schwer beschädigte Gebäude. Zudem sei ein Zivilist in der zentralen Region Dnipro getötet worden. Nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurden bei dem Beschuss kritische Infrastruktur und Wohngebäude in zehn ukrainischen Regionen getroffen.

Angaben aus Kiew zufolge wurden insgesamt 81 Raketen abgefeuert, darunter auch sechs Hyperschallraketen vom Typ "Kinschal" (Dolch). Der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow bestätigte den Einsatz der "Kinschal"-Raketen. Die Attacke habe auf die militärische Infrastruktur, Unternehmen der Rüstungsindustrie und Energieanlagen gezielt, die die Betriebe mit Strom versorgen. Die Ukraine hingegen vermeldete zunächst keine Treffer in militärisch wichtigen Anlagen.

Explosionen in Kiew

In Kiew gab es laut Bürgermeister Vitali Klitschko im Südwesten der Stadt Explosionen. Einige Bewohner berichteten von Stromausfällen. Der Gouverneur der Region Odessa, Maxym Martschenko, teilte auf Telegram mit, dass ein massiver Raketenangriff eine Energieanlage in der Hafenstadt getroffen und die Stromversorgung unterbrochen habe. Auch Wohngebiete seien getroffen worden. Der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synjehubow, erklärte, die Stadt und die Region seien von 15 Angriffen betroffen gewesen, auch die Infrastruktur.

"Die Besatzer können nur Zivilisten terrorisieren, das ist alles, was sie können", erklärte Selenskyj. "Aber es wird Ihnen nicht helfen, sie werden sich nicht aus der Verantwortung ziehen können für alles, was sie getan haben."

Russland rechtfertigte unterdessen die schweren Raketenangriffe auf die Ukraine als Reaktion auf Gefechte in der russischen Grenzregion Brjansk. "Als Antwort auf die am 2. März vom Kiewer Regime organisierten Terrorakte im Gebiet Brjansk haben die russischen Streitkräfte einen massiven Racheschlag geführt", sagte Verteidigungsministeriumssprecher Konaschenkow.

Am 2. März hatten die russischen Behörden behauptet, eine ukrainische Sabotagegruppe sei auf russisches Gebiet eingedrungen und habe dort zwei Zivilisten getötet. Präsident Wladimir Putin sprach von einem "Terroranschlag". Zu dem Angriff bekannte sich später eine Gruppe russischer Nationalisten. Kiew hingegen stritt eine Beteiligung ab.

An der Front im Osten gingen die schweren Kämpfe um die Bergbaustadt Bachmut weiter. Das ukrainische Militär teilte am Mittwochabend mit, anhaltend starke russische Angriffe seien zurückgeschlagen worden. Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, dass der Kampf um Bachmut und die umliegende Donbass-Region die "erste Priorität" für die Ukraine sei. Die russischen Streitkräfte hatten am Mittwoch erklärt, die Kontrolle über die östliche Hälfte der seit Monaten umkämpften Stadt errungen zu haben. Die Ukraine hält aber nach eigenen Angaben an der Verteidigung der weitgehend eingeschlossenen Stadt fest.

Befehlshaber der ukrainischen Armee rechtfertigt Verteidigung von Bachmut

Der Befehlshaber der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, rechtfertigte die fortgesetzte Verteidigung Bachmuts mit strategischen Gründen. "Jeder Tag der Verteidigung der Stadt gibt uns Zeit für die Schaffung von Reserven und die Vorbereitung künftiger Offensiven", sagte der Generaloberst nach einer Mitteilung des Verteidigungsministeriums in Kiew. Im Kampf um die "Festung" Bachmut im Gebiet Donezk verliere die russische Söldnertruppe Wagner ihre kampffähigsten Einheiten.

Bachmut habe eine wichtige Rolle im allgemeinen Verteidigungssystem, sagte Syrskyj. "Tausende Feinde, die beim Sturm der Stadt umkamen", seien der Beleg. "Jeder Tag hartnäckigen Widerstands gibt uns wertvolle Zeit für die Verringerung der Offensivkapazitäten des Feindes." Tags zuvor hatte ein ukrainischer Soldat in einem Beitrag des Internetsenders Hromadske beklagt, dass auch die ukrainischen Verluste immens seien. Einberufene hätten nach drei Tagen Schnellausbildung in Bachmut kaum eine Chance aufs Überleben.

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